Casablanca

Casablanca drama, romance, war
Kinostart
23.01.1943
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, French, German, Italian
IMDB
8.5 (438329 Stimmen)
Metascore
100
97 %
Cover: Casablanca
Casablanca während des Zweiten Weltkriegs: Frankreich ist von der deutschen Wehrmacht erobert und teilweise besetzt, nicht dagegen das französische Protektorat Marokko, das zu Französisch-Nordafrika gehört und damit durch das Vichy-Regime verwaltet wird. Viele fliehen nach Casablanca, um dort einen Flug ins neutrale Lissabon zu ergattern, von wo aus sie hoffen, weiter nach Amerika gelangen zu können. Die meisten der Flüchtlinge gelangen allerdings nicht über Casablanca hinaus, da der französische Polizeichef Capitaine Louis Renault mit den Deutschen zusammenarbeitet.

Eines Tages werden zwei deutsche Offiziere ermordet und die Transit-Visa gestohlen, die sie bei sich getragen haben, wonach die Polizei alle verdächtigen Personen (insbesondere Flüchtlinge und nach Casablanca Emigrierte) verhaftet und auf ihre Papiere untersucht (der Mann, der wegen seiner Flucht angeschossen wird, ist allerdings nicht der Täter).

Kurz darauf reist der deutsche Major Strasser in Casablanca ein, der von Louis Renault in Empfang genommen wird. Grund seines Aufenthalts in Casablanca ist der berühmte und einflussreiche tschechoslowakische Widerstandskämpfer Victor László, der den Nazis schon mehrmals entkommen ist und nunmehr auf dem Weg nach Casablanca ist. László will sich mit seiner Frau Ilsa Lund nach Amerika absetzen, während ihm eben der deutsche Major Strasser nach Casablanca hinterherreist, um ihn daran zu hindern. Renault teilt Strasser nach dessen Ankunft mit, dass sie den Mörder der deutschen Offiziere bereits ermittelt haben (Ugarte) und dieser am selben Abend im Nachtclub Rick’s Café Américain verhaftet werden soll (und zwar vor den Augen Strassers, um die Tüchtigkeit der Polizei zu demonstrieren).

Der vom Amerikaner Richard "Rick" Blaine betriebene Nachtclub Rick’s Café Américain ist Treffpunkt vieler Emigranten in Casablanca. Rick hat in den 1930er-Jahren Waffenschmuggel für das von Italien angegriffene Äthiopien betrieben und auf der Seite der Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft. Inzwischen ist er jedoch ein desillusionierter Zyniker geworden, der, wie er sagt, kein Interesse mehr daran hat, für andere den Kopf hinzuhalten. Da der korrupte Renault Transit-Visa nur gegen Bezahlung mit hohen Geldbeträgen oder Sex erteilt, gibt es auch zwielichtige Gestalten wie die Italiener Ugarte und Ferrari, die Visa gegen geringere Geldbeträge auf dem Schwarzmarkt anbieten. An dem Abend, an dem Ugarte, der von der Polizei bereits als Mörder der deutschen Offiziere ermittelt worden ist, verhaftet werden soll, bittet dieser Rick, für ihn die Transit-Visa aufzubewahren, bis die Aufregung sich gelegt habe; Rick versteckt die Dokumente im Klavier seines Pianisten Sam. Ugarte wird dennoch kurz darauf durch Renaults Leute festgenommen und kurze Zeit später getötet. Die Visa bleiben unentdeckt.

László benötigt zwei Transit-Visa und sucht mit Ilsa Ricks Lokal auf. Ilsa ist eine ehemalige Geliebte Ricks. Die beiden haben sich ein Jahr zuvor in Paris kennengelernt und eine leidenschaftliche Affäre gehabt. Ilsa erkennt Sam wieder und bittet ihn, den Song As Time Goes By zu spielen, wie er es auch in Paris immer für sie getan hat. Rick stürmt, als er das durch ihn verbotene Lied hört, herein und ist erschüttert, als er Ilsa gegenübersteht – sie hat ihm damals das Herz gebrochen. Er und sie hatten Paris gemeinsam verlassen wollen, als die Deutschen in Frankreich einmarschierten, Ilsa war damals aber nicht am vereinbarten Treffpunkt erschienen und hatte ihn wissen lassen, dass sie nicht mit ihm gehen könne.

Als Ilsa nach der Sperrstunde Rick in seinem Nachtclub aufsucht, ist er betrunken und ihr gegenüber zynisch und vorwurfsvoll, so dass sie kurz darauf wieder geht. Auch am nächsten Tag will Ilsa Rick nicht erklären, warum sie damals nicht mit ihm gegangen ist, weil er tags zuvor so unangenehm zu ihr gewesen ist und sie sich daher kein Verständnis von ihm erwartet.

László versucht überall in Casablanca, Transit-Visa aufzutreiben. Als ihm geraten wird, es bei Rick zu versuchen, bietet er diesem für die Dokumente 200.000 Franc. Rick, wegen Ilsa gekränkt, weigert sich allerdings, dem Rivalen zu helfen. Er gibt nicht einmal nach, als Ilsa ihn mit einer Pistole bedroht, schwenkt aber um, als sie ihm offenbart, dass sie ihn immer noch liebt, während sich andererseits herausstellt, dass sie schon in Paris mit László verheiratet gewesen und lediglich zunächst davon ausgegangen war, dass die Nazis diesen umgebracht hätten; als sie erfahren hatte, dass László noch lebte, war sie zu diesem zurückgekehrt und hatte Rick verlassen.

In der Zwischenzeit verhaftet Renault László aufgrund seiner Teilnahme an einem illegalen Treffen. Rick gewinnt Renault für den Pakt, László wegen Mordes an den deutschen Kurieren an die Polizei auszuliefern, wenn im Gegenzug er und Ilsa unbehelligt das Land verlassen dürfen. Am Abend kommt es im Café Américain zu einem fingierten Treffen von Rick, Ilsa und László. Als Rick Anstalten macht, László die Transit-Visa zu übergeben, bemüht Renault sich, László als Abnehmer der gestohlenen Transit-Visa zu verhaften. Rick bedroht Renault allerdings mit einer Waffe und fährt mit ihm, Ilsa und László zum Flughafen. Dort besteht Rick darauf, dass Ilsa mit László gehe. Er lässt sie ziehen, gerade weil er sie liebt und weil László ihrer, wie ihm scheint, stärker bedürfe als er. Ilsa zögert unterdessen und steigt erst in das Flugzeug der Aero Portuguesa, als Rick László vermittelt hat, wie sehr er von Ilsa geliebt wird und wie endgültig die Pariser Affäre der Vergangenheit angehöre. Als kurz darauf Strasser am Flughafen eintrifft und den Kontrollturm verständigen will, um Lászlós und Ilsas Abflug in letzter Sekunde zu verhindern, wird er von Rick erschossen. Renault entdeckt überraschend seinen Patriotismus und schützt Rick, indem er die herbeieilenden Polizisten anweist, „die üblichen Verdächtigen“ zu verhaften. Der Film endet mit Ricks Worten: „Louis, ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“

Andre Schneider