Der Schatz der Sierra Madre

The Treasure of the Sierra Madre adventure, drama, western
Kinostart
24.01.1948
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, Spanish
Regie
Produktion
IMDB
8.3 (93198 Stimmen)
Metascore
99
100 %
Cover: Der Schatz der Sierra Madre
Mexiko im Jahr 1925: Der US-Amerikaner Fred C. Dobbs ist in Tampico an der mexikanischen Ostküste gestrandet; hier gibt es einen der größten Ölhäfen der Welt. Dobbs überlebt, indem er reiche Landsleute anbettelt. Auf einer Parkbank lernt er einen jüngeren Landsmann kennen, dem es ähnlich geht: Bob Curtin.

Der Bauunternehmer Pat McCormick bietet Dobbs an, ihn vorübergehend beim Bau eines Bohrturms zu beschäftigen. Dobbs willigt sofort ein, Curtin wird sein Arbeitskollege. Nach zwei Wochen verabredet sich McCormick mit seinen beiden Arbeitskräften in einer Bar in Tampico, um ihnen den Lohn auszuzahlen. Die beiden warten, der Unternehmer erscheint nicht, Dobbs und Curtin sind finanziell am Ende. Im Schlafsaal einer billigen Herberge hören sie, wie der alte Goldgräber Howard von einer mexikanischen Goldader schwärmt und zugleich die zerstörerischen Folgen der Goldgier ausmalt. Am nächsten Tag laufen Dobbs und Curtin zufällig ihrem Bauunternehmer über den Weg. Der will nicht zahlen, es kommt zu einer Schlägerei. Der Unternehmer unterliegt und die beiden geprellten Arbeitskräfte bedienen sich aus der Brieftasche ihres Auftraggebers mit dem, was ihnen zusteht.

Jetzt stehen sie vor der Frage, wie sie ihr Geld am besten anlegen sollen, und die Erinnerung an Howards Erzählung bringt sie auf die Idee, es mit dem Goldsuchen zu versuchen. Sie fordern den Prospektor auf, sich daran zu beteiligen. Er ist zwar alt, aber er ist ein Profi und er beherrscht als einziger die spanische Sprache. Howard ist begeistert; er muss den beiden Anfängern jedoch klarmachen, dass sie nicht genügend Geld für die Ausrüstung haben. Sie benötigen nicht nur Packesel, Werkzeuge und Proviant, sondern auch Waffen, denn das Gebiet, in dem die Goldader liegt, wird von Banditen beherrscht. In dieser Situation kommt Dobbs das Glück zur Hilfe; in einer Lotterie gewinnt er die fehlenden Pesos und so machen sich die drei mit der Eisenbahn auf den Weg in den mexikanischen Westen. Ihr Ziel ist der von Indios bewohnte Gebirgszug der Sierra Madre; die Eisenbahn soll sie bis nach Victoria de Durango bringen, der Hauptstadt des Bundesstaates Durango.

Der Zug wird von Banditen überfallen. Unter den Angreifern erkennen die Goldsucher einen berüchtigten Anführer; wegen der Farbe seines Sombreros wird er „Goldhut“ genannt. Im Zug sind Soldaten; es gelingt ihnen, die Banditen in die Flucht zu schlagen.

In Durango versehen sich Dobbs, Curtin und Howard mit Packeseln und Vorräten und beginnen mit dem Aufstieg in die Sierra Madre. Vom Dschungel wechseln sie in ein Gebiet mit karger Vegetation. Der alte Howard ist immer vorneweg, die beiden jüngeren sind bald erschöpft. In dem Moment, in dem Dobbs kapituliert und umkehren will, klärt Howard ihn auf. Gerade jetzt haben sie ihr Ziel erreicht, sie stehen auf Gold - Unwissende wie seine beiden Begleiter verwechseln Goldstaub mit gewöhnlichem Sand.

Die drei graben einen Stollen, bauen eine Waschrinne und beginnen mit der Goldwäsche. Howard hatte recht, die Ader ist ergiebig. Die Goldgräberei der drei ist illegal; sie haben kein Schürfrecht erworben, da sie fürchten, von den großen Bergwerksgesellschaften vertrieben zu werden, wenn sie einen Antrag stellen.

Nach einigen Wochen erfolgreicher harter Arbeit regen sich Gier und Misstrauen, vor allem bei Dobbs. Er setzt durch, dass die Tagesausbeute an jedem Abend auf die drei Prospektoren aufgeteilt wird. Sie verstecken ihre Vorräte voreinander, von der Furcht beherrscht, dabei von den anderen beobachtet zu werden.

Curtin erzählt, was er mit dem Gold anfangen will, nämlich Land kaufen und Obst anbauen; das gute Leben besteht für ihn in einer Pfirsichernte.

Dobbs wird im Stollen verschüttet und - nach kurzem Zögern - von Curtin gerettet. Trotz dieser Hilfeleistung geht Dobbs’ Misstrauen allmählich in Verfolgungswahn über. Er glaubt, dass Curtin und Howard nichts anderes im Sinn haben, als sein Goldversteck ausfindig zu machen und ihn zu töten.

Als Curtin in einem Dorf Vorräte einkauft, trifft er dort auf einen Texaner aus Dallas namens James Cody. Curtin gibt sich als Großwildjäger aus, aber der Texaner lässt sich nicht täuschen. Er spürt das Lager der Goldsucher auf und verlangt, dass sie ihn an der Arbeit und an der zukünftigen Ausbeute beteiligen, andernfalls werde er sie bei den Behörden anzeigen. Die drei beraten sich und beschließen auf Drängen von Dobbs, Cody zu ermorden. Sie sind kurz davor, ihren Plan in die Tat umzusetzen, als Cody sie darauf aufmerksam macht, dass eine Gruppe von Banditen unter der Führung von „Goldhut“ ihnen auf der Spur ist. Für die Verteidigung brauchen die drei jeden Mann, also lassen sie den Mordplan fallen. Den Banditen geht es um die Waffen der Goldgräber, von dem Gold wissen sie nichts. Es kommt zu einer Schießerei, bei der Cody von den Banditen erschossen wird. Federales erscheinen, Mitglieder der berittenen und bewaffneten Bundespolizei; die Banditen ergreifen die Flucht, die Goldgräber entgehen der polizeilichen Aufmerksamkeit.

Unter Codys Habseligkeiten finden die drei einen Brief, in dem dessen sehnsüchtige Ehefrau ihrem goldsüchtigen Mann klarzumachen versucht, worin das wahre Glück besteht: in der Schönheit der Obstgärten.

Die drei beschließen, die Goldsuche zu beenden. Curtin und Howard wollen Codys Witwe ein Viertel des Ertrags abgeben, da sie ohne die Hilfe des Texaners von den Banditen umgebracht worden wären; Dobbs lehnt es ab, sich an diesem Vorhaben zu beteiligen.

Auf dem Rückweg durch die Sierra Madre treten ihnen Indios in den Weg. Sie halten Howard für einen Medizinmann und fordern ihn auf, sie in ihr Dorf zu begleiten; der Sohn des Dorfoberhaupts liegt im Koma. Howard folgt ihnen und es gelingt ihm, den Jungen wieder zu Bewusstsein zu bringen. Das Dorfoberhaupt will Howard seine Dankbarkeit bezeugen und verlangt von ihm, noch einige Tage im Dorf zu bleiben; Howard willigt ein. Er bittet Dobbs und Curtin, ohne ihn weiterzuziehen und seine Packesel und sein Gold mitzunehmen; in ein paar Tagen will er nachkommen und sich mit ihnen in Durango treffen.

Dobbs und Curtin sind jetzt zu zweit und zum ersten Mal haben sie die Kontrolle über das gesamte Gold. Dobbs ist sich sicher, dass Curtin ihn bestehlen will. Er bedroht Curtin mit der Waffe, doch dem gelingt es, Dobbs zu entwaffnen. Vorsichtshalber entfernt er die Munition aus Dobbs’ Revolver. Dobbs wartet bis Curtin eingeschlafen ist, nimmt sich dann dessen Waffe, schießt auf ihn und zieht weiter. Curtin, den er für tot hält, ist jedoch nur angeschossen. Er wird von Indios gefunden und zu Howard ins Dorf gebracht. Howard und der verwundete Curtin machen sich mit Pferden auf den Weg, um Dobbs zu fangen und das Gold wieder in ihren Besitz zu bringen. Eine Gruppe Indios begleitet Howard zu seinem Schutz.

Allein zieht Dobbs mit einem Gefolge von Packeseln durch die Sierra Madre, die Hitze bringt ihn fast um. Kurz vor Durango überrascht ihn an einer Wasserstelle in der Nähe einer Kirchenruine der Banditenführer „Goldhut“, der von zwei Männern begleitet wird. Von dem Gold wissen die Banditen auch diesmal nichts, sie wollen Dobbs’ Waffe, seine Stiefel und seine Esel. Dobbs ist eine leichte Beute; er ist erschöpft, hat keinen Beistand und in seiner Waffe keine Munition. Die Banditen schlagen ihm mit einem Stein auf den Schädel, dann trennen sie ihm mit einer Machete den Kopf ab (das Bild des abgetrennten Kopfes wurde von der Filmzensur entfernt). Den Goldstaub halten die Banditen für Sand, sie schütten ihn achtlos auf den Boden.

Als die Banditen die Esel und die Ausrüstung in Durango verkaufen wollen, erkennen Bewohner der Stadt, dass es sich um den Besitz der US-Amerikaner handelt. Sie nehmen die Banditen gefangen und alarmieren die Federales. Diese machen kurzen Prozess; der seit langem gesuchte „Goldhut“ und seine beiden Begleiter werden hingerichtet.

In dem Moment, in dem die Exekution vollzogen wird, erreichen Howard und Curtin die Stadt. Sie erfahren, dass Dobbs von den Banditen ermordet wurde, dass man seinen Besitz aber gesichert habe. Sie durchsuchen die Esel und müssen feststellen, dass das Entscheidende fehlt: die Beutel mit dem Gold. Ein Junge erzählt ihnen, er habe die Banditen dabei belauscht, wie sie von „Beuteln mit Sand“ sprachen. Er führt sie zur Kirchenruine vor der Stadt. Ein starker Nordwind hat den Goldstaub zerstreut, Howard und Curtin finden nur noch die leeren Beutel. Der alte Goldgräber muss lachen. Das Schicksal, sagt er, hat uns einen Streich gespielt, denn das Gold ist dorthin zurückgekehrt, wo wir es gefunden haben. Howard beschließt, die Rolle des Medizinmanns, die ihm von den Indios angetragen worden ist, zu akzeptieren und bei ihnen zu bleiben. Das Geld, das er für den Verkauf der Ausrüstung bekommen wird, überlässt er Curtin. Der soll damit Codys Witwe aufsuchen, in Dallas, wo gerade die Obsternte beginnt.

Andre Schneider