Der Schwarze Falke

The Searchers adventure, drama, western
Kinostart
26.05.1956
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, Navajo, Spanish
Regie
Produktion
Drehbuch
IMDB
8 (68518 Stimmen)
Cover: Der Schwarze Falke
Der Film erzählt die jahrelange Odyssee des Ethan Edwards, der aus dem Sezessionskrieg zurückkehrt und bei seinem Bruder Aaron und dessen Frau Martha hereinschaut. Was Ethan seit Kriegsende – der Krieg ist seit drei Jahren vorbei – getan hat, kann man nur vermuten, nach Meinung des Anführers der Texas Rangers könnten viele Steckbriefe auf ihn passen. Er drückt seinem Bruder Aaron frisch geprägte Goldstücke in die Hand mit den Worten: „Ich werde euch nicht auf der Tasche liegen.“ Den drei Kindern der Familie wendet er sich liebevoll zu; seinen Säbel schenkt er seinem Neffen Ben, seinen mexikanischen Orden vermacht er der kleinen Debbie. Zur Familie gehören außerdem Lucy und Martin Pawley, der mit seinem Achtel Cherokee-Blut für Ethan „fast schon wie ein Halbblut“ aussieht. Durch die Art, wie Ethan seine Schwägerin Martha ansieht und wie diese seinen Mantel nimmt, wird schnell deutlich, dass er sie liebt. Eine Liebe, die allen, außer Reverend Samuel Clayton, verborgen bleibt.

Die Männer fallen auf einen Trick der Indianer herein, vermeintlichen Viehdieben nachspüren zu müssen, so dass sie weit entfernt von der Ranch sind, als diese von Comanchen unter Führung von Chief Scar (in der deutschen Synchronfassung Häuptling Schwarzer Falke) überfallen und niedergebrannt, das Elternpaar und ihr Sohn Ben getötet und die beiden Töchter der Familie, Lucy und die kleine Debbie, verschleppt werden. Ethan hat schwer daran zu tragen, dass er seinen Verwandten, insbesondere der von ihm geliebten Schwägerin, nicht beistehen konnte. Als die Männer nämlich erkennen, dass der Diebstahl des Viehs nur ein Ablenkungsmanöver der Indianer war und so schnell es geht zurückreiten, sehen sie schon von weitem die brennende Farm. Ethans Blick, nachdem er ins Haus geschaut hat, spricht Bände. Ethan verhindert, dass Martin sich die Grausamkeiten ansieht.

Ihm geht es nun nur noch um Rache. Zusammen mit Martin und dem Nachbarssohn Brad Jorgensen, dem Verlobten von Lucy, begibt er sich auf die Suche nach den beiden Mädchen. In einem Tal entdeckt Ethan, dass sich vier Krieger vom Haupttrupp getrennt haben. Er folgt allein ihren Spuren und kehrt vollkommen verstört und ohne Jacke zurück. Der Grund dafür wird etwas später offenbar, als Brad glaubt, seine geliebte Lucy im Indianerlager entdeckt zu haben. Er beharrt darauf, sie in ihrem „blauen Kleid“ gesehen zu haben. „Du hast Lucy nicht gesehen. Das war ein Comanche, der Lucys Kleid anhatte. Ich habe Lucy in der Schlucht gefunden. Ich habe sie in meinen Rock gewickelt und mit meinen eigenen Händen begraben.“ Als Brad daraufhin Genaueres wissen will, reagiert Ethan hoch emotional: „Willst Du eine Zeichnung? Frag mich nie wieder, was mit ihr geschehen ist!“ Brad verliert daraufhin den Verstand und läuft in den Tod.

Die Suchenden verlieren immer wieder die Spur des immer weiter ziehenden Comanchenstammes, doch nach fünf Jahren gelingt es ihnen schließlich, die mittlerweile bei den Indianern herangewachsene Debbie ausfindig zu machen. Ethan, der für den Stamm der Comanchen nur Hass empfindet, glaubt, dass Debbie endgültig zur Comanchin geworden ist, und will sie in einem Augenblick, als sie sie jenseits des Indianerlagers antreffen, erschießen; jedoch stellt Martin sich schützend vor sie.

Als die Comanchen erneut in der Nähe des Heimatortes von Ethan und Martin lagern, will die Armee im Morgengrauen das Lager zusammen mit Samuel Clayton und seinen Texas Rangers angreifen. Für Martin, der versuchen will, Debbie lebend herauszuholen, hat noch nicht einmal seine Braut Laurie, die immer zu ihm gehalten hat, Verständnis: „Wen willst du holen? Eine Comanchenbraut, die sicherlich schon an den Höchstbietenden versteigert wurde? Ethan würde ihr eine Kugel in den Kopf schießen, und Martha würde ihm recht geben.“ Martin gelingt es jedoch, sich ins Indianerlager zu schleichen, Scar zu töten und mit Debbie zu fliehen. Dann greifen Kavallerie und Texas Rangers an und Ethan skalpiert den toten Häuptling. Sodann verfolgt er Debbie. Martin fleht ihn an, sie nicht zu töten, und Ethan nimmt das verängstigte Mädchen tatsächlich in seine Arme mit den Worten: „Wir gehen nach Hause Debbie!“. Er reitet mit ihr zur Farm der Jorgensens, geht selbst jedoch nicht mit ins Haus, sondern kehrt vor der Tür um, um fortzugehen und alleine weiterzuziehen. In der letzten Einstellung des Films blickt die Kamera über Wayne hinweg durch eine offene Tür auf die Wüste hinter ihm.

Andre Schneider