Hochzeit auf italienisch

Matrimonio all'italiana comedy, drama, romance
Kinostart
20.12.1964
Produktionsland
Italy, France
Genre
Spache
Italian
Regie
Produktion
IMDB
7.5 (6947 Stimmen)
Cover: Hochzeit auf italienisch
Filumena, eine neapolitanische Dirne mittleren Alters, liegt matt im Krankenbett. Ihre Haushälterin Rosalia und deren Sohn Alfredo kümmern sich um sie. Sie verlangt dringend nach Domenico, dem Lebemann und Besitzer mehrerer Bäckereien und Konditoreien, der etwas genervt ist und sich fragt, was sie diesmal wieder will. Er ist nicht nur seit zwei Jahrzehnten ihr treuester Stammgast, sondern lässt sie auch in der Wohnung seiner verstorbenen Mutter wohnen und zahlt den Haushalt. Als sie statt nach dem Arzt nach dem Priester verlangt, erinnert sich Domenico an die Jahre mit ihr.

Kennengelernt hat er sie während des Kriegs in einem Bordell im Hafen von Neapel, als dieser bombardiert worden ist. Sie haben Gefühle füreinander entwickelt, doch Filumenas Hoffnungen auf eine geregelte Beziehung sind unerfüllt geblieben. Domenico ist wegen Auslandsreisen öfters für mehrere Monate abwesend gewesen. Bis zu deren Tod überließ er ihr seine Mutter zur Pflege und machte sie zur Geschäftsführerin einer der Konditoreien.

Den Priester, Domenico und die Bediensteten um ihr Krankenbett geschart, bittet Filumena, dass Domenico sie heiratet. Der plant bereits seine Vermählung mit seiner Sekretärin Diana, doch in Erwartung des baldigen Ablebens Filumenas willigt er ein. Nachdem der Priester das Haus verlassen hat, erweist sich Filumena als äußerst munter und gibt gegenüber Domenico zu, ihn reingelegt zu haben. Bitter erinnert sie sich nun an die Jahre mit ihm.

Sie hat drei Söhne geboren. Auf den Rat anderer Dirnen, abzutreiben, mochte sie nicht eingehen. Sie ließ sie bei Bauernfamilien aufwachsen, bezahlt von Domenicos Geld, der von den Kindern nichts wusste. Auch die Söhne selbst wussten nicht, dass die Dame, die öfter auftaucht, ihre Mutter ist. Über einen Heiratsantrag Alfredos lächelt sie nur.

Durch die Heirat mit Domenico bezweckte sie, den Kindern einen Namen zu geben und ihre Versorgung sicherzustellen. In der Wohnung bezieht sie das große Zimmer seiner verstorbenen Mutter, entrümpelt ihre Devotionalien und macht ihren bisherigen Raum für die Söhne frei. Doch Domenico zieht einen Anwalt bei, der Filumena klarmacht, dass eine mittels Täuschung geschlossene Ehe ungültig ist. Sie erkennt die Ungültigkeit an und wirft Domenico Hartherzigkeit vor. Danach lässt sie ihre Söhne zu sich kommen und stellt sich als ihre Mutter vor. Alle drei schließen sie ins Herz, nach anfänglichem Zögern auch der älteste. Gegenüber Domenico erklärt sie, einer der drei sei sein leiblicher Sohn, weigert sich aber standhaft zu verraten, welcher. Domenico ist besessen von der Frage, welcher von ihnen sein Sohn sein könnte. Er stellt ihnen nach, um in ihrem Verhalten Hinweise zu finden, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Bei einem Treffen auf dem Vesuv nennt Filumena ihm zwar einen der Söhne, doch er merkt von selbst, dass es jener ist, der finanzielle Unterstützung am nötigsten hat. Verzweifelt vor Zorn wirft er sie zu Boden, wo ihr Kampf plötzlich in leidenschaftliches Küssen umschlägt. Erneut heiraten sie, diesmal in der Kirche und in Anwesenheit der drei Söhne. Diese nennen ihn daraufhin Papa. Filumena weint zum ersten Mal – vor Glück.

Andre Schneider