Wenn die Gondeln Trauer tragen

Don't Look Now drama, horror, thriller
Kinostart
01.01.1974
Produktionsland
UK, Italy
Genre
Spache
English, Italian
Regie
Produktion
IMDB
7.3 (40212 Stimmen)
96 %
Cover: Wenn die Gondeln Trauer tragen
Der Restaurator John Baxter und seine Ehefrau Laura leben auf dem Land in England. Beim Spielen ertrinkt ihre kleine Tochter Christine − die einen roten Regenmantel trägt − in einem Teich im Garten. John befindet sich zu diesem Zeitpunkt im Haus und sieht sich Dias einer Kirche an, die er bald in Venedig restaurieren soll. Als ein Glas umfällt und sich sein Inhalt auf eines der Dias ergießt, bildet sich darauf eine rote Farbspur und läuft über das ganze Bild. Dies lässt in dem schon zuvor durch die Atmosphäre irritierten John eine Ahnung aufsteigen; er stürzt hinaus zum Teich, kommt jedoch zu spät, um das Leben seiner Tochter zu retten.

Später reist das Ehepaar nach Venedig, wo John die Restaurierung der Kirche San Nicolò dei Mendicoli leitet, der Sohn bleibt in England auf einer Internatsschule. In einem Restaurant lernen sie die Schwestern Wendy und Heather kennen. Heather ist blind und behauptet von sich, über das zweite Gesicht zu verfügen. Deswegen habe sie mit der Seele der verstorbenen Tochter des Ehepaares eine Verbindung und könne berichten, dass sie um Laura herum und glücklich sei. Dies hilft Laura in der Trauer über den Verlust des Kindes. Heather vermutet, dass auch John die Begabung der Vorausschau habe. Während Laura weiterhin den Kontakt zu den Frauen sucht, steht John ihnen skeptisch gegenüber und lehnt die Parapsychologie ab. Beim Besuch Lauras bei den beiden Schwestern verfällt Heather in eine Trance. Aus diesem Zustand heraus prophezeit sie ein Unglück, sollte sich John weiterhin in Venedig aufhalten.

Als der Sohn der Baxters im Internat einen Unfall erleidet, reist Laura am nächsten Morgen zu ihm. Am selben Tag sieht John in Venedig auf dem Kanal Laura in Trauerkleidung und in Begleitung der Schwestern auf einer Trauergondel vorüberfahren. Er beginnt daraufhin, seine Frau, die ja eigentlich auf dem Weg nach England sein sollte, in Venedig zu suchen. Beunruhigt durch eine ungeklärte Mordserie in Venedig und den Verdacht, die beiden Frauen hätten Laura entführt, geht er schließlich zur Polizei. Obwohl man ihn dort zuerst nicht allzu ernst nimmt – eher macht er sich selbst im Hinblick auf die ungeklärten Morde verdächtig –, bringt man doch die beiden Schwestern zur Befragung auf das Polizeirevier. Schließlich klärt sich Johns Irrtum durch ein Telefonat mit Laura auf. Sie ist in England und wohlauf. Auf dem Weg zum Hotel sieht er an einem Kanal eine kleine Gestalt in einem kurzen roten Mantel. Er folgt dieser Gestalt durch die verworrenen Gassen, während Laura, die bereits nach Venedig zurückgekehrt ist, einer Vision der entsetzten Heather folgend, die John in größter Gefahr sieht, wiederum ins Dunkel läuft und nach ihrem Ehemann sucht.

Schließlich gelingt es John, die Gestalt im roten Mantel in einem verlassenen Palazzo Venedigs einzuholen. Sie dreht sich um, zeigt ihr Gesicht – es ist in Wirklichkeit eine kleinwüchsige alte Frau – und durchtrennt Johns Halsschlagader mit einem einzigen Hieb eines Hackmessers.[1] Während John verblutet, sieht er Bilder und Geräusche aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf sich einströmen. Im Todeskampf erkennt er, dass er eine Vorahnung seines herannahenden eigenen Todes gehabt hatte.

Andre Schneider