Willkommen Mr. Chance

Being There comedy, drama
Kinostart
26.05.1980
Produktionsland
USA, West Germany
Genre
Spache
English, Russian, Italian
Regie
Produktion
Drehbuch
Vorlage
Jerzy Kosiński
IMDB
8 (58926 Stimmen)
Metascore
84
96 %
Cover: Willkommen Mr. Chance
Chance arbeitet seit seiner Kindheit als Gärtner eines wohlhabenden Mannes in Washington, D.C. Da er seine Wirkungsstätte in diesen Jahren nie verlassen hat, kennt er das Leben außerhalb des Grundstückzauns nur aus dem Fernsehen. Für dieses Medium interessiert er sich mittlerweile mehr als für seine Mitmenschen. Nachdem sein Arbeitgeber gestorben ist, ist Chance zum ersten Mal damit konfrontiert, sich den Herausforderungen des Alltags in der Welt jenseits der gewohnten Grenzen zu stellen. Dazu gehört, dass er das Haus seines Arbeitgebers auf Weisung der Nachlassverwalter verlassen und sich in der ihm unbekannten Wirklichkeit auf den Straßen der Stadt zurechtfinden muss, was bisweilen zu skurrilen Reaktionen führt. So versucht er etwa, sich der Bedrohung durch eine kriminelle Jugendbande mit Hilfe einer TV-Fernbedienung zu entziehen, die er bei sich trägt.

Vor einem Fernsehgeschäft sieht er sich selbst das erste Mal im Fernsehen und gerät in seiner Verwirrung auf die Fahrbahn, wo er von einem einparkenden Auto angefahren wird. In diesem sitzt Eve Rand, die attraktive Gattin des erfolgreichen, aber schwerkranken Geschäftsmannes Ben Rand. Aufgrund eines Missverständnisses denkt Eve, das Unfallopfer heiße Chauncey Gärtner (in der Originalfassung: Chauncey Gardiner). Zur ärztlichen Versorgung nimmt sie Chance mit zu sich nach Hause. Dort lernt er Mr. Rand kennen.

Chance trägt einen abgelegten Anzug seines verstorbenen Arbeitgebers auf und erwähnt im Gespräch wahrheitsgemäß, sein Haus sei geschlossen worden. Daraufhin hält Rand seinen neuen Bekannten für einen bankrottgegangenen Unternehmer. Doch damit nicht genug; die von seinem Gärtnerleben und den spärlichen sozialen Kontakten geprägte, äußerst einfache Sicht auf die Dinge wird von Rand als Ausdruck tiefer Weisheit interpretiert.

Da es sich bei Rand um einen Vertrauten des US-Präsidenten handelt, wird der ehemalige Gärtner bald auch dem Regierungschef vorgestellt. Dieser ist von einem Statement Chances zum Wechsel der Jahreszeiten so begeistert, dass er den vermeintlichen „Mr. Gardiner“ im Zusammenhang mit einer aktuellen politischen Frage namentlich in einer öffentlichen Rede zitiert. Nach einem Auftritt in einer Late-Night-Show, in der Chance bald darauf ähnliche Bemerkungen zu Themen der Botanik von sich gibt, gilt er als öffentlich hochangesehene Persönlichkeit.

Auf Betreiben des Präsidenten recherchieren die US-Geheimdienste zur Person „Chauncey Gardiner“. Als Ergebnis liegen den Agenten zwar detaillierte Informationen über dessen Kleidung vor (bis hin zum Fabrikat seiner Unterwäsche), doch zur Person sind keinerlei Daten zu finden. Da der Präsident jedoch nicht durch einen Unbekannten beraten werden kann, reden sich die Behörden ein, Chance sei so wichtig, dass seine Akten vernichtet wurden. Die tatsächlichen Verhältnisse erkennt nur Rands Arzt, der sich jedoch aus Rücksicht auf seinen im Sterben liegenden Patienten und dessen Sympathie für Chance darüber ausschweigt. Rand legt das Schicksal seiner Frau in Chances Hände.

Kurze Zeit später stirbt Rand. Bei seiner Beerdigung verständigen sich die Spitzen der von ihm hinterlassenen Firmen darauf, dass der vermeintliche Chauncey Gärtner die ideale Besetzung für die nächste Amtszeit der US-Präsidentschaft wäre. Der Kandidat in spe bekommt davon nichts mit. Während der Beisetzungszeremonie verlässt er die Trauergesellschaft, wandert ein Stück durch Rands verschneites Anwesen, rückt in Gärtnermanier die Zweige eines Bäumchens gerade und schreitet schließlich, wie es nach der biblischen Überlieferung Jesus auf dem See Genezareth getan haben soll, über das Wasser eines kleinen Sees.

Andre Schneider