Der Club der toten Dichter

Dead Poets Society comedy, drama
Kinostart
09.06.1989
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, Latin
Drehbuch
IMDB
8.1 (317927 Stimmen)
Metascore
79
86 %
Cover: Der Club der toten Dichter
Todd Anderson kommt zu Beginn des Schuljahres 1959 an die traditionsbewusste Welton Academy, ein konservatives Internat für Jungen im US-Bundesstaat Vermont. Der schüchterne, in sich gekehrte Todd besitzt wenig Selbstvertrauen und steht im Schatten seines älteren Bruders, der einer der besten Absolventen der Schule war.

Ebenfalls neu an der Schule ist der Englischlehrer John Keating, selbst einst Schüler Weltons. Sein Unterricht verblüfft die Schüler schon in der ersten Stunde. Mit unkonventionellen Methoden fordert der Lehrer sie zu selbständigem Handeln und freiem Denken auf. Da ihm die Förderung der Individualität seiner Schüler sehr wichtig ist, ermutigt er sie immer wieder, sich mehr zuzutrauen und ihre Möglichkeiten auszuloten.

Keating vermittelt seinen Schülern die Welt der Literatur und der schönen Dinge des Lebens; sie sollen Poesie nachvollziehen und in sich selbst entdecken, anstatt nur auswendig Gelerntes zu wiederholen. Dazu gehört auch das Verfassen und Vortragen eigener Gedichte. Keating bezieht sich dabei wiederholt auf die Dichter Whitman, Thoreau und Frost.

In einem alten Schuljahrbuch stoßen die Schüler auf Fotos von Keating und erfahren, dass er als Schüler dem sogenannten „Club der toten Dichter“ angehörte. Bei nächster Gelegenheit darauf angesprochen, erklärt Keating ihnen, worum es in diesem Club ging: Man traf sich im Geheimen in einer Höhle im Wald zur Würdigung leidenschaftlicher Poesie. Einige der Schüler beschließen daraufhin, den Club wieder ins Leben zu rufen. Sie schleichen sich nachts vom Gelände, treffen sich in der besagten Höhle, tragen einander Gedichte vor und genießen die Gemeinschaft jenseits der engen Mauern und starren Regeln der Schule. Zur Eröffnung jeder „Sitzung“ des Clubs wird traditionell, wie schon zu Keatings Zeiten, als Ritual ein Auszug aus Thoreaus Walden von allen Mitgliedern gemeinsam rezitiert.

Auf Keatings Ermutigung hin, das Leben selbst in die Hand zu nehmen, entdeckt der Schüler Neil Perry seine Leidenschaft fürs Theaterspiel, womit er sich jedoch seinem Vater widersetzt, der Neils Leben bereits fertig geplant hat. In einer örtlichen Aufführung von Shakespeares Sommernachtstraum erhält Neil die Rolle des Puck und spielt sie mit großem Erfolg. Doch gleich nach der Aufführung zerrt sein Vater ihn nach Hause und kündigt ihm an, ihn am nächsten Tag von der Schule zu nehmen und auf eine Militärakademie zu schicken. Als Neil erkennt, dass er keinerlei Gehör findet und bis hin zur Berufswahl die Wünsche seines Vaters zu erfüllen hat, nimmt er sich in der Nacht das Leben. Auf der Suche nach einem Schuldigen dafür machen Neils Vater und die Schulleitung Keatings Lehrinhalte und -methoden verantwortlich. Die Mitglieder des „Clubs der toten Dichter“ werden, um ihre eigene Haut zu retten, dazu gedrängt, eine vorgefertigte Erklärung mit unwahren Behauptungen zu unterschreiben, die Keating die alleinige Verantwortung zuschreibt, so dass dieser anschließend suspendiert wird.

Als Keating noch einige persönliche Dinge aus seinem Klassenzimmer holt, steigt Todd Anderson auf seinen Tisch und erweist dem scheidenden Lehrer, dem er so viel verdankt, vor der gesamten Klasse seinen Respekt, indem er ihm zum Abschied die von Keating bevorzugte Anrede „O Captain! Mein Captain!“ nachruft. Als Keating sich daraufhin noch einmal umwendet, schließen sich nach und nach weitere Mitschüler Todds Vorbild an, bis schließlich die halbe Klasse auf den Arbeitstischen steht, während der Schulleiter wütend durch die Reihen läuft und die Schüler vergebens lautstark zum Hinsetzen auffordert. Gerührt dankt Keating den Jungen und geht.

Andre Schneider