Die Verurteilten

The Shawshank Redemption crime, drama
Kinostart
14.10.1994
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English
Regie
Produktion
Drehbuch
Vorlage
Stephen King
IMDB
9.3 (1929977 Stimmen)
Metascore
80
91 %
Cover: Die Verurteilten
Die Handlung beginnt 1947, als der Bankmanager Andy Dufresne anhand von Indizien wegen Mordes an seiner Frau und deren Liebhaber zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt wird. Diese Strafe soll er in dem gefürchteten Gefängnis von Shawshank in Maine absitzen. Von Beginn an passt er überhaupt nicht in die Szenerie von Strafgefangenen und das Leben wird ihm durch Übergriffe und Vergewaltigungen durch Mithäftlinge sowie durch die brutalen und korrupten Aufseher erschwert.

Im Gefängnis lernt er mit der Zeit einige Mithäftlinge besser kennen – unter ihnen Red, der wegen Mordes schon zwanzig Jahre im Gefängnis sitzt und bei den Insassen den Ruf genießt, dass er für einen entsprechenden Gegenwert alles Mögliche besorgen kann. Andy ist Hobby-Geologe und bittet Red darum, ihm einen Geologenhammer (Steinhammer) zu besorgen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten steigt Andy im Ansehen der Mithäftlinge und Aufseher. Während Andy und einige Mithäftlinge das Dach der Schilderfabrik teeren, erzählt der gefürchtete leitende Aufseher Byron Hadley seinen Kollegen von einer eben gemachten Erbschaft und echauffiert sich hörbar über die Steuerbelastung, welche auf ihn zukommen wird. Dies veranlasst Andy dazu, dem Aufseher zu erklären, dass er mit einer Überschreibung der Erbschaft auf dessen Ehefrau die ganze Summe behalten kann. Er bietet ihm an, die notwendigen Urkunden und Formulare für ihn auszufüllen, und erbittet als Gegenleistung nur je drei Bier für sich und seine Kumpels. Hadley nimmt das Angebot an.

Andy bittet Red nunmehr darum, ihm Rita Hayworth zu besorgen, woraufhin ihm dieser ein Poster von ihr schenkt.

Nachdem Andy von Mithäftlingen, die ihn ein weiteres Mal vergewaltigen wollten, zusammengeschlagen worden ist, kommt er für einen Monat auf die Krankenstation. Der brutale Hadley rächt Andy, indem er den Rädelsführer Bogs zusammenschlägt, der daraufhin gelähmt ist.

Später wird Andy von der Wäscherei in die Gefängnisbibliothek versetzt, wo er dem Gefängnisbibliothekar Brooks Hatlen unter die Arme greifen soll. Die Aufseher suchen Andy von diesem Zeitpunkt an immer wieder auf, um sich in finanziellen Angelegenheiten beraten zu lassen. So kommt es, dass er für die Aufseher die Steuererklärungen macht. Zunächst für jene im eigenen Gefängnis, ein Jahr darauf auch für die der umliegenden Anstalten. Außerdem gibt er Unterricht mit Abschlussprüfung zur Erlangung des GED (amerikanische Hochschulreife auf dem 2. Bildungsweg).

Brooks Hatlen wird plötzlich nach über fünfzig Jahren aus dem Gefängnis entlassen und bekommt eine Stelle in einem Supermarkt. Da er sich nach einem halben Jahrhundert im Gefängnis in der Freiheit nicht mehr zurechtfindet und den Druck der Einsamkeit nicht aushält, begeht er Selbstmord, wovon seine ehemaligen Mithäftlinge in einem Abschiedsbrief erfahren.

Andy wird zunehmend in die illegalen finanziellen Machenschaften des korrupten Direktors Norton hineingezogen und wäscht für ihn in großem Umfang Bestechungsgelder. Tommy Williams, ein Neuzugang, berichtet derweil über einen Täter namens Elmo Blatch, der ihm in einer anderen Strafanstalt ein Verbrechen gestanden hat, das dem sehr ähnelt, das Andy begangen haben soll. Dabei habe Blatch erwähnt, dass an seiner Stelle der Ehemann des Opfers, ein Banker, für den Mord verurteilt worden sei. Dadurch stellt sich heraus, dass Andy tatsächlich unschuldig ist und durch Tommys Aussagen für ihn auch die vage Möglichkeit besteht, freizukommen. Andy versucht, den Direktor unter Berufung auf jenen Justizirrtum dazu zu bewegen, seinen Prozess neu aufzurollen, indem er ihm verspricht, über die illegalen Geschäfte völliges Stillschweigen zu bewahren. Dieser weigert sich jedoch, weil er Andy und seine Geheimnisse im Gefängnis behalten und seinen guten Buchhalter nicht verlieren will. Dadurch kommt es zum Streit mit dem Direktor, woraufhin Andy erst einen, dann einen weiteren Monat Einzelhaft in einer fensterlosen Zelle verbringen muss. In der Zwischenzeit lässt der Direktor den Entlastungszeugen Tommy von Hadley unter Vortäuschung eines Fluchtversuches erschießen, um Andy jede Chance auf eine Entlassung zu nehmen.

Als Andy aus der Einzelhaft entlassen wird, wirkt er gebrochen. Er spricht mit Red über seine Träume, über einen kleinen Ort in Mexiko am Pazifik, Zihuatanejo, wo er sich ein altes Boot kaufen möchte, um dieses zu renovieren, und von einem kleinen Hotel, das er betreiben wolle. Er nimmt Red das Versprechen ab – falls dieser je freikommen sollte – nach Buxton in Maine zu fahren, um dort in einer Steinmauer an einem Baum nach einem bestimmten schwarzen Stein zu suchen, unter dem er etwas finden wird.

Red befürchtet, Andy könnte wie Brooks Selbstmord begehen. Aber am nächsten Morgen ist Andy spurlos aus seiner Zelle verschwunden. Der Direktor tobt, niemand, auch nicht Red, weiß eine Antwort. Vor Wut wirft Norton Steine aus Andys Sammlung durch die Zelle. Einer davon durchschlägt ein Poster, das Raquel Welch im Kostüm aus Eine Million Jahre vor unserer Zeit abbildet, worauf ein mehrfaches Aufschlagen des Steines zu hören ist. Völlig überrascht reißt Norton das Poster weg und entdeckt dahinter einen Tunnel. Andy hat mit seinem kleinen Geologenhammer 19 Jahre lang heimlich an einem über die Jahre von verschiedenen Postern mit einer berühmten Schauspielerin verdeckten, runden Gang gegraben. Dieser führt aus seiner Zelle durch die dicke Wand und endet zwischen zwei Gefängnisgebäuden. Von dort führt ein 500 Meter langes, dickes Abwasserrohr aus Steinzeug zu einem nahen Fluss und in die Freiheit. Den Schutt hatte Andy durch die Hosenbeine bei Spaziergängen auf dem Gefängnishof unbemerkt verteilt. Andy wählt ein Gewitter als Zeitpunkt seines Ausbruchs, um nach dem Durchkriechen des engen Tunnels das Abwasserrohr mit einem schweren Stein ungehört einschlagen zu können. Danach gelangt er mit seinen wasserdicht verpackten Utensilien durch das Rohr nach draußen in die Freiheit.

Während die Polizei erfolglos nach ihm sucht, hebt Andy tadellos gekleidet unter der erfundenen Strohmann-Identität Randall Stephens, des Konteninhabers, die reingewaschenen Bestechungsgelder des Direktors von diversen Banken ab ($ 370.000) und macht sich in einem roten Cabrio, einem Pontiac GTO, auf den Weg nach Mexiko. Vor seiner Abreise lässt er noch Informationen über die Delikte von Norton und Hadley an die örtliche Presse verschicken. Als die Polizei daraufhin im Gefängnis ankommt, um Byron Hadley und Direktor Norton zu verhaften, muss letzterer erkennen, dass Andy dessen blankgeputzte Schuhe und alle Unterlagen am Abend zuvor unbemerkt mitgenommen und gegen wertlose ausgetauscht hatte, die er im hinteren Hosenbund, von seiner Jacke verdeckt, mit sich trug, während Norton den Tresor öffnet, verdeckt von einer Tafel mit dem Text: „Sein Gericht kommt und das recht bald …“ (englisch: „His Judgement cometh and that right soon …“). Dabei hat er auch seine Bibel gegen die des Direktors vertauscht. Dieser findet so Andys alte Schuhe und im Tresor besagte Bibel, die im Deckel die Widmung: Lieber Herr Direktor, Sie hatten recht, die Rettung liegt in der Bibel!. Andy Dufresne (englisch: Dear Warden, You were right, Salvation lay within. Andy Dufresne) und im Inneren im Kapitel Exodus eine Aushöhlung im Umriss des Geologenhammers enthält, d. h. als Versteck für das Werkzeug. Die Widmung ist eine ironische Anspielung auf die Worte des Direktors: „Darin findest du Erlösung.“ (engl. Salvation lies within) nach Abschluss der Zelleninspektion, mit denen er Andy dessen Bibel mit dem nicht entdeckten Hammer durch die Gitterstäbe zurückreicht. So chancenlos - die Morgenausgabe auf seinem Schreibtisch berichtet bereits über die neuesten Entdeckungen in Shawshank - erschießt er sich nach anfänglichem Versuch sich zu verteidigen, während die Polizei die Tür öffnet.

Der Poststempel auf einer Ansichtskarte mit einem überdimensionierten Hasen ohne Text sagt Red wenige Tage später, dass Andy über Fort Hancock, Texas, die Staaten verlassen hat. Red kommt kurze Zeit später auf Bewährung frei und erhält wie Brooks eine Stelle im Supermarkt. Er übernachtet auch im selben Zimmer der Pension, in der sich Brooks erhängte. Auch Red kommt anfangs nicht mit der neu gewonnenen Freiheit und Einsamkeit zurecht. Er denkt darüber nach, sich zu erschießen oder eine Straftat zu begehen, um so wieder ins Gefängnis zu kommen. Doch eines hält ihn immer noch am Leben: Das Versprechen, diesen bestimmten Baum in Buxton an einer Feldsteinmauer zu finden und dort nach einem schwarzen, vulkanischen Stein zu suchen, wie es sonst dort keinen gibt. So macht sich Red per Anhalter auf den Weg, um diese Stelle aufzusuchen. Er wird unter besagtem schwarzen Stein fündig: In einer Blechdose der Fa. Benson's mit einem Abbild der RMS Queen Mary sind Geld und ein Brief versteckt, in dem Andy ihn einlädt, ihn in Mexiko aufzusuchen und ihm dabei zu helfen, sich beiden eine neue, gemeinsame Existenz aufzubauen. Red kehrt in sein Zimmer zurück, ritzt in den Deckenbalken, in den Brooks unmittelbar vor seinem Selbstmord „BROOKS WAS HERE“ („Brooks war hier“) eingeschnitzt hatte, den Zusatz „SO WAS RED“ („Red auch“) und macht sich auf die Reise, in der Hoffnung, nicht sofort von der Polizei wegen Verstoßes gegen die Bewährungsauflagen gesucht zu werden.

Am Ende treffen sich Andy und Red am Pazifikstrand in Zihuatanejo, Mexiko.

Andre Schneider