Die Kinder des Monsieur Mathieu

Les Choristes drama, music
Kinostart
17.03.2004
Produktionsland
France, Switzerland, Germany
Genre
Spache
French
IMDB
7.9 (48551 Stimmen)
Metascore
56
69 %
Cover: Die Kinder des Monsieur Mathieu
Pierre Morhange, ein berühmter Dirigent, erfährt in New York vom Tod seiner Mutter. Er fliegt nach Frankreich, um an der Beerdigung teilzunehmen. Anschließend besucht ihn Pépinot, sein früherer Schulkamerad aus dem „Fond de l’Etang“, einem Internat für Jungen aus schwierigen Verhältnissen, das beide in ihrer Jugend besucht haben. Pépinot überreicht Morhange das Tagebuch ihres damaligen Aufsehers Clément Mathieu, das längst vergessene Erinnerungen weckt.

1949: Clément Mathieu kommt als erfolgloser Musiker ins Internat, um dort als Aufseher (Pedell) für die Schüler zu arbeiten. Am Tor steht der junge Pépinot, der auf seinen Vater wartet. Der Waise Pépinot glaubt, dieser hole ihn am Samstag ab, obwohl er wie die Mutter im Krieg gestorben ist. Der Hausmeister Maxence führt Mathieu zu Rachin, dem Internatsdirektor, der sich über Mathieus verspätete Anreise beklagt. Als sich Maxence bei einem Schülerstreich verletzt, lässt Rachin zum Appell läuten. Da sich niemand zu seiner Schuld bekennt, fordert Rachin Mathieu auf, für die Bestrafung einen beliebigen Jungen aus der Namensliste auszusuchen. Mathieus Vorgänger Régent verrät Mathieu den Schuldigen, Le Querrec. Statt ihn an den Direktor zu verraten, verpflichtet Mathieu ihn, sich in den Pausen um den verletzten Maxence zu kümmern.

Nachdem Mathieu eines Abends die Jungen ein Spottlied (schief) hat singen hören, kommt ihm die Idee, den Knaben das Singen beizubringen. Er beginnt erste Melodien zu komponieren. Als Pierre Morhange, ein laut Régent besonders schlimmer Schüler, den Direktor mit einer Zeichnung verärgert, muss er in den Karzer. Während er dort einsitzt, will ihn seine Mutter Violette außerplanmäßig besuchen; Mathieu soll sie wegschicken. Er erklärt ihr, sie könne ihren Sohn nicht sehen, da er gerade beim Zahnarzt sei, nichts Schlimmes. Dabei verliebt er sich in sie. In einer Unterrichtsstunde lässt Mathieu die Jungen vorsingen und sortiert sie nach Stimmlagen. Er will einen Chor gründen, doch als er Rachin danach um Erlaubnis bittet, ist dieser wenig begeistert. Er lässt Mathieu dennoch gewähren.

Der nun vom Direktor legitimierte Chor probt stetig und wird immer besser. Pierre Morhange, nach den Wochen im Karzer zu gemeinnütziger Arbeit gezwungen, lauscht den Chorproben. Nach einer Probe schleicht er sich ins Klassenzimmer und beginnt, für sich zu singen. Einige Zeit später wird er von Mathieu ertappt. Er ist von Morhanges Stimme begeistert. Er bekommt fortan Einzelunterricht und soll den Chor als Solosänger unterstützen.

Bereits im Februar ist der grobe Mondain an die Schule gekommen, der seitdem Schüler wie Lehrer drangsaliert. Als er während einer Sportstunde verschwindet und Rachin wenig später den Verlust von 2000 Francs beklagt, ist der Direktor außer sich. Er macht in seiner Wut Mathieu und den Sportlehrer Chabert dafür verantwortlich und verbietet den Chor. Als Mondain einige Tage später von der Polizei zurückgebracht wird, versucht Rachin die Wahrheit aus ihm herauszuprügeln. Nach vielen Schlägen ins Gesicht springt Mondain auf und versucht, Rachin zu erwürgen, wird aber vom herbeieilenden Mathieu und dessen Kollegen daran gehindert. Rachin lässt ihn nun endgültig wegen Mordversuchs von der Polizei abholen.

Morhange muss in den folgenden Tagen mit ansehen, wie Mathieu mehr Zeit mit seiner Mutter verbringen kann als er selbst. Aus dem Fenster im Obergeschoss überschüttet er Mathieu mit Tinte, als dieser unten mit der Mutter spricht. Es gibt einen Streit, der dazu führt, dass Mathieu ihm die Solostellen im Chor streicht, der mittlerweile aufgrund des Verbots des Direktors „im Untergrund“ übt. Bei einem Treffen zwischen Mathieu und Morhanges Mutter eröffnet sie ihm, sie habe einen Ingenieur gefunden, mit dem sie für ein gemeinsames Leben nach Lyon ziehen werde – Mathieu ist zutiefst enttäuscht. Als sich herumspricht, dass die Problemjungen erfolgreich als Chor proben, will auch die Madame la Comtesse, eine Gönnerin der Schule, den Chor singen hören. Während des Auftritts versöhnt sich Mathieu mit Morhange.

Nach einem überraschenden Fund auf der Toilette wird klar, dass nicht Mondain das Geld gestohlen hat, sondern ein Junge namens Corbin, der Mathieu vorher mit seinem „falschen“ Gesang auf die Idee des Chores gebracht hat. Rachin bricht nach Lyon auf, um eine Anerkennung seiner Dienste zu erhalten. Gerade angekommen, erfährt er, dass das Internat brennt. Eilig kehrt er zurück; zahlreiche besorgte Eltern haben sich bereits versammelt. In dem Moment kommt Mathieu mit den Jungen aus dem Wald vom Spielen zurück. Wegen Unterlassung der Aufsichtspflicht wird Mathieu entlassen. Der Brand ist von Mondain gelegt worden. Hier enden die Tagebücher Mathieus. Doch der erwachsene Pépinot erzählt Morhange, wie es weiterging: Als Mathieu geht und den Bus nehmen will, kommt Pépinot angerannt, weil er mitkommen will. Zuerst möchte Mathieu ihn nicht mitnehmen, ändert dann aber seine Meinung und nimmt ihn doch auf. Dieser Tag ist ein Samstag – genau wie Pépinot dachte, denn an einem Samstag sollte ihn sein Vater abholen. Morhanges Mutter nimmt Morhange wieder zu sich, um mit ihm nach Lyon zu ziehen, wo er ein Konservatorium besuchen soll. Direktor Rachin wird entlassen, nachdem die Schüler als Zeugen zu seinen Ungunsten über dessen Regiment ausgesagt hatten.

Andre Schneider