Der ewige Gärtner

The Constant Gardener drama, mystery, romance
Kinostart
31.08.2005
Produktionsland
UK, Germany, USA, China
Genre
Spache
English, Italian, Swahili, German
IMDB
7.4 (119667 Stimmen)
Metascore
82
83 %
Cover: Der ewige Gärtner
Am abgelegenen Turkana-See im Norden Kenias werden die Leichen der in der Region engagierten Aktivistin Tessa Quayle und ihres einheimischen Fahrers gefunden. Tessas Reisegefährte Arnold Bluhm, ein schwarzer belgischer Arzt, ist unauffindbar. Alle Spuren deuten auf ein Verbrechen aus Leidenschaft hin. Sandy Woodrow, Sir Bernard Pellegrin und andere Mitglieder der britischen Hochkommission schließen die Akte schnell, in der Annahme, dass Tessas Witwer, der untadelige Diplomat Justin Quayle, nichts dagegen einzuwenden hat, wenn die Affäre um seine Ehefrau in einen Mantel des Schweigens gehüllt wird.

Justin hatte die schöne und junge Tessa Abbott bei einem Vortrag in London kennengelernt. Obwohl beide unterschiedliche politische Einstellungen hatten, verliebten sie sich schnell ineinander. Das Abenteuer zwischen zwei Fremden hatte sich zu einer schnellen Heirat und einem gemeinsamen Umzug nach Kenia entwickelt. Während Tessa sich dort gemeinsam mit dem Arzt Arnold Bluhm der sozialen Probleme Afrikas annahm, ließ der an der britischen Botschaft in Nairobi angestellte Diplomat das Elend der Bevölkerung nie an sich herankommen und kümmerte sich lieber um seinen peinlich gepflegten Garten. Langsam wurden die Ehepartner einander fremd. Aufgefangene Gesprächsfetzen und eine zweideutig formulierte E-Mail ließen in Justin schließlich den Verdacht aufkommen, seine Ehefrau betrüge ihn.

Die Totgeburt ihres gemeinsamen Kindes und dann Tessas gewaltsamer Tod werfen Justin aus seinen Gewohnheiten. Von Gewissensbissen getrieben und durch Gerüchte um die Untreue seiner Frau in Bewegung gebracht, stürzt er sich in gefährliche Nachforschungen, um die Wahrheit herauszufinden. Er entdeckt, dass Tessa vor ihrem Tod einen Bericht über Verbrechen der Pharmaindustrie in Afrika hatte publik machen wollen. Sie hatte Justin jedoch die Inhalte ihrer Arbeit verheimlicht, um ihn zu schützen und seine politische Karriere nicht zu gefährden.

In Afrika und Europa kommt Justin schon bald der weit verzweigten Verschwörung auf die Spur, der Tessa im Weg gewesen war: Ein großes Pharmaunternehmen, das in Afrika kostenlose HIV-Tests unterstützt, lässt offenbar gleichzeitig an den Patienten ohne deren Wissen Dypraxa erproben, ein neues Mittel gegen eine erwartete Tuberkulose-Pandemie, von dem sich der Hersteller Riesenumsätze erhofft. Das unfertige Medikament kostete zwar zahlreiche der unfreiwilligen Testpersonen das Leben, aber so konnte Dypraxa billig und schnell optimiert werden. Die Toten wurden heimlich verscharrt und alle Unterlagen vernichtet, sodass sie offiziell nie existiert haben. Selbst Angehörige der Verstorbenen, die Justin befragt, werden daraufhin festgenommen.

Justin reist zunächst nach London, wo sein Pass unter einem Vorwand einbehalten wird, um eine Weiterreise zu vereiteln. Mit falschen Papieren und unter anderem Namen, jedoch stets verfolgt, reist er weiter nach Berlin und nimmt dort Kontakt zu den Aktivisten der pharmakritischen Gruppe Hippo auf, die, wie er nun weiß, Tessa und Bluhm unterstützt hatten. Bluhms Leiche wurde in Kenia mittlerweile gefunden, er war bestialisch zu Tode gefoltert worden. Justin wird massiv unter Druck gesetzt: ihm blühe dasselbe Schicksal, wenn er seine Nachforschungen nicht einstelle. Dennoch kehrt er auf der Suche nach den letzten offenen Fragen schließlich an den Ort zurück, an dem Tessa zu Tode gekommen war. Von dort lässt er Tessas Cousin einen Bericht über seine eigenen Ermittlungen sowie eine noch vorhandene Kopie von Tessas unterschlagenem Bericht zukommen. Der Film endet, als Justin am Turkana-See, in Gedanken an Tessa versunken, von einem Killerkommando aufgespürt wird.

Auf der Beerdigung von Tessa und Justin liest Arthur Hammond, Tessas Cousin und Justins Freund, aus dem Brief vor, den Bernard Pellegrin an Sandy Woodrow schrieb. Pelligrin ordnete in diesem die Überwachung Tessas an und befahl, die Berichte Tessas, die über die toten Afrikaner erzählten, abzufangen und zu unterdrücken. Pellegrin verlässt daraufhin die Beerdigung und wird von Journalisten verfolgt.

Andre Schneider