Slumdog Millionär

Slumdog Millionaire drama, romance
Kinostart
25.12.2008
Produktionsland
UK, France, USA
Genre
Spache
English, Hindi, French
Drehbuch
IMDB
8 (706510 Stimmen)
Metascore
86
92 %
Cover: Slumdog Millionär
Der Film beginnt in einem Polizeirevier, in dem Jamal gefoltert wird. Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits die vorletzte Quizfrage richtig beantwortet und wird verdächtigt, ein Betrüger zu sein. Der Polizeikommissar bezweifelt, dass ein ehemaliger Straßenjunge aus Mumbai so viele Fragen richtig beantworten konnte. In Form von Rückblenden werden Jamals Erinnerungen an sein bisheriges Leben gezeigt, an den Erwerb seines Wissens und an den Vortag, an dem er alle Fragen der Quizsendung bis auf die letzte „Millionenfrage“ richtig beantwortet hatte.

Für die Polizeibeamten sowie den Moderator der Show, Prem Kumar, besteht kein Zweifel daran, dass es sich bei Jamal um einen Betrüger handeln müsse, zumal Prem Kumar selbst auch aus den Slums stammt und sich hochkämpfen musste. Er macht sich am Anfang seiner Show, ans Publikum gewendet, mehrfach über den Slumdog-Kandidaten lustig, der als einfacher Laufbursche das Quiz seiner Ansicht nach niemals meistern werde. Als sich die beiden in der Werbepause auf der Toilette begegnen, hat Prem keine Skrupel, Jamal sogar eine falsche Antwort zur vorletzten Quizfrage zukommen zu lassen. Doch Jamal erkennt die Falle und wählt die richtige Lösung. Kurz vor der letzten Frage ertönt das Signal zum Ende der Sendung.

Vor den Türen des Studios wartet bereits die von Prem benachrichtigte Polizei. Jamal wird auf das Revier gebracht, dort gefoltert und verhört. Als er wieder sprechen und erklären kann weshalb er jede einzelne Quizfrage beantworten konnte, lässt sich der Kommissar von seiner Geschichte fesseln. In Rückblenden erfährt der Zuschauer von der Lebensgeschichte Jamals und seines Bruders Salim in Indien, vom Aufwachsen der Halbwaisen im Slum, dem gewaltsamen Tod der Mutter bei den antimuslimischen Pogromen um den Jahreswechsel 1992/93 und dem Zusammentreffen mit der Waise Latika. Jamal berichtet von der unfreiwilligen Zeit der drei Kinder in einer Bettelorganisation von Maman, der Flucht der Brüder, dem unsteten Leben als fliegende Händler in Zügen und als angebliche Fremdenführer am Taj Mahal, der Ermordung Mamans und Befreiung Latikas und dem folgenden Bruch mit seinem Bruder bis zu dem jetzigen Leben als Teeservierer (Chai-Wallah) in einem Callcenter. Jede Quizfrage steht für einen bestimmten Lebensabschnitt, und so erklärt sich auch, dass es Jamal nicht um Gelderwerb geht, sondern darum, durch den Fernsehauftritt seine Liebe Latika wiederzufinden, die er zuvor bereits mehrfach getroffen und wieder verloren hatte.

Jamal ist über Nacht zum Medienstar geworden. Der Kommissar ist schließlich von der Unschuld Jamals überzeugt, lässt ihn rechtzeitig vor der entscheidenden Fernsehsendung frei und bringt ihn zum Studio. Sein Bruder Salim, der Jamal im Fernsehen sieht, bereut seinen Lebenswandel als Handlanger des reichen Verbrechers Javed. Er verhilft Latika, die Javed inzwischen zu seiner Mätresse gemacht hat, zur Flucht und überlässt ihr sein Mobiltelefon und seinen Wagen, mit dem sie zur Show fahren will. Jamal kann indessen zunächst die letzte entscheidende Millionenfrage nach dem Namen des dritten Musketiers aus Die drei Musketiere nicht beantworten, denn sein Bruder und er haben in der Schule nur die Namen der ersten beiden Musketiere, Athos und Porthos, gelernt und sich gegenseitig gelegentlich so genannt. Er wählt daher den Telefonjoker und lässt die einzige Nummer anrufen, die er kennt – die seines Bruders. Latika, die sich in einem Stau auf den Straßen Mumbais befindet, sieht ihn in einem der zahllosen Fernsehgeräte im Schaufenster eines Fernsehfachgeschäfts und beantwortet seinen Anruf. Dass Latika lebt, bringt Jamal durcheinander, allerdings kann auch sie ihm nicht helfen. Jamal setzt alles auf eine Karte und entscheidet sich für die Antwort A, die besagt, dass der dritte Musketier auf den Namen Aramis hört – und hat damit die letzte Frage zufällig richtig beantwortet.

Zur gleichen Zeit will Javed sich an Salim für dessen Verrat rächen. Doch Salim inszeniert seinen eigenen Tod, erschießt seinen Boss und wird daraufhin – in einer Badewanne voller Geld liegend – von dessen Wachen erschossen. Später in dieser Nacht treffen sich Jamal und Latika auf dem Victoria-Bahnhof von Mumbai und küssen sich.

Das Bild wird angehalten und die Antwort auf die anfangs gestellte Frage eingeblendet: „D: Es ist Schicksal“.

Es folgt ein musikalisch-tänzerischer Abspann im typischen Bollywood-Stil.

Andre Schneider