Frantz

Frantz drama, history, romance, war
Kinostart
15.03.2017
Produktionsland
France, Germany
Genre
Spache
French, German
IMDB
7.5 (9724 Stimmen)
Metascore
73
91 %
Cover: Frantz
Quedlinburg, im Jahr 1919: Die junge Anna sucht regelmäßig das Grab ihres Verlobten Frantz auf, der im Ersten Weltkrieg in Frankreich gefallen ist. Eines Tages bemerkt sie dort einen jungen Mann, der zwei Tage nacheinander an dem Grab Blumen ablegt. Bei dem Fremden handelt es sich um den jungen Franzosen Adrien. Er gibt an, vor dem Krieg mit Frantz befreundet gewesen zu sein und ihn schmerzlich zu vermissen. Beide hätten sich in Paris kennengelernt und die Liebe zur Kunst geteilt, vor allem zur Musik. Diese (erlogene) Darstellung wird vom Film durch inszenierte Szenen beglaubigt. Adrien wird von Anna und ihren Schwiegereltern aufgenommen, und die jungen Leute verbringen Zeit miteinander. Adrien gesteht Anna schließlich, dass er Frantz vor dem Krieg gar nicht gekannt hatte und dass vielmehr er es war, der Frantz bei Grabenkämpfen erschoss. Er sei nach Deutschland gekommen, um Frantz’ Angehörige um Vergebung zu bitten. Anna verschweigt dies ihren Schwiegereltern, die dank Adriens’ vermeintlicher Freundschaft mit Frantz zu innerem Frieden gefunden und Adrien in ihr Herz geschlossen haben, behauptet Adrien gegenüber jedoch, sie hätte es ihren Schwiegereltern gesagt und diese hätten ihm verziehen. Erleichtert kehrt Adrien nach Frankreich zurück.
Adriens Lieblingsbild im Louvre: Der Selbstmörder von Manet (das Bild befindet sich in Wahrheit in der Sammlung E. G. Bührle, Zürich) und ist nicht wie im Film ein Großformat.

Anna ist innerlich zerrissen wegen ihrer Zuneigung zu Adrien und dem Wissen, dass er Frantz erschossen hat. Sie will sich im See ertränken, wird jedoch gerettet. Sie schickt Adrien einen Brief, aber dieser kommt zurück, weil der Adressat inzwischen unbekannt verzogen ist. So fährt Anna nach Frankreich, um nach Adrien zu suchen. Bei ihren Recherchen erfährt sie in einem Krankenhaus, dass ein Mann mit Adriens Nachnamen und der gleichen Initiale A. dort behandelt wurde, wahrscheinlich wegen Suizidversuchs. Als sie in der Patientenkartei nach seinem Namen sucht, findet sie als Adresse den Namen eines Friedhofs, worauf sie in Tränen ausbricht. Auf dem Friedhof sieht sie jedoch auf dem Grabstein einen anderen Vornamen und es stellt sich heraus, dass dies ein Onkel von Adrien war. Adrien findet sie schließlich auf dem Gut seiner Eltern. Seine Mutter erkennt rasch die Zuneigung der beiden zueinander, doch Adrien soll seine Jugendliebe Fanny heiraten, und er beugt sich diesem Wunsch. Als Anna das erfährt, reist sie gebrochen ab.

Statt nach Deutschland zurückzukehren, hält Anna gegenüber ihren Schwiegereltern die Fiktion von der Freundschaft mit Adrien aufrecht und schreibt ihnen, dass es ihr in Paris gut gehe und sie viel Zeit mit Adrien verbringe. In der Schlusseinstellung sieht man Anna im Louvre neben einem jungen Mann, der Adrien ähnlich ist, vor Adriens Lieblingsbild – Der Selbstmörder von Manet – sitzen. Auf dessen Frage, ob ihr das Bild gefalle, antwortet sie: „Es macht mir Lust zu leben“.

Andre Schneider