Ich, Daniel Blake

I, Daniel Blake drama
Kinostart
09.06.2017
Produktionsland
UK, France, Belgium
Genre
Spache
English
Drehbuch
IMDB
7.9 (40733 Stimmen)
Metascore
78
92 %
Cover: Ich, Daniel Blake
Daniel Blake, ein 59-jähriger Zimmermann aus Newcastle upon Tyne im Nordosten Englands, hat einen schweren Herzinfarkt erlitten. Eine vom Amt eingesetzte „Gesundheitsfachkraft“ überprüft seinen Sozialhilfeanspruch und befragt ihn. Der Antrag wird abgelehnt, obwohl seine Ärztin ihm untersagt hat, gleich wieder zu arbeiten. Ohne Sozialhilfe bleibt ihm nur Arbeitslosenhilfe, die ihm aber nur gewährt wird, wenn er sich täglich um Arbeit bemüht.

Blake lernt die alleinerziehende Mutter Katie kennen, die in London vom Vermieter auf die Straße gesetzt wurde und nach fast zwei Jahren im Obdachlosenheim nun in Newcastle eine Wohnung zugewiesen bekommen hat. Zusammen versuchen sie, aus ihrer Situation herauszufinden. Katie bemüht sich um einen Putzjob und Daniel kämpft sich durch das Behördendickicht. Die Antragstellungen sind so kompliziert, dass er schier verzweifelt. Außerdem soll er warten, bis ein „Entscheider“, der nicht zu erreichen ist, ihn anruft. Wann, ist völlig ungewiss.

In ihrer Verzweiflung stiehlt Katie im Supermarkt Damenbinden und wird prompt erwischt. Doch der Filialleiter lässt sie laufen. Als das Geld wieder nicht reicht, fängt sie an, in einem Bordell zu arbeiten, trotz Daniels Beschwörungen. Katie schämt sich zwar, lässt sich aber nicht umstimmen, weil sie so endlich etwas Geld für die Kinder und sich hat.

Weil Daniel kein Geld vom Staat erhält, muss er die gesamte Einrichtung seiner Wohnung verkaufen, um die offenen Rechnungen zu bezahlen. Nachdem er im Jobcenter erneut hingehalten worden ist, sprüht er an die Außenmauer des Centers den folgenden Text: „Ich, Daniel Blake, fordere meinen Widerspruchstermin, bevor ich verhungere. Und ändert die Scheiß[warteschleifen]musik im Telefon!“. Passanten applaudieren spontan, doch die Leitung des Centers lässt Daniel von der Polizei abführen.

Eines Tages ist es soweit, über Daniels Ansprüche soll entschieden werden. Er hat sich auf das Gespräch gut vorbereitet, und Katie begleitet ihn. Als er an Ort und Stelle zum WC geht, erleidet er einen zweiten Herzanfall und stirbt.

Beim Armenbegräbnis verliest Katie den Zettel, den Daniel für die Entscheidung vorbereitet hat: Er sei weder ein Klient, noch ein Kunde, Leistungsempfänger oder Drückeberger, auch kein Schnorrer, Bettler oder Dieb, keine Sozialversicherungsnummer und kein Pünktchen auf dem Bildschirm. Er habe seine Beiträge gezahlt und sei stolz darauf. Er sei ein Bürger, nicht mehr und nicht weniger.

Andre Schneider