Sully

Sully biography, drama
Kinostart
09.09.2016
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English
Drehbuch
Vorlage
Chesley Sullenberger
IMDB
7.5 (188108 Stimmen)
Metascore
74
85 %
Cover: Sully
Ein großes Passagierflugzeug fliegt durch die Häuserschluchten von New York und stürzt ab. Aus diesem Albtraum erwacht der Pilot Chesley „Sully“ Sullenberger, der sich zusammen mit seinem Co-Piloten Jeff Skiles vor der amerikanischen Flugsicherheitsbehörde National Transportation Safety Board (NTSB) verantworten muss. Die beiden hatten wenige Minuten nach dem Start vom New Yorker Flughafen LaGuardia aufgrund von Problemen mit den Triebwerken nach Vogelschlag eine Notwasserung auf dem Hudson River durchgeführt. Alle 155 Personen an Bord hatten überraschenderweise überlebt. Der Fluglotse hatte zuvor vorgeschlagen, nach La Guardia zurückzukehren oder auf dem nahen Flughafen Teterboro notzulanden. Sullenberger schätzte die Zeit hierfür wegen der geringen Flughöhe der Maschine als zu knapp ein. Die Behörde ist dagegen der Meinung, dass eine Landung auf den beiden Flughäfen möglich gewesen wäre, und sieht sich durch Computersimulationen des Flugzeugherstellers Airbus bestätigt. Die Untersuchung soll nun aufklären, ob Sullenberger die Passagiere womöglich unnötig in Gefahr gebracht und das Flugzeug zum Totalschaden ruiniert hat. Für die Öffentlichkeit ist „Sully“ dagegen ein Held. Er hat Mühe, sich des Ansturms auf seine Person zu erwehren. Die beiden in einem Hotel einquartierten Piloten verschaffen sich durch Joggen und einem Auftritt bei Talkmaster David Letterman Abwechslung. Derweil sorgt sich Sullenbergers Frau um die Zukunft, als er ihr telefonisch von der Untersuchung berichtet, da die Familie wegen einer nicht vermietbaren Immobilie finanzielle Probleme hat.

Auf Betreiben Sullenbergers beschleunigt Airbus die Nachstellung des Unglücksflugs mit realen Piloten, sodass diese in Toulouse durchgeführten Simulationen bei der entscheidenden Anhörung live eingespielt und auf Anforderung mit anderen Parametern wiederholt werden können. Die Simulationen ergeben zunächst, dass die Maschine auf beiden Flughäfen sicher gelandet werden kann. Durch Nachfragen von Sullenberger und Skiles stellt sich allerdings schnell heraus, dass den Simulator-Piloten gesagt worden war, dass sie sofort mit ihren Anflügen zu dem jeweiligen Flughafen beginnen sollten, und dass die Piloten die Simulation vorher mehrfach hatten üben können. Sullenberger argumentiert, dass somit der „menschliche Faktor“ unberücksichtigt bleibe, denn auf solch eine Situation – beidseitiger Triebwerksausfall in nur 900 Meter Höhe – sei kein Pilot vorbereitet. Skiles und er seien von dem Vogelschlag völlig überrascht worden. Sie hätten Zeit benötigt, erst einmal die Situation zu erfassen, die Alternativen abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen. In dieser Phase habe das antriebslos segelnde Flugzeug natürlich stetig weiter an Höhe verloren. Sullenberger wirft dem Untersuchungskomitee unterschwellig vor, das Ermittlungsergebnis „menschliches Versagen“ bewusst anzustreben. Daraufhin wird von den Untersuchungsleitern zugestanden, dass die Simulatorpiloten erst 35 Sekunden nach dem Vogelschlag mit ihren Maßnahmen beginnen dürfen. Mit dieser Vorgabe gelingen beide Notlandungen im Simulator dann nicht mehr. Schließlich wird die Kommunikation des Originalfluges abgespielt. Alle sind beeindruckt, mit welcher Professionalität die Crew die Notsituation bewältigt hat. Sullenberger und Skiles sind rehabilitiert.

Der Flug wird im Film einmal nach Beginn der Untersuchung gezeigt, mit Fokus auf die Flugbegleiterinnen und Passagiere, von denen einige vorgestellt werden; zudem werden die anschließenden Rettungsmaßnahmen dargestellt. Und ein zweites Mal, als bei der Anhörung die Gesprächsaufzeichnungen abgespielt werden, mit der Handlung im Cockpit.

Während des Abspanns wird das Zusammentreffen der echten Crew mit Passagieren vom US-Airways Flug 1549 im Carolinas Aviation Museum gezeigt.

Andre Schneider