Wind River

Wind River crime, drama, mystery, thriller
Kinostart
18.08.2017
Produktionsland
UK, Canada, USA
Genre
Spache
English
Drehbuch
IMDB
7.7 (151301 Stimmen)
Metascore
73
87 %
Cover: Wind River
Cory Lambert ist im Indianerreservat „Wind River“ in Wyoming als Weißer beim United States Fish and Wildlife Service als Wildhüter angestellt. Er macht vor allem Jagd auf Raubtiere, die den Viehbestand gefährden. Bei einer seiner Touren durch die Wildnis entdeckt er im Schnee die barfüßige Leiche der indigenen 18-jährigen Natalie, der besten Freundin seiner verstorbenen Tochter.

Zur Untersuchung des Vorfalls entsendet das FBI die weiße, in Las Vegas stationierte Agentin Jane Banner. Sie ist nur unzureichend auf das winterliche Wetter und die Mentalität der Menschen vor Ort vorbereitet; die soziale Lage im Reservat ist geprägt von Perspektivlosigkeit, Armut, ethnischen Konflikten und sexualisierter Gewalt. Der Chef der örtlichen Stammes-Polizei ist mit nur sechs Beamten für ein Gebiet von mehr als 3000 km² zuständig. Das entspricht der Fläche Rhode Islands. Da Banner nicht ortskundig ist, heuert sie Lambert als Führer an. Er erzählt ihr, dass auch seine Tochter drei Jahre zuvor unter ungeklärten Umständen in der Wildnis gestorben war. Die Ungewissheit quält ihn bis heute und hat seine Ehe mit der indigenen Wilma zerrüttet.

Der örtliche Pathologe stellt fest, dass Natalie niedergeschlagen und mehrmals vergewaltigt wurde und anschließend durch die eisige Kälte geflohen sein muss, bis sie an einer durch die eiskalte Luft verursachten Lungenblutung starb. Die FBI-Beamtin ermittelt, dass Natalie einen weißen Freund namens Matt hatte, der bei einem Ölbohrunternehmen arbeitet. Als Banner mit Lambert einer Spur in den Bergen folgt, finden sie Matts Leiche. Daraufhin fährt sie mit dem Polizeichef und zwei seiner Männer zu Matts Wohnwagen auf dem Bohrgelände, wo es zum Konflikt mit der bewaffneten Wachmannschaft der Firma kommt, weil der Vorarbeiter Täterwissen preisgibt. Lambert ist unterdessen in der Nähe und sucht nach Spuren.

In einer Rückblende wird Natalies Todesnacht gezeigt. Matt teilt sich den Wohnwagen mit Pete und dem Vorarbeiter, die in dieser Nacht mit den Kollegen ausgegangen sind. Natalie und Matt liegen im Bett, als unerwartet die betrunkenen Männer zurückkehren. Pete belästigt das Mädchen und es kommt zu einer Schlägerei, bei der Matt von fünf Männern überwältigt wird. Pete vergewaltigt Natalie, die anderen sehen zu. Als Matt sich losreißen kann, um ihr beizustehen, kann sie barfuß und nur dünn bekleidet in die eiskalte Wildnis entkommen.

Zurück in der Gegenwart hat Lambert per Zufall die Spur eines Schneemobils entdeckt, die vom Fundort von Matts Leiche zum Bohrgelände führt. Er versucht vergeblich, den Polizeichef per Funk zu warnen; dieser und seine Leute sind also unvorbereitet, als der Konflikt am Wohnwagen eskaliert. Es kommt zu einer heftigen Schießerei, bei der bis auf Banner, die eine schusssichere Weste trägt, alle Polizisten getötet werden. Lambert der sich dem Camp gerade nähert, tötet mit seinem Jagdgewehr auf große Entfernung alle Wachleute.

Nur Pete, der Vergewaltiger, kann fliehen. Nachdem Lambert den Schauplatz erreicht hat, versorgt er die schwer verwundete Banner notdürftig und diese schickt ihn dem Flüchtigen hinterher, im Wissen, dass Lambert den Mann nicht gefangen nehmen wird. Lambert spürt Pete im verschneiten Wald auf und bringt ihn auf einen Bergkamm. Dort verspricht er Pete, dass er eine Chance bekommt, wenn er die Wahrheit sagt. So bringt er ihn dazu, die Vergewaltigung und den gemeinsam mit den Wachleuten begangenen Mord an Matt zu gestehen. Lambert hält sein Wort und lässt Pete frei mit dem Hinweis, er habe nun dieselbe Chance wie Natalie: Er könne barfuß versuchen, die meilenweit entfernte Straße zu erreichen. Pete läuft los, bricht schon nach wenigen hundert Metern zusammen und stirbt.

Nach einem Besuch bei Banner im Krankenhaus geht Lambert zu seinem Freund Martin, Natalies indigenem Vater. Dieser hat sein Gesicht weiß und blau bemalt, um seine tote Tochter mit einer traditionellen Totenmaske zu ehren. Da das Wissen um die korrekte Bemalung verloren gegangen ist, musste er selber eine erfinden. Lambert bleibt bei ihm und lädt ihn zu einer Trauerselbsthilfegruppe ein, die er nach dem Tod seiner Tochter besucht hat.

Im Abspann heißt es: „Während für jede andere demografische Gruppe Statistiken zu vermissten Personen erstellt werden, gibt es keine für indigene Frauen.“

Andre Schneider