Ritt zum Ox-Bow

The Ox-Bow Incident drama, western
Kinostart
21.05.1943
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, Spanish
Regie
Produktion
Drehbuch
Vorlage
Walter Van Tilburg Clark
IMDB
8 (18992 Stimmen)
90 %
Cover: Ritt zum Ox-Bow
1885: Die zwei Cowboys Gil und Art stranden in einen langweiligen Dorf in Nevada. Im örtlichen Saloon geht es rau zu. Da erscheint ein Mann mit der Botschaft, einige Viehdiebe hätten den Rancher Kinkaid erschossen. Trotz des Einspruches des besonnenen Geschäftsmannes Mr. Davis, der meint, man müsste erst den Sheriff und den Richter zurate ziehen, laufen die Männer des Dorfes nun zusammen, um sich auf die Suche nach den Tätern zu begeben. Der Sheriff ist längst bei Kinkaids Ranch und kann deshalb nicht einschreiten; der wenig durchsetzungsfähige Richter Tyler mahnt die Männer, auf die Rückkehr des Sheriffs zu warten. Als den Männern von einem mexikanischen Ranchgehilfen jedoch zugetragen wird, er habe in der Nähe Männer mit der Herde Kinkaids gesehen, sind sie nicht mehr zu halten. Der vermeintliche frühere Konföderierten-Major Tetley übernimmt das Kommando und zwingt seinen unwilligen Sohn, sich ihnen anzuschließen. Tetley schwingt sich zum Hüter von Recht und Ordnung hoch: „In Texas verlassen wir uns nicht auf die Gerechtigkeit der Gerichte, oder? Nein, darauf warten wir nicht! Wir greifen uns den Mörder schneller als irgendein aufs Honorar versessener Anwalt, der seine Zeit in den Gerichtssälen verpennt! Wir gehen hin und greifen uns den Mann und lassen ihn baumeln!“[1]

Die Männer werden vom Hilfssheriff als Bürgerpatrouille eingeschworen (womit dieser seine Kompetenzen überschreitet). Den etwa 30 Männern schließt sich „Ma“ Jenny Grier an, eine blutrünstige Frau. Auch Gil und Art reiten mit dem lynchwütigen Mob davon, da sie als Ortsfremde sonst um ihr Leben fürchten. Unterwegs hat Gruppe ein kurzes Aufeinandertreffen mit einer Kutsche, in der sich Gils ehemalige Geliebte Rose Mapen befindet. Frustriert muss der ärmliche Cowboy Gil sehen, dass Rose ihn für den wohlhabenden Geschäftsmann Mr. Swanson verlassen hat.

Tief in der Nacht stoßen die Männer auf das Lager mit den drei Verdächtigen. Es stellt sich heraus, dass sie wirklich mit den Rindern Kinkaids unterwegs sind. Anführer der drei Verdächtigen ist der Rancher Donald Martin. Seine Gehilfen sind ein alter Mann namens Halva Harvey und der Mexikaner Juan Martínez. Obwohl alle drei ihre Unschuld beteuern, werden sie verhaftet und gelten sofort als schuldig. Martin gibt an, die Rinder von Kinkaid gekauft zu haben, kann aber keine Quittung vorweisen. Inzwischen versucht der alte Mann, sein Leben zu retten, indem er den Mexikaner als Mörder beschuldigt. Tetley lässt abstimmen. Gegen die Stimmen von Mr. Davies, Gil, Art und fünf weiteren Männern (darunter Tetleys Sohn und ein Mexikaner) entscheidet die Mehrheit, die drei Männer sofort aufzuhängen. Martin darf noch einen Abschiedsbrief schreiben und der zynische Mexikaner, der schon längst gemerkt hat, dass sie von Anfang an keine Chance gegen das vorgefasste Urteil hatten, legt seine Beichte bei einem Landsmann ab, der sie an einen Priester weiterleiten soll. Tetley zwingt seinen in seinen Augen verweichlichten Sohn dazu, als einer der Henker zu fungieren. Im Morgengrauen werden die drei Beschuldigten gehenkt.

Kurz nach dem Aufbruch wartet der Sheriff schon mit neuen Nachrichten auf sie: Kinkaid wurde nur angeschossen und nicht bestohlen, die wahren Täter sind längst verhaftet. Der Sheriff droht den Mitgliedern der Gruppe, die für die Selbstjustiz stimmten, harte Strafen an. Einer der Männer, die am schnellsten mit dem Lynchurteil waren, tut sich nun mit der Meinung hervor, dass man jetzt eigentlich Tetley lynchen sollte. Als Tetley in seiner Villa ankommt, sperrt er seinen Sohn aus. Dieser klagt nun seinen Vater als machtversessen und grausam an und unfähig, Mitleid zu empfinden. Kurz darauf erschießt sich Tetley. Im Saloon sitzen die an der Selbstjustiz beteiligten Männer schweigend da, sie haben inzwischen Geld für die Witwe gesammelt. Gil liest den anderen Männern aus Martins Abschiedsbrief an seine Frau vor. Den Brief und das Geld wollen Gil und Art nun Martins Frau überbringen.

Andre Schneider