Monsieur Verdoux - Der Frauenmoerder von Paris

Monsieur Verdoux comedy, crime, drama
Kinostart
08.12.1947
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English
Regie
Produktion
Drehbuch
IMDB
7.9 (15463 Stimmen)
97 %
Cover: Monsieur Verdoux - Der Frauenmoerder von Paris
Im Frankreich der 1930er-Jahre während der Weltwirtschaftskrise: Der Film erzählt von dem arbeitslosen Bankangestellten Henri Verdoux und dessen soziopathischen Methoden, Geld zu verdienen. Obwohl loyal und kompetent in seiner Tätigkeit bei einer Bank, wurde Verdoux mit Beginn der Wirtschaftskrise entlassen. Um seinen Unterhalt zu sichern, heiratet er reiche Witwen fortgeschrittenen Alters oder liiert sich mit ihnen, um sich anschließend ihr Geld anzueignen und sie schließlich zu ermorden. Gleich zu Beginn der Handlung fällt ihm ein Mitglied der Familie Couvais zum Opfer, später eine weitere unsympathische Witwe namens Lydia Floray. Das Geld von den Raubzügen verwendet er für seine „echte“, gehbehinderte Frau Mona und ihren gemeinsamen Sohn, damit diese auf dem Lande ein sorgenfreies und glückliches Leben führen können. Mona weiß nichts von seinen Taten, beschwert sich aber (wie auch alle falschen Frauen), dass Verdoux immer so schnell wieder fortmüsse. Dabei erscheint Verdoux stets als gutgekleideter, zuvorkommender Gentleman; der eigentlich überzeugter Pazifist und Vegetarier ist und sogar kleine Raupen nicht übertrampeln will, während er sein jüngstes Opfer gerade im Ofen zu Asche verbrennen lässt.

Von seinem Freund, dem Wissenschaftler Maurice Bottello, erfährt Verdoux von einem neuen Gift: Dieses wirke schnell, tödlich, schmerzfrei und sei außerdem wohl nicht im Körper des Opfers nachzuweisen. Verdoux braut sich das Gift zusammen und will es an einem armen Mädchen ausprobieren, das gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde und ihm zufällig auf der Straße begegnete. Er mischt das Gift in ein Weinglas, das er dem Mädchen gibt. Im Gespräch entwickelt Verdoux jedoch zunehmend Sympathie mit dem jungen Mädchen und entdeckt ihren Lebenswillen, weshalb er das Weinglas austauscht und ihr etwas Geld mit auf den Weg gibt. Seinen Giftwein probiert Verdoux stattdessen später am Detektiv Morrow aus, der dem Serienmörder auf seinen Streifzügen gefolgt ist und ihn nun wegen zwölffachen Mordes verhaften will. Tatsächlich ist das Gift nicht nachzuweisen, der Tod von Detektiv Morrow wird als Herzinfarkt deklariert.

Verdouxs Mordversuche an seiner hysterischen „Frau“ Annabelle Bonheur, die ihn für einen Schiffskapitän hält, scheitern dagegen allesamt. Stattdessen benutzt Annabelles Dienstmädchen Annette das Gift als Haarspray, wobei ihr anschließend alle Haare ausfallen. Bei einer anderen Witwe namens Marie Grosnary sind Verdouxs Versuche jedoch nach langem, aggressiven Werben erfolgreich. Beide verloben sich, doch bei der Hochzeit zwischen Marie und Verdoux erscheint zu dessen Unglück auch Annabelle Bonheur, weshalb Verdoux von der Hochzeit flüchten muss. Die Polizei kennt nun jedoch das Aussehen von Verdoux und hat ihn als Blaubart identifiziert.

Nach einem Börsencrash verliert Monsieur Verdoux fast sein gesamtes Vermögen, das er in Aktien angelegt hatte. Wenig später sterben auch Verdouxs Frau und Kind. Gebrochen zieht der alternde Verdoux sich von seinem „Beruf“ zurück und verlebt die nächsten Jahre, ohne von der Polizei entdeckt zu werden. Eines Tages trifft er das Straßenmädchen wieder, dem er einst das Gift verabreichen wollte. Sie ist inzwischen die Geliebte eines Rüstungsfabrikanten, der wegen des Zweiten Weltkrieges Unmengen an Geld verdient. Bitter erkennt Verdoux, dass die Rüstungsindustrie vielleicht ein besserer Berufszweig für ihn gewesen wäre. Durch das Gespräch mit der jungen Frau in einem Restaurant wird er geläutert. Im Restaurant wird Verdoux von zwei Mitgliedern der Familie Couvais erkannt, deren Schwester er einst getötet hatte. Er lässt sich schließlich von der Polizei gefangen nehmen. Im Prozess verteidigt er seine Taten als nicht schlimmer als das normale Tagwerk von Geschäftsleuten und Soldaten, die ebenfalls im Krieg oder im Kapitalismus töten. Verdoux, der seine Geschichte dem Zuschauer vom Grabstein aus erzählt hatte, wird schließlich im Jahre 1940 exekutiert.

Andre Schneider