Die Erbin

The Heiress drama, romance
Kinostart
28.12.1949
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, French
Drehbuch
Vorlage
Henry James
IMDB
8.2 (12750 Stimmen)
100 %
Cover: Die Erbin
New York, Mitte des 19. Jahrhunderts: Die junge Catherine Sloper, einziges Kind des wohlhabenden Arztes Dr. Austin Sloper, lebt im Hause ihres Vaters ein unscheinbares Dasein, ist besonders Fremden gegenüber extrem schüchtern. Sie besitzt ein beträchtliches Vermögen aus dem Nachlass der verstorbenen Mutter und wird nach dem Tode des Vaters auch dessen Erbe erhalten. Der seiner Tochter gegenüber distanziert wirkende Dr. Sloper kommt noch immer nicht über den Tod seiner Frau hinweg. In seiner Trauer vergleicht er seine Tochter Catherine immer wieder mit seinem idealisierten Bild ihrer Mutter, die wegen ihrer Schönheit und Anmut stets bewundert wurde. Seiner Meinung nach fehlen Catherine diese Eigenschaften, er empfindet seine Tochter als hässliches Entlein. Da Dr. Sloper fürchtet, dass seine Tochter keinen Mann abbekommen könnte, holt er seine verwitwete Schwester Lavinia zu sich, die Catherine in Frauensachen erziehen und unterstützen soll.

Auf der Hochzeitsfeier ihrer Cousine Marian lernt Catherine den gutaussehenden und wortgewandten Morris Townsend kennen, der sie mit viel Aufmerksamkeit beschenkt. Catherine verliebt sich in den jungen Müßiggänger, der keinem Beruf nachgeht und sein kleines Erbe für eine Reise nach Europa ausgegeben hat, und empfindet zum ersten Mal Liebesglück. Ihr Vater ist von der Verbindung mit Morris ganz und gar nicht begeistert, nicht nur weil dieser wenig Vermögen hat, sondern vor allem, weil er in ihm einen Mitgiftjäger erkennt, der es nur auf das Geld seiner Tochter abgesehen hat. Tante Lavinia schätzt hingegen Morris und meint, dass selbst wenn er hauptsächlich an Catherine wegen ihres Vermögens interessiert sei, er ihr doch als Ehemann mit seinem charmanten Wesen Freude bereiten könne.

Ihr Vater versucht Catherine mit einer langen Europareise ablenken, doch sie bleibt auch nach der Rückkehr in ihrer Liebe zu Morris fest. In einem offenen Streit mit ihrem Vater, den sie sonst immer ehrfurchtsvoll respektiert hatte, wirft dieser ihr an den Kopf, sie besitze außer ihrem Vermögen keine weiteren attraktiven Eigenschaften. Catherine ist bereit, sich gegen ihren Vater zu stellen, nachdem sie für sich festgestellt hat, dass ihr Vater sie nicht liebt. Sie will gemeinsam mit Morris fliehen, auch wenn sie in diesem Falle von ihrem Vater enterbt würde, was sie Morris auch in ihrer Ehrlichkeit und Unschuld erzählt. Doch zu dem vereinbarten Zeitpunkt der nächtlichen Flucht taucht Morris nicht auf und die wartende Catharine ist am Boden zerstört. Bald darauf verstirbt Dr. Sloper, ohne dass er sich mit seiner Tochter versöhnen konnte, und hinterlässt Catherine sein gesamtes Vermögen.

Einige Jahre später taucht ein abgebrannter und erfolgloser Morris, der in der Zwischenzeit in Kalifornien sein Vermögen machen wollte, wieder vor Catharines Haus auf. Er gesteht ihr erneut seine Liebe, und Catharine geht scheinbar darauf ein. Er kehrt noch am selben Abend zum Haus der Slopers zurück, um endlich Catherine zu heiraten. Doch nun rächt sich Catherine, die durch ihre Lebenserfahrungen selbstbewusst und realistisch, zugleich unnahbar geworden ist, und verschließt kaltblütig die Tür vor Morris. Während seine Klagen durch die Tür dringen, fragt Catherines Tante Lavinia sie, wie sie nur so grausam sein könne. Darauf antwortet Catherine, dass sie darin von „Meistern unterrichtet“ worden sei.

Andre Schneider