Madame macht Geschichte(n)

Call Me Madam comedy, musical, romance
Kinostart
01.04.1953
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English
Drehbuch
Vorlage
Howard Lindsay
IMDB
6.8 (1172 Stimmen)
77 %
Cover: Madame macht Geschichte(n)
Im Jahr 1951 wird Sally Adams, eine wohlhabende kapriziöse Witwe aus Oklahoma, die in Washington lebt, als US-Botschafterin für das Großherzogtum Lichtenburg vereidigt. Adams hat es verstanden, ihre Luxusvilla zum Treffpunkt einflussreicher Menschen zu machen, Einladungen zu ihren Festen sind hoch begehrt. Obwohl Sally nicht weiß, wo genau Lichtenburg überhaupt liegt, ist sie erst einmal begeistert von ihrer neuen Aufgabe und nimmt das zum Anlass, eines ihrer legendären Feste zu geben. Alles, was Rang und Namen hat, ist erschienen, und auch Amerikas Fernsehanstalten schalten sich zu, als Sally ihre Rede hält, bei deren Text sie tatkräftig von dem Journalisten Kenneth Gibson unterstützt worden ist. Da Gibson augenscheinlich sehr gut über die europäische Politik informiert ist, bittet Sally ihn, sie als ihr Presseattaché zu begleiten. Als er annimmt, schickt sie ihn schon einmal voraus nach Lichtenburg. In der US-Botschaft im malerischen Lichtenburg gibt deren Geschäftsträger, der snobistische Pemberton Maxwell, Gibson zu verstehen, dass er wenig von einem weiblichen Botschafter hält. Am großherzoglichen Hof in Lichtenburg dagegen, ist man von Sallys Ernennung sehr angetan, da ihr der Ruf vorauseilt, äußerst großzügig und verständnisvoll zu sein. Da das kleine Land in großen finanziellen Schwierigkeiten steckt, hofft man, dass Sally einen Weg der Hilfe findet. Die neue Botschafterin macht Maxwell unmissverständlich klar, dass er es nicht schaffen werde, sie zu vertreiben, und fordert ein, dass er sie Madam zu nennen habe. Sally ist entschlossen, die ihr gestellten Aufgaben auf die ihr eigene Art zu lösen.

Bei Hof verhandelt man gerade darüber, Prinzessin Maria mit Prinz Hugo von Middledorf zu vermählen, der jedoch eine größere Mitgift der Prinzessin zur Bedingung macht. Diese arrangierte Ehe wäre für beide Länder von politischen Vorteil. Premierminister Sebastian und der Finanzminister August Tantinnin gehen davon aus, dass Sally sich für eine amerikanische Anleihe einsetzen wird, was diese jedoch ablehnt, da sie der Meinung ist, dass sie sich in derart private Dinge nicht einzumischen habe. Sallys Haltung ändert sich jedoch, als der äußerst charmante Außenminister Cosmo Constantine ihr einen Antrittsbesuch macht. Um ihm zu imponieren, will sie versuchen, die erforderlichen Millionen zu beschaffen. Wie sich später herausstellt, legt Cosmo jedoch gar keinen Wert auf das Kapital. Bei dem einige Tage später stattfindenden Akt der offiziellen Übergabe des Beglaubigungsschreibens an die neue Botschafterin, bringt Sally durch ihre ungezwungene, charmante Art und ihren speziellen Humor Leben in die nach einem strengen Zeremoniell ablaufende Veranstaltung. Ihr Presseattaché Gibson trifft auf dem Fest Prinzessin Maria wieder, die er einige Tage zuvor in einem Kaufhaus kennengelernt hatte. Beide fühlten sich sofort zueinander hingezogen. Sally überlegt krampfhaft, wie sie eine mögliche Eheschließung mit Prinz Hugo umgehen kann. Als es abseits des Festes zu einem innigen Kuss zwischen ihr und Kenneth Gibson kommt, läuft sie verwirrt davon.

Sally, die offene Augen und ein Herz für die jungen Leute hat, ermöglicht ihnen jedoch, sich ab und zu zu treffen. Ihr eigenes Glück dagegen wird getrübt, da Maxwell es versteht, Unsicherheit bei ihr zu schüren, indem er immer wieder behauptet, dass Constantine, in den die reife Frau sich ernsthaft verliebt hat, nur mit ihr flirte, um das Darlehen für seinen Staat doch noch zu erhalten; sein Protest sei nur vorgetäuscht. Das führt dazu, dass ihr Verhalten gegenüber Cosmo sich verändert. Dieser wiederum ist verwirrt, da er nicht weiß, was das zu bedeuten hat. Dann jedoch trifft der von der Lichtenburger Regierung sehnlichst erwartete Untersuchungsausschuss des Senats ein. Die Herren wollen allein mit Cosmo Constantin über eine Anleihe verhandeln. Das wiederum führt zu einer Regierungskrise, da die Minister Tantinnin und Sebastian sich übergangen fühlen. Das Kabinett tritt nach eingehender Beratung zurück und trägt Constantine den Posten des Premierministers an. Dieser ist froh über darüber, wie sich die Dinge entwickelt haben, denn er ist fest entschlossen, den Staatshaushalt von Lichtenburg zu sanieren, und macht unmissverständlich klar, dass Lichtenburg unverkäuflich sei. Die Senatoren sind beeindruckt von seiner Haltung und wollen ihn in Zukunft unterstützen.

Sally jedoch wird ganz plötzlich von ihrem Posten abberufen, mit der Begründung, sie habe sich in die privaten Angelegenheiten der großherzoglichen Familie eingemischt und dadurch das Vertrauen der Lichtenburger Regierung verspielt. Traurig tritt sie mit ihrem Attaché Gibson zusammen die Heimreise in die USA an. Doch schon bald erweist Sally sich wieder als exzellente Gastgeberin und erwartet zu einem ihrer Feste auch den neu ernannten Botschafter Lichtenburgs Cosmo Constantin. Als er eintrifft, befindet sich in seiner Begleitung eine junge Dame – Prinzessin Maria. Die Liebe zu Kenneth war so groß, dass sie ihren Titel abgelegt hat, um seine Frau werden zu können.

Für Sally hält Cosmo noch eine Überraschung bereit: Er verleiht ihr in Anerkennung ihrer Dienste für Lichtenburg den Hausorden des Landes, der mit dem Titel „Dame“ verbunden ist, wie sie sich ab jetzt nennen darf. Als beide sich etwas später glücklich umarmen, sind auch die Missverständnisse zwischen ihnen ausgeräumt.

Andre Schneider