Moby Dick

Moby Dick adventure, drama
Kinostart
03.10.1956
Produktionsland
UK, USA
Genre
Spache
English
Regie
Produktion
IMDB
7.4 (15096 Stimmen)
85 %
Cover: Moby Dick
Die Handlung beginnt 1841 in New Bedford, Neuengland und wird aus Sicht des jungen Ismael erzählt. Ismael sucht eine Arbeit und beschließt als Matrose anzuheuern. Er geht nach New Bedford, auch weil ihn das Meer schon immer angezogen hat. In einer Herberge lernt er den polynesischen Harpunier Queequeg kennen und beide schließen Freundschaft. Obwohl sie vom wahnsinnig wirkenden Elias davor gewarnt werden, heuern Ismael und Queequeg in der Hafenstadt auf dem Walfangschiff „Pequod“ an. Dass sich Ahab, der Kapitän dieses Schiffs, an Bord befindet, vermittelt sich ihnen in den ersten Tagen auf See nur durch die Geräusche, die sein künstliches Bein nachts auf Deck verursacht. Schließlich bekommen sie ihn zu Gesicht. Ahab trägt eine Beinprothese, die aus dem Kieferknochen eines Pottwals angefertigt worden ist. Dieser ungewöhnliche Werkstoff ist damit zu erklären, dass der Kapitän einen weißen Wal namens Moby Dick für den Verlust seines Beins verantwortlich macht.

Im Laufe der Walfangexpedition wird immer deutlicher, dass Ahab deren hauptsächlichen Zweck darin sieht, Moby Dick zu erlegen. Aber damit nicht genug: Ahab verfolgt dieses Ziel mit einer derartigen Wut und Besessenheit, dass der wirtschaftliche Nutzen der Expedition und menschliche Schicksale zunehmend zweitrangig werden. So lässt er die Bergung erlegter Wale stoppen, weil Moby Dick in der Nähe sein soll. Aus demselben Grund weigert er sich später, die Pequod nach Schiffbrüchigen eines anderen Walfängers, der Rachel, suchen zu lassen: ein Akt unterlassener Hilfeleistung, der in Seefahrerkreisen unweigerlich zur Ächtung führt, was Ahab aber nicht kümmert. „Ich würde sogar die Sonne angreifen, wenn sie mir etwas zuleide täte!“ stellt er für sich fest.

Widerstand gegen das wahnhafte Treiben Ahabs regt sich nur beim besonnenen ersten Offizier Starbuck, der allerdings bald erkennen muss, dass er nicht mit Unterstützung rechnen kann. Einerseits sind die anderen Offiziere aus Prinzip gegen eine Meuterei, andererseits hat Ahab mit seinem Charisma einen starken Einfluss auf die Mannschaft.

Nachdem das Schiff in ein schweres Unwetter geraten ist, riskiert Ahab, der der Verfolgung Moby Dicks alles andere unterordnet, den Untergang des Schiffes. Als Starbuck einen Befehl verweigert und einen Mast kappen will, um das Schiff zu retten, bedroht ihn Ahab mit dem Leben. Starbuck muss zusehen, wie der Kapitän eine Elmsfeuererscheinung zum vielversprechenden Zeichen für die Jagd nach dem weißen Wal erklärt, die Mannschaft frisch geschmiedete Harpunen mit eigens dafür gespendetem Blut härtet und Ahab mit diesem Blutschwur alle anderen Besatzungsmitglieder bedingungslos auf seiner Seite hat. Starbuck selbst entschließt sich, Ahab zu erschießen, bringt dann jedoch nicht die innere Stärke auf. Ahab sagt ihm, dass ihrer beide Schicksale miteinander verknüpft seien und ergreift keine Strafmaßnahmen.

Kurze Zeit später kommt es zum Schlagabtausch. Moby Dick taucht auf und wird mit Walfangbooten verfolgt, doch der Wal zerstört ein Boot nach dem anderen. Ahab gelingt es, den Wal zu entern, er verfängt sich auf ihm allerdings in Tauen und sticht wie im Wahn mit einer Harpune auf Moby Dick ein. Ahab wird von dem Wal unter Wasser gezogen. Nach dem erneuten Auftauchen hängt Ahab tot an der Flanke Moby Dicks. Seine Leiche vollführt eine Armbewegung, mit der er die noch lebenden Besatzungsmitgliedern scheinbar heranwinkt. Starbuck ist mittlerweile selbst vom Wahn befallen und will die Verfolgung des Wals aufnehmen. Moby Dick tötet die Besatzungen in den Ruderbooten und schwimmt auf die Pequod zu, rammt sie, und ein umstürzender Mast erschlägt den Schiffsjungen Pipp. Der Wal umrundet das Schiff und reißt es in einem gigantischen Strudel in die Tiefe. Der einzige Überlebende ist Ismael, der sich auf dem Sarg, den Queequeg in Vorahnung seines eigenen Todes für sich hat zimmern lassen, retten kann. Er wird von der Rachel gerettet.

Andre Schneider