Es geschah am hellichten Tag

Es geschah am hellichten Tag crime, thriller, drama
Kinostart
09.07.1958
Produktionsland
Switzerland, West Germany, Spain
Genre
Spache
German, Italian
Regie
Produktion
IMDB
7.9 (4179 Stimmen)
Cover: Es geschah am hellichten Tag
Dr. Matthäi von der Zürcher Kantonspolizei soll in Jordanien die dortige Polizei ausbilden. Kurz vor seiner Abreise erhält er einen Anruf des Hausierers Jacquier. Dieser hat im Wald von Mägendorf, einem kleinen Ort nahe Zürich, die Leiche des kleinen Mädchens Gritli Moser gefunden. Matthäi fährt nach Mägendorf, nimmt den Hausierer mit, und dieser zeigt den Polizisten den Fundort. Matthäi geht zu Gritlis Eltern und verspricht der Mutter, den Mörder Gritlis zu finden. Bei seinen Ermittlungen in der Volksschule zeigt ihm Gritlis Freundin ein Bild, das Gritli gemalt hatte. Auf dem Bild sind ein Riese, ein kleines Mädchen, mehrere Igel, ein Kasperle, ein Auto und ein merkwürdiges Tier mit Hörnern zu sehen. Doch zunächst kann Matthäi diese Darstellungen nicht in einen Zusammenhang mit dem Verbrechen bringen.

Die Dorfbewohner halten Jacquier für den Mörder. Dieser sei beobachtet worden, außerdem führe er Rasiermesser mit sich, wie eines für die Tat verwendet worden sein könnte. Leutnant Henzi, Matthäis Mitarbeiter und Nachfolger, kann dann auch in einem harten, mehrstündigen Verhör Jacquier dazu bringen, die Tat zu gestehen. In der Nacht darauf erhängt sich der Hausierer in seiner Zelle. Matthäi glaubt allerdings nicht an dessen Schuld. Zwei weitere Morde dieser Art sind vor längerer Zeit begangen worden. Er glaubt an einen Zusammenhang. Möglicherweise handelt es sich um einen Serientäter.

Als Matthäi nach Jordanien fliegen will, trifft er im Flugzeug auf einem Mann, der Schokotrüffel verspeist, die ihn an die Igel in Gritlis Zeichnung erinnern. Er wittert eine neue Spur und verlässt das Flugzeug. Die Polizei verweigert sich einer Neuaufnahme der Ermittlungen; ein alter Freund, der Psychiater Professor Manz, erklärt Matthäi, dass sich hinter Gritlis Bild reale Ereignisse und Personen verbergen müssen. Der Psychiater glaubt, dass der Mörder einen Minderwertigkeitskomplex gegenüber Frauen habe und es sehr wahrscheinlich sei, dass er weitere Morde begehen werde. Außerdem vermutet er, dass der Mörder wohl keine Kinder habe, da er sonst zu so einer Tat nicht fähig wäre.

Matthäi untersucht die Orte, an denen die beiden anderen Mädchen vor Jahren ermordet wurden, und erkennt mit Hilfe einer Landkarte, dass die Verbrechen alle unweit einer Landstraße, die in den Kanton Graubünden führt, begangen wurden. Matthäi bringt das „seltsame Tier mit Hörnern“ auf Gritlis Bild mit dem Graubündner Wappentier, einem Steinbock, in Verbindung und vermutet, dass der Mörder ein Auto mit Bündner Kennzeichen fährt und des öfteren diese Landstraße benutzt.

Er mietet sich eine Tankstelle an der Landstraße von Zürich nach Chur und stellt eine junge Frau als Haushälterin ein, deren Tochter in Gritli Mosers Alter ist und dieser äußerlich ähnelt. Sein Plan ist, die kleine Annemarie als Köder zu benutzen, um den wahren Mörder in eine Falle zu locken. Er notiert sich die Nummern passender Autos und erkundigt sich dann unter Vorwänden danach, ob die Halter Kinder haben.

Eines Tages fährt an der Tankstelle auch der Geschäftsmann Schrott vorbei und sieht die kleine Annemarie nahe der Landstraße spielen. Einige Tage später lauert Schrott Annemarie im Wald auf und gewinnt mit Hilfe seiner Kasperle-Puppe schnell ihr Vertrauen. Annemarie hält ihn für einen Zauberer. Sie muss ihm versprechen, niemandem von der Begegnung zu erzählen, da er andernfalls nicht mehr zaubern könne. Eines Tages kommt Annemarie verspätet von der Schule nach Hause. Matthäi findet bei ihr Schokoladentrüffel, die wie kleine Igel aussehen. Demnach muss sie sich mit dem Mörder getroffen haben. Nachdem sie sich zunächst sträubt, erzählt ihm Annemarie dann von dem Zauberer, dem sie begegnet sei. Matthäi kauft eine lebensgroße Mädchenpuppe, um dem Mörder eine Falle zu stellen.

Schrott lebt in Chur im großbürgerlichen Haus seiner Ehefrau, deren Chauffeur er früher war. Auch nach der Eheschließung behandelt sie ihn wie einen Dienstboten. Ein Ehestreit bringt Schrott derart in Rage, dass er losfährt, um Annemarie zu ermorden. Als er im Wald nach dem Mädchen sucht, erblickt er in einer Erdmulde die von Matthäi abgelegte Puppe. Schrott glaubt, das Kind tot zu sehen, und schreit vor Schreck laut auf. Daraufhin verlässt Matthäi sein Versteck, um Schrott zu stellen. Dieser greift ihn an, wird aber durch einen gezielten Schuss gestoppt.

Matthäi, der nur leicht verletzt ist, hört Annemaries Stimme, wie sie den Zauberer ruft. Er nimmt die Kasperle-Puppe und geht ihr entgegen, damit sie den Angeschossenen nicht sehen muss. Er zeigt ihr, dass auch er mit der Puppe zaubern kann, und Annemarie denkt gar nicht mehr an den anderen Zauberer. Schließlich kommt ihre Mutter, die erleichtert ist, dass der Tochter nichts zugestoßen ist. Sie sieht die blutige Hand Matthäis unter der Puppe, doch der zeigt ihr an, dass sie dem Kind nichts verraten soll.

Andre Schneider