Vertigo – Aus dem Reich der Toten

Vertigo mystery, romance, thriller
Kinostart
21.07.1958
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English
IMDB
8.3 (306597 Stimmen)
Metascore
100
96 %
Cover: Vertigo – Aus dem Reich der Toten
Bei der Verfolgung eines Kriminellen über die Dächer von San Francisco gerät der Polizist John „Scottie“ Ferguson in eine lebensbedrohliche Situation: Er rutscht auf einem Ziegeldach ab und klammert sich in letzter Sekunde an die Regenrinne. Ein Kollege, der ihm helfen will, stürzt dabei zu Tode. Wegen diagnostizierter Höhenangst und Schuldgefühlen quittiert Scottie den Dienst. Seine langjährige platonische Freundin Midge Wood versucht, ihn in seinem neuen Lebensabschnitt zu unterstützen.

Scotties ehemaliger Schulfreund Gavin Elster bittet ihn, seine Frau Madeleine zu beschatten. Elster sorgt sich um seine Frau, die vom Geist ihrer verstorbenen Urgroßmutter Carlotta Valdes besessen zu sein scheint. Jene nahm sich im Alter von 26 Jahren das Leben; Madeleine, ebenfalls 26, verspüre laut Elster in zunehmendem Maße den Drang, es ihr gleichzutun. Sie trägt ihr Haar wie Carlotta, sucht regelmäßig Carlottas Grab auf sowie eines ihrer im Museum ausgestellten Porträts und hat ein Zimmer in dem Hotel gemietet, in dem Carlotta zuletzt wohnte. Nach Madeleines Sprung in die Bucht von San Francisco rettet Scottie sie vor dem Ertrinken und nimmt sie zu sich nach Hause. Die beiden verlieben sich ineinander, aber Madeleines Todessehnsucht bleibt. Bei einem Ausflug zur alten spanischen Mission in San Juan Bautista kann Scottie nicht verhindern, dass sich Madeleine vom Glockenturm stürzt. Der Untersuchungsrichter schreibt ihm – auch wenn er im juristischen Sinne unschuldig ist – eine Mitverantwortung an ihrem Tod zu. Scottie verfällt in eine Depression und wird in eine Nervenklinik eingewiesen.

Als geheilt entlassen, aber vom Tod seiner Geliebten gezeichnet, begegnet Scottie einige Zeit später der jungen Verkäuferin Judy, die Madeleine verblüffend ähnlich sieht. Tatsächlich handelt es sich um ein und dieselbe Person: Judy hatte sich als Elsters Frau Madeleine ausgegeben, damit er die echte ermorden konnte. Da Judy Scottie wirklich liebt, lässt sie ihn darüber im Unklaren. Besessen von dem Gedanken, das Bild der toten Madeleine wiederauferstehen zu lassen, bedrängt Scottie Judy, in Kleidung, Haarfarbe, Frisur und Verhalten Madeleines Äußeres anzunehmen. Judy lässt sich widerstrebend darauf ein, in der Hoffnung, Scottie möge sich im Laufe ihrer Beziehung in ihr wirkliches Selbst verlieben. Als sie ein Schmuckstück anlegt, das Madeleine gehörte, erkennt Scottie, dass Judy und Madeleine identisch sind, er das Opfer einer Täuschung wurde.

Scottie fährt daraufhin mit Judy erneut zur Mission und zwingt sie, die damaligen Ereignisse im Turm nachzustellen: Elster wusste, dass Scotties Höhenangst ihn hindern würde, Judy bis auf die Spitze des Turms zu folgen. Dort wartete Elster mit der Leiche seiner Frau, die er im passenden Augenblick in die Tiefe stieß. So diente der hilflose Scottie als glaubwürdiger Zeuge eines vorgetäuschten Selbstmords. Bevor Elster nach Europa übersiedelte, verließ er Judy und erkaufte sich mit Kleidern und Schmuck aus Madeleines Nachlass ihr Schweigen.

Scottie überwindet seine Höhenangst und steigt mit Judy bis zur Turmspitze hinauf. Judy beteuert erneut ihre Liebe, doch Scottie ist nicht in der Lage, diese zu erwidern. Sie küssen einander ein letztes Mal, doch aus Angst vor einer plötzlich auftauchenden dunklen Gestalt – eine Missionsschwester war den beiden gefolgt – weicht Judy zurück, verliert den Halt und stürzt in den Abgrund. Scottie ist von seiner Krankheit befreit, aber Madeleine hat er ein zweites Mal, diesmal endgültig, verloren.

Andre Schneider