Die Wahrheit

La Vérité drama
Kinostart
02.11.1960
Produktionsland
France, Italy
Genre
Spache
French
IMDB
7.6 (2228 Stimmen)
Cover: Die Wahrheit
Dominique, ein einfaches Mädchen, deren Eltern ihre Schwestern bevorzugen, kommt mit ihrer Schwester Annie in die große Stadt Paris und verkehrt in Studenten- und Künstlerkreisen. Sie führt ein unstetes Leben und versucht sich ohne nachhaltige Arbeit durchzuschlagen. Eines Tages lernt sie den Freund ihrer Schwester, den Musikstudent und angehenden Dirigenten Gilbert, kennen. Er verliebt sich in die schöne, lasziv auf dem Bett liegende Dominique. Darüber verkrachen sich die beiden Schwestern und Dominique kommt bei Daisy unter.

Dort sucht Gilbert sie auf und macht ihr den Hof. Dominique lässt ihn zappeln, sie gehen zusammen aus, aber die launenhafte Dominique ist auch anderen Männern nicht abgetan. Dominique und Gilbert kommen aber immer wieder zusammen. Eines Tages jedoch kommt es zum Krach wegen eines anderen Mannes, von dem sich Dominique den Hof machen lässt, worauf es zur Trennung kommt.

Einige Zeit später sieht Dominique Gilbert im Fernsehen dirigieren und sie geht zu ihm. Sie verbringen die Nacht zusammen, doch am nächsten Morgen trennt sich Gilbert von ihr. In der Zwischenzeit sind Gilbert und Annie wieder zusammengekommen und wollen heiraten.

Dominique, die aufgrund der sehr ungerecht empfundenen Behandlung bereits einmal Selbstmord verüben wollte, wird schwermütig. Sie will sich vor Gilbert erschießen. Als sie ihn aufsucht, ist dieser jedoch ungehalten und will sie loswerden. Sie richtet die Pistole gegen sich. Er redet sich in Rage, beschimpft sie und sagt ihr, sie solle sterben. Im Affekt richtet Dominique die Waffe auf Gilbert und drückt mehrmals ab. Als sie sich daraufhin selbst richten will, ist keine Kugel mehr in der Waffe. Sie dreht den Gashahn auf, um ebenfalls zu sterben. Sie wird von aufmerksamen Besuchern gerettet und vor Gericht wird ihr der Prozess gemacht.

Anklage und Nebenkläger, der Gilberts Mutter vertritt, nehmen sich die vielen Angriffspunkte in ihrem Lebenswandel vor, die dem Gerede der Leute entspringen. Im verbalen Schlagabtausch zwischen den Anwesenden treffen stark unterschiedliche Moral- und Lebensvorstellungen aufeinander. Dominiques Verteidiger versucht ihre Tat mit Gilberts Verhalten zu rechtfertigen, um sie so zu retten, doch sie weigert sich, sein Andenken in den Schmutz zu ziehen. Das Abgeben der Schüsse ist unstrittig. Ob die Todesstrafe droht, hängt jedoch davon ab, ob die Tat geplant war. Im Prozess sagt auch ihre Schwester gegen sie aus. Der Prozess ist geprägt von persönlichen Angriffen auf Dominique und Halbwahrheiten, nicht zuletzt durch den Anwalt der Nebenklage. Das alles ist schließlich zu viel für Dominique, die sich in ihrer Zelle nachts die Pulsadern aufschneidet. Am nächsten Tag verliest der Gerichtspräsident ihren Abschiedsbrief, in dem steht, dass sie nur Gilbert geliebt habe. Er habe sie auch geliebt, „nur liebten wir uns nicht zur gleichen Zeit“. Als der Gerichtspräsident die Nachricht ihres Todes erhält, bricht er ab und erklärt das Verfahren für eingestellt.

Andre Schneider