Angriffsziel Moskau

Fail-Safe drama, thriller, war
Kinostart
07.10.1964
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English
Drehbuch
Vorlage
Eugene Burdick
IMDB
8 (19553 Stimmen)
Metascore
75
93 %
Cover: Angriffsziel Moskau
Der Film spielt in den 1960er Jahren. Er spiegelt die Stimmungslage nach der Kuba-Krise wider, als sich erstmals ein wirkliches Bewusstsein von den unvorstellbaren Auswirkungen eines möglichen Atomkrieges entwickelte.

Zu Beginn des Films, auf einer Cocktailparty, parliert der amerikanische Nuklearkriegstheoretiker Prof. Groeteschele über die russisch-kommunistische Bedrohung und malt das düstere Szenario einer denkbaren atomaren Auseinandersetzung zwischen den Supermächten an die Wand. Er vertritt den Standpunkt, lieber einen „begrenzten“ Atomkrieg mit 60 Millionen Toten zu führen, als einen totalen mit 100 Millionen Opfern zu riskieren; es komme wie in jedem anderen Krieg nur darauf an, wer ist der Sieger, wer der Verlierer (→Erstschlagstheorie). Die Partygäste in der Villa hören seinen Überlegungen teilweise gebannt zu.

Am nächsten Morgen beginnen die Horrorvisionen zur Realität zu werden.

Es werden einige US-Luftwaffenoffiziere und auch deren private Schwierigkeiten vorgestellt. Ein glücklich verheirateter General verabschiedet sich von seiner Frau, um nach Washington zu fliegen. In der Nacht zuvor war der nachdenkliche Offizier von einem unklaren Alptraum geplagt worden. In der Luftwaffenzentrale NORAD dient ein Colonel, äußerst energisch und ehrgeizig, ein sozialer Aufsteiger italoamerikanischer Abstammung. Er hat allerdings große private Schwierigkeiten mit der Familie und insbesondere seinem verarmten Vater.

An diesem alltäglichen Morgen wird bei einer Führung ein Kongressabgeordneter über Arbeitsweise und Vorkehrungen im Luftabwehrkommando der US Air Force informiert. Plötzlich werden auf dem Radarschirmbild Erscheinungen sichtbar, die als ein möglicherweise angreifendes sowjetisches Flugzeug gedeutet werden könnten. Erste Unruhe macht sich in der Kommandozentrale bemerkbar. Routinemäßig starten die Bombengeschwader, um sich zu den „Fail-Safe“-Punkten zu begeben, jenen Wartepunkten am Himmel, an denen sie auf den Einsatzbefehl warten sollen.

Durch einen technischen Fehler empfängt eines dieser Geschwader den Befehl zum nuklearen Angriff auf Moskau. Unter den Besatzungsmitgliedern befinden sich einige altgediente Veteranen, die schon im Zweiten Weltkrieg US-Bombereinsätze in Europa mitgemacht hatten.

Nachdem das Radarbild als Fehler erkannt ist, versucht man verzweifelt, den Bomberverband zurückzuholen. Da die Russen jedoch den Funkverkehr mit Störsendern behindern, scheitert die telefonische Kontaktaufnahme durch den US-Präsidenten zunächst. Als etwas später die Sowjets nach Verhandlungen die Störung beenden, ist wegen des ausgeklügelten Sicherheitssystems eine Rückholung der US-Bomber nicht mehr möglich: Der Zeitpunkt, ab dem ein Einsatz selbst vom Präsidenten nicht mehr abgebrochen werden kann, ist bereits erreicht. Der Kommandant muss die Funksprüche des Präsidenten gemäß den Vorschriften missachten, da diese auch von einem russischen Stimmenimitator stammen könnten.

Auch der Versuch der Amerikaner, das Geschwader selbst abzuschießen, scheitert, weil die Bomber bereits zu weit in Richtung Sibirien geflogen sind. Nach dem Aufbrauchen ihres Treibstoffs stürzen die amerikanischen Abfangjäger in den Arktischen Ozean.

Der amerikanischen Führung bleibt nichts anderes übrig, als sämtliche Koordinaten und Abwehrdetails an die Sowjets weiterzugeben, um diesen die Möglichkeit zur Selbstverteidigung zu geben. Sowjetische Luftabwehrraketen vernichten fast das gesamte US-Geschwader.

Ein Atombomber kommt trotz allem durch – Moskau wird zerstört. Um einen sowjetischen Gegenangriff zu verhindern, entschließt sich der amerikanische Präsident, die Stadt New York als Vertrauensbeweis durch einen amerikanischen Atombomber zerstören zu lassen.

Andre Schneider