Das Haus im Kreidegarten

The Chalk Garden drama, mystery
Kinostart
21.05.1964
Produktionsland
UK, USA
Genre
Spache
English
Regie
Produktion
Drehbuch
Vorlage
Enid Bagnold
IMDB
7.3 (1623 Stimmen)
Metascore
61
67 %
Cover: Das Haus im Kreidegarten
Miss Madrigal bewirbt sich in einem alten Haus auf dem Kreidefelsen an der englischen Südküste um die Stelle als Erzieherin der 16-jährigen Laurel. Das tut sie, obwohl sechs andere wartende Bewerberinnen davon wieder Abstand nahmen, ohne überhaupt mit Mrs. St. Maugham, der Großmutter des Mädchens, gesprochen zu haben. Miss Madrigal macht bei dem Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck, vor allem durch ihre Ruhe und Sicherheit, mit der sie auftritt. Obwohl sie weder Zeugnisse noch Referenzen vorlegt, erhält sie die Stellung.

Die alte exzentrische Mrs. St. Maugham lebt noch nach den Gesetzen der Vergangenheit und hat ihrer Tochter Olivia nie verziehen, dass sie nach dem Tod ihres Mannes ein zweites Mal heiratete. Sie redet ihrer bei ihr lebenden Enkelin Laurel ein, ihre Mutter habe sie verlassen. Durch die neue Erzieherin will sie das Mädchen noch fester an sich binden.

Miss Madrigal hat aber ihre eigenen Vorstellungen, sie spürt, dass ihre Schutzbefohlene viel Liebe und Verständnis braucht. Doch sie stößt auf wenig Entgegenkommen. Von ihrer ersten Begegnung an hasst Laurel sie. Zudem behauptet sie, im Alter von zwölf Jahren überfallen worden zu sein und auch den Selbstmord ihres Vaters mit angesehen zu haben. Bei ihren Anstrengungen, dem Kind zu helfen, findet sie in Maitland einen Verbündeten, der einige der erfundenen Geschichten aufklären kann.

Um Miss Madrigal einen Streich zu spielen und etwas über sie zu erfahren, stöbert Laurel in deren Zimmer und findet einen Malkasten mit den Initialen C. D. W.

Eines Tages ist der Richter McWhirrey zu Gast in dem alten Haus. Während eines Gesprächs versucht er, zu analysieren, wie sich seiner Meinung nach ein des Mordes Angeklagter fühlt. Er beruft sich dabei auf einen früheren Fall, bei dem eine Frau des Mordes für schuldig befunden wurde. Er nennt sogar ihren Namen: Constance Doris Wakeland. Miss Madrigal widerspricht den Darlegungen des Richters mit Leidenschaft.

Laurel erinnert sich an die Initialen im Inneren des hölzernen Malkastens und zieht Maitland ins Vertrauen. Beide sind überzeugt, dass die Erzieherin die besagte Mörderin ist. Dennoch verraten die beiden nichts. Vielmehr bittet Maitland Miss Madrigal, sich bei Mrs. St. Maugham dafür einzusetzen, dass sie Olivia ihr Kind zurückgibt, was diese auch tut. Zufällig belauscht Laurel das Gespräch, ist erleichtert, dass ihre Mutter sie doch liebt, und überglücklich, als diese kommt, um sie zu sich zu holen.

Zurück bleiben die beiden Frauen. Die alte Dame sieht sich ihrer Enkelin und damit ihres Lebensinhaltes beraubt. Ihr bleiben nur der Kreidegarten und seine verkümmerten Pflanzen. In ihrem Kummer erkennt sie, dass sie auf Miss Madrigals Gesellschaft nicht mehr verzichten kann. Sie sieht, dass sie einander brauchen, und verspricht ihrer künftigen Gesellschafterin, dabei zu helfen, sich zu rehabilitieren. Auf die Frage, ob Miss Madrigal zu recht verurteilt wurde, erhält sie eine sibyllinische Antwort. Doch sie bekräftigt, dass sie nicht eher ruhen würde, bis sie die Wahrheit herausgefunden hätte.

Andre Schneider