Kanonenboot am Yangtse-Kiang

The Sand Pebbles adventure, drama, romance, war
Kinostart
20.12.1966
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, Mandarin
Regie
Produktion
Drehbuch
Vorlage
Richard McKenna
IMDB
7.6 (13332 Stimmen)
89 %
Cover: Kanonenboot am Yangtse-Kiang
Der Film spielt 1926 während des Chinesischen Bürgerkriegs. Maschinist Jake Holman wird vom Flaggschiff der US-Asienflotte auf das Fluss-Kanonenboot USS San Pablo der „Yangtse-River-Patrol“ versetzt. Er wehrt sich gegen die langweilige Routine auf dem Schiff. Holman soll die Arbeit an seinen geliebten Maschinen einem chinesischen „Kuli“ überlassen. Der von ihm angelernte Chinese Po-Han wird dennoch zu einem Freund; sein einziger anderer Freund an Bord ist der Matrose „Frenchy“ Burgoyne. Der Rest der Besatzung steht dem eher introvertierten Holman skeptisch, teilweise sogar ablehnend gegenüber. Später gewinnt Holman die Liebe der jungen Lehrerin Shirley Eckert, die er bei der Anreise auf einem Flussdampfer kennengelernt hat. Diese ist zusammen mit dem Missionar Jameson unterwegs, um eine Schule für Chinesen aufzubauen und so zur Völkerverständigung beizutragen.

Für Teile der chinesischen Bevölkerung ist das Kanonenboot eine Provokation. Als Po-Han bei einem Landgang von einem Mob vor den Augen der Besatzung am Flussufer zu Tode gefoltert wird, erschießt ihn Holman vom Boot aus mit einem Gewehr, um ihm die Qualen zu ersparen. Damit handelt er gegen den Befehl des Kommandanten Collins, der eine Eskalation befürchtet hat, die aber ausbleibt.

Frenchy hat unterdessen eine chinesische Freundin namens Mai Li, die er vor der Prostitution rettet und später – gegen die Marine-Vorschriften – zur Frau nimmt. Als die San Pablo den Winter über vor Anker liegt, schwimmt er heimlich mehrfach im eisigen Wasser an Land, um sie zu besuchen. In Mal Lis Wohnung stirbt er in der Folge an einer Lungenentzündung, worauf diese von chinesischen Nationalisten ermordet und der Mord Holman in die Schuhe geschoben wird. Die aufgebrachte Bevölkerung verlangt daraufhin dessen Auslieferung, was der Kommandant der San Pablo jedoch ablehnt. Um eine Enterung des Kanonenboots zu verhindern, befiehlt er, Warnschüsse auf die sich nähernden Boote abzugeben. Die gegen Holman eingestellte Besatzung sieht jedoch eine Chance, den ungeliebten Schiffskameraden auf diese Weise loszuwerden, und verweigert die Ausführung. Schließlich muss der Kommandant selbst die Schüsse abgeben, worauf zwar die bedrohliche Situation abgewendet wird, er selbst sieht sich jedoch – erschüttert von der meuterischen Haltung seiner Untergebenen – zutiefst in seiner Offiziersehre gekränkt und überlegt, Selbstmord zu begehen.

Als die Situation entlang des Yangtse eskaliert und es zu Gewalttaten gegen US-Bürger kommt, ergeht Befehl an das Kanonenboot, sich für einen Einsatz bereitzumachen. Durch diese Entwicklung sieht der Kommandant eine Möglichkeit gekommen, seine Ehre durch einen erfolgreichen Einsatz wiederherzustellen. In vorauseilendem Gehorsam plant er selbstständig einen Kampfeinsatz, um den bereits zuvor begleiteten gefährdeten Missionar Jameson und die Lehrerin Shirley Eckert zu evakuieren. Auf dem Weg dorthin durchbricht die San Pablo in einem blutigen Gefecht eine militärische Flussabsperrung. In Notwehr versetzt Holman dabei einem jungen Chinesen einen tödlichen Hieb, den er entsetzt als einen der hoffnungsvollsten Schüler seiner Freundin Shirley wiedererkennt.

In der Missionsstation angekommen, verweigert Jameson energisch seine Evakuierung – aus seiner Sicht ist die Eskalation der Lage allein der Überheblichkeit der Westmächte geschuldet, die er im Einsatz des Kanonenboots auf dem Yangtse verkörpert sieht. Als dann chinesische Truppen in die Anlage eindringen, eröffnen sie das Feuer, wobei Jameson als erster getötet wird. Shirley Eckert ist daraufhin bereit, die Station zu verlassen. Der Kommandant der San Pablo, der noch immer nach einer Möglichkeit sucht, durch persönlichen Einsatz die Scharte der Meuterei auszuwetzen, fällt bei dem Versuch, dem Rückzug der übrigen Gruppe Deckung zu geben. Holman verbleibt daraufhin allein in der Anlage und hält die nachdrängenden Chinesen lange genug auf, damit der Rest der Landungsgruppe und insbesondere seine Freundin Eckert das rettende Kanonenboot erreichen können, findet dabei jedoch ebenfalls den Tod.

Andre Schneider