In den Schuhen des Fischers

The Shoes of the Fisherman drama
Kinostart
14.11.1968
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, Latin, Hebrew
Regie
Produktion
Drehbuch
Vorlage
Morris West
IMDB
7.1 (3300 Stimmen)
43 %
Cover: In den Schuhen des Fischers
In der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre scheint die Welt kurz vor einem neuen Weltkrieg zu stehen. Die chinesische Regierung ist nicht mehr in der Lage, die stark wachsende Bevölkerung zu versorgen. Da von den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion Sanktionen gegen China verhängt worden sind, droht ein von Peking ausgehender Krieg auszubrechen.

Zu dieser Zeit wird Kiril Lakota, der Erzbischof von Lemberg, völlig unerwartet aus dem sibirischen Gulag, in dem er 20 Jahre Zwangsarbeit leisten musste, nach Moskau gebracht. Dort empfängt ihn Ministerpräsident Piotr Kamenew, der einst sein Peiniger im Gefängnis Lubjanka war. Kamenew teilt dem Bischof seine Freilassung mit, doch verlangt er, dass Lakota seinen Einfluss in der Kirche geltend mache, damit der Heilige Stuhl vermittelnd in den Konflikt mit China eingreife. Kamenew legt Lakota dar, dass nach Erkenntnissen des Geheimdienstes China nicht nur die Sowjetunion angreifen wolle, sondern auch die Staaten Südostasiens. Abgeholt wird Lakota in Moskau von Father David Telemond, einem jungen Priester und Schriftsteller, von dessen theologischen Büchern keines das Imprimatur erhalten hat, weil man sie als häretisch beurteilt. Lakota empfindet Sympathie für den jungen Priester. Der Kurienkardinal Leone nutzt die Freilassung Erzbischof Lakotas, um über die Medien für die Kirche werben zu lassen. Den Exklusivvertrag für diese Berichterstattung bekommt der Fernsehreporter George Faber, der in seinem Privatleben Probleme hat: Er kann sich nicht zwischen seiner Frau und einer jüngeren Geliebten entscheiden.

In Rom angekommen wird Lakota vom Papst zum Kardinal erhoben. Auch der Papst möchte Lakota als Vermittler in dem internationalen Konflikt einsetzen. Unterdessen muss Telemond seine Schriften vor einer kirchlichen Kommission verteidigen. Überraschend stirbt der Papst. Lakota macht Telemond zu seinem Sekretär für das anstehende Konklave, in dem auch er seine Stimme abgeben wird. Die Kardinäle können sich auch nach mehreren Wahlgängen nicht auf einen Nachfolger einigen. Dann schlägt einer von ihnen Lakota vor, der mit überwältigender Mehrheit durch Akklamation, das heißt Zuruf, gewählt wird. Lakota ist der erste nichtitalienische Papst seit 400 Jahren und zudem der erste Osteuropäer. Obwohl er zweifelt, dass er geeignet sei, und bittet, ihm das Amt zu ersparen, nimmt er die Wahl schließlich an. Als Papstnamen wählt er seinen Vornamen Kiril, nach dem Apostel der Slawen, Kyrill.

Kamenew wiederholt im Wege einer Botschaft seine Bitte an Lakota, zwischen China, der Sowjetunion und dem Westen zu vermitteln. Trotz Widerstand unter seinen Beratern erklärt sich Lakota dazu bereit. Inzwischen kommt eine eingesetzte Prüfungskommission nochmals zu dem Ergebnis, dass Telemonds Schriften nicht mit der Glaubenslehre übereinstimmten. Daraufhin erteilt Lakota diesem schweren Herzens ein Verbot, sich weiterhin dazu zu äußern. Der Papst, der sich mittlerweile als engen Freund Telemonds sieht, kann zu seinem tiefen Bedauern nichts für ihn tun, überbringt ihm aber die Nachricht selbst. Dabei wird offensichtlich, dass Telemond schwer krank ist.

Bei einem nächtlichen Ausflug in ein römisches Armenviertel, den Lakota im Gewand eines einfachen Priesters unternimmt, trifft er auf die Frau des Reporters Faber, eine Ärztin, und bietet ihr beim Besuch bei einem Sterbenden seine Hilfe an. Sie schickt Lakota, den sie zuerst nicht als den neugewählten Papst erkennt, in die Apotheke. Der Apotheker gibt Lakota nach einem Moment des Zögerns das Medikament, obwohl der kein Geld bei sich hat und will auch keinen Schuldschein annehmen. Als Lakota nach seiner Rückkehr den Sterbenden segnen will, wird er darauf hingewiesen, dass es sich um eine jüdische Familie handle. Zur Überraschung der Anwesenden spricht Lakota daraufhin das Schma Jisrael. Als er mit der Ärztin die Wohnung verlässt, erzählt sie ihm von ihren Eheproblemen und Lakota kann ihr mit einem Ratschlag helfen.

Kurz darauf reist Papst Kiril in weltlicher Kleidung zu einem geheimen Treffen mit Kamenew und Peng, dem Führer der Chinesen. Auf dem Treffen fordert Peng die Lieferung von Nahrungsmitteln. Auf die Beteuerungen Papst Kirils, er werde alles in seiner Macht stehende unternehmen, um China zu helfen, entgegnet Peng, Lippenbekenntnisse würden keinem Menschen helfen. Doch sagt er zu, noch abzuwarten.

Zurück im Vatikan, ruft Lakota Telemond zu sich und sie beten miteinander. Während des Gebets aber bricht Telemond schreiend vor Schmerz zusammen und stirbt. Wenig später findet bei der Amtseinführung die Krönung des Papstes statt, Lakota nimmt vor der auf dem Petersplatz versammelten Menge die Tiara ab und gibt seinen Entschluss bekannt, das Vermögen der Kirche für die Armen und Hungrigen der Welt zu geben.

Andre Schneider