Ryan's Tochter

Ryan's Daughter drama, romance
Kinostart
10.12.1970
Produktionsland
UK
Genre
Spache
English
Drehbuch
IMDB
7.4 (8650 Stimmen)
50 %
Cover: Ryan's Tochter
Rosy, die Tochter des Kneipenwirts Thomas Ryan, ist in ihren ehemaligen Lehrer Charles Shaughnessy, einen Witwer, vernarrt. Sie hält Charles, einen Beethoven-Verehrer, der aus dem aufständischen Dublin zurückgekehrt ist, für bedeutend und verspricht sich von ihm die Befreiung aus der geistigen Enge des Dorfes Kirrary, wo Arbeitslosigkeit und Armut herrschen. Charles fühlt sich durch die Bewunderung der jungen Frau angezogen, warnt sie jedoch vor überspannten Erwartungen. Sie heiraten trotzdem. Der biedere Mann enttäuscht Rosy. Seine Zuneigung und Verlässlichkeit wiegen ihr Verlangen nach der großen Liebe nicht auf.

Zwei Ereignisse verändern das Leben des Ehepaares: Die Ankunft Tim O’Learys, eines Offiziers der irischen Untergrundbewegung, und die Randolph Doryans, des neuen Befehlshabers der englischen Garnison. O’Leary besucht heimlich die Gegend (er tötet einen Polizisten, der ihn erkannt hat), um eine Waffenlieferung der Deutschen in Empfang zu nehmen (die Waffen sollen an einem abgelegenen Küstenabschnitt angelandet werden). Major Doryan leidet unter einem Kriegstrauma. Er kommt von der Front in Frankreich, um sich im scheinbar ruhigen Südwesten Irlands auszukurieren. Rosy trifft ihn im Pub ihres Vaters. Randolphs Melancholie, seine Hilfsbedürftigkeit und träumerische Abwesenheit entflammen Rosy. Sie verlieben sich.

Thomas Ryan rühmt sich seiner Beziehung zum Untergrund und zu O’Leary, der ihn beim Wort nimmt und ihn auffordert, den Insurgenten dabei zu helfen, die deutsche Waffenlieferung aus dem Meer zu bergen; diese droht in einem Sturm unterzugehen. Bevor er auf Befehl die Telefonverbindung zur englischen Garnison kappt, verrät Ryan als bezahlter Informant jedoch die Anwesenheit der Insurgenten im Dorf an die Engländer. Die Besatzungssoldaten verhindern den Abtransport der geschmuggelten Waffen. O’Leary versucht zu fliehen, wird aber von Randolph angeschossen und verhaftet.

Die meisten Dorfbewohner vermuten, dass die Bergung des Kriegsmaterials, zu dem Gewehre, Munition, Handgranaten und Dynamit gehören, verraten wurde, und verdächtigen nicht Thomas Ryan, sondern seine Tochter, weil sich herumgesprochen hat, dass sie eine Beziehung zu Randolph unterhält. Auch Charles erkennt, dass seine Frau ihn mit Randolph betrügt. Er verlässt sein Haus, um in Abgeschiedenheit über die Konsequenzen nachzudenken. Der Pfarrer Collins sucht und findet ihn am Meer.

Inzwischen richtet sich die Wut des Dorfes gegen die vermeintliche Verräterin. Eine aufgebrachte Menge misshandelt Rosy. Charles wird gewaltsam daran gehindert, seiner Frau beizustehen. Ihr Vater hat Angst, sich zu dem Verrat zu bekennen. Collins’ Einschreiten verhindert Schlimmeres.

Randolph weiß, dass er durch sein Verhalten die gesellschaftliche Stellung der Geliebten ruiniert hat. Schuldgefühle, die nervliche Zerrüttung, die Abneigung des Dorfes und vielleicht seine Zweifel am Sinn des Besatzungsregimes treiben ihn in den Suizid; er tötet sich mit dem geschmuggelten Dynamit, das ihm Collins’ Schützling Michael gezeigt hat.

Rosy und Charles verlassen das Dorf, verfolgt von der Häme und dem Hass seiner Bewohner. Nur Collins und Michael begleiten sie zur Bus-Haltestelle. Collins ahnt, dass sich das Ehepaar in Dublin trennen will, und gibt Charles als Abschiedsgeschenk den Zweifel daran auf den Weg, ob die Trennung von Rosy für beide das Beste sei.

Andre Schneider