Die Brüder Löwenherz

Bröderna Lejonhjärta adventure, family, fantasy
Kinostart
23.09.1977
Produktionsland
Sweden, Iceland
Genre
Spache
Swedish
Drehbuch
Vorlage
Astrid Lindgren
IMDB
7.2 (5153 Stimmen)
Cover: Die Brüder Löwenherz
Der kleine Karl »Krümel« Löwe (9) weiß, dass er bald an seiner unheilbaren Lungenkrankheit sterben muss. Zum Trost erzählt ihm sein großer Bruder Jonathan (13) vom Land Nangijala, in das man nach dem Tod komme. Dort werde man völlig gesund sein und beliebig viele Abenteuer erleben. Als im Haus plötzlich ein Feuer ausbricht, nimmt Jonathan den kleinen Karl huckepack und springt aus dem Dachgeschossfenster: Karl bleibt unverletzt, während sein Lebensretter Jonathan stirbt. Doch wenige Tage nach dessen Beerdigung stirbt auch der todkranke Karl.

Das Kirschblütental in Nangijala

Tatsächlich gelangt Karl nach Nangijala ins paradiesische Kirschblütental, wo ihn Jonathan bereits erwartet. Er zeigt ihm seinen Reiterhof, seine Pferde, die Dorfkneipe und nette Dorfleute wie Jossi, Hubert oder die Brieftauben-Züchterin Sofia. Von einer soeben gelandeten weißen Brieftaube erhalten sie die erste Quest: »Orvar wurde gestern gefangengenommen und wird jetzt in der Katla-Höhle festgehalten. Jemand aus dem Kirschtal hat sein Versteck verraten. Finde heraus, wer es war.«

Karl erfährt, dass der Tyrann Tengil aus Karmanjaka das benachbarte Dornrosental bereits besetzen ließ und weitere Länder versklaven will. Außerdem hat der Gewaltherrscher auf die Freiheitskämpferin Sofia ein Kopfgeld im Wert von 15 Pferden ausgesetzt und ihren Agenten Orvar in die Katla-Höhle gesperrt. Um ihn zu befreien, reitet Jonathan dorthin, obwohl Karl dagegen ist, da er Angst um Jonathan hat. Erst tags darauf reitet auch Karl los und entdeckt, dass Jossi als Verräter zwei Tengilsoldaten trifft und von ihnen eine Belohnung fordert. Doch statt dieser bekommt Jossi nur Tengils Katla-Zeichen brutal auf die Brust gebrannt.

Das Dornrosental in Nangijala

Die beiden Tengilsoldaten erwischen Karl und bringen ihn in die ummauerte Hauptstadt des Dornrosentals, denn Karl gibt vor, dort bei seinem Großvater zu wohnen. Zum Glück befindet sich in der Stadt ein Mann namens Mattias, der so tut, als sei Karl sein Enkel. Daraufhin reiten die Tengilsoldaten zufrieden weiter, und Mattias kann ein Geheimnis lüften: In seinem Keller hält sich bereits Jonathan versteckt, auf den mittlerweile eine Kopfprämie von 20 Pferden ausgesetzt ist. Die Brüder erzählen sich ihre Erlebnisse und senden den Namen des Verräters per Brieftaube an Sofia. Demnach haben sie die eine Hälfte der Aufgabe erledigt.

Mit Mattias’ Hilfe hat Jonathan einen Geheimtunnel unter die Stadtmauer gegraben, durch den Karl nach draußen kriecht. Jonathan schafft es, als Tengilsoldat verkleidet zwei Pferde durch das Stadttor hinauszuführen, weil ihm Karl das Losungswort mitteilte, das er von Jossi und den Soldaten hörte. Nun sind die Brüder wieder frei und reiten nach Karmanjaka, Tengils Land, um Orvar aus der Katla-Höhle zu befreien.

Die Katla-Höhle in Karmanjaka

Der Haupteingang der Höhle wird von einer Tengiltruppe streng bewacht, sodass die Brüder durch gefährliche Nebenhöhlen klettern müssen, bis sie Orvar in einem dicken Holzkäfig auffinden. In diesem wird Orvar der schrecklichen Feuerdrachin Katla zum Fraß dargeboten, die jeden Moment aus den Bergen zurückkehren kann. Emsig schneiden die Brüder den Käfig auf und führen den dankbaren Orvar durch Nebenhöhlen ans Tageslicht. Damit ist auch die andere Hälfte der Quest erledigt.

Flucht und Krieg

Die schwierigeren Aufgaben folgen jedoch erst. Denn jetzt finden die Tengilwachen den Käfig leer vor und schlagen Alarm. Tyrann Tengil sammelt seine Lanzer-Truppen zum großen Krieg, während Orvar und die Brüder ins Dornrosental fliehen, wo sie eine Volksarmee aufstellen – bewaffnet mit Mistgabeln, Spießen, Pfeilen und Bögen. Leider wird Mattias vom Lanzenwurf eines Tengilschergen tödlich verletzt, als er vor seiner Haustür eine weiße Taube emporschickt, um allen Verbündeten den Beginn des Freiheitskampfes zu signalisieren. Vor den Toren der unter Orvar zurückeroberten Dornrosen-Hauptstadt sammeln sich alle Widerstandskämpfer zur entscheidenden Schlacht gegen Tengils schwarze Häscher.

Zunächst scheinen die Tengiltruppen mit ihren starken Lanzen, Helmen und Schilden hoffnungslos überlegen. Doch dank Orvars taktischer Geschicke gelingt es der Volksarmee, der Tengilarmee immer mehr Waffen abzunehmen und mit diesen die Oberhand zu gewinnen – bis plötzlich Tengil darselbst auftaucht und mit einem magischen Horn die gigantische Drachin Katla befehligt, Feuerwalzen auf Orvars Befreiungskämpfer zu speien. Gegen diese ungeheure Gewalt haben sie keine Chance; alle müssen fliehen oder verbrennen. Einer aber fasst sich ein Herz und sieht seine Stunde gekommen: Jonathan Löwenherz reitet im Galopp auf Tengil zu und entreißt ihm das Horn. Katla tötet daraufhin Tengil und zieht sich auf Geheiß Jonathans zurück.

Die Drachentötung

Die Leute im Dornrosental sind endlich von Tengils Terror befreit, werden aber dennoch von Feuerdrachin Katla bedroht, die trotz Jonathans Horn-Kommando gelegentlich ihre Höhle verlässt und ihr verheerendes Unwesen treibt. Also wagen sich die Brüder Löwenherz ein weiteres Mal in die Drachenhöhle. Darin locken sie das Ungeheuer auf ein instabiles Felsenplateau, welches Jonathan an der Basis löst, so dass das Monster brüllend in einen unterirdischen Säuresee hineinstürzt und sich in nichts auflöst.

Das Apfeltal in Nangilima

Über ihre ritterlichen Heldentaten können sich die Brüder Löwenherz letztlich nicht freuen, da sie ihren ermordeten Freund und Helfer Mattias zu sehr vermissen – außerdem wurde Jonathan von Katlas Feuer verletzt, sodass eine Lähmung seiner Beine und Arme eintritt, die unheilbar ist. Nur ein weiterer Sprung in den Tod, so erzählt Jonathan, würde nach Nangilima ins Apfeltal führen, wo man wieder völlig gesund wäre und gemeinsam mit guten alten Freunden ewig weiterleben könne. Der Film endet mit der ergreifenden Musik von Isfält/Dahlberg und mit Karls Worten: »Wir springen nach Nangilima [...]. Ich seh’ schon das Licht. Jonathan, Nangilima! Ich seh’ das Licht! Jonathan! Das Licht!«

Andre Schneider