Fitzcarraldo

Fitzcarraldo adventure, drama
Kinostart
10.10.1982
Produktionsland
West Germany, Peru
Genre
Spache
German, Spanish, Italian
Drehbuch
IMDB
8.1 (26658 Stimmen)
77 %
Cover: Fitzcarraldo
Der exzentrische Abenteurer und Opernliebhaber Brian Sweeney Fitzgerald – von den spanischsprechenden Peruanern Fitzcarraldo genannt – träumt wie besessen davon, in Iquitos im peruanischen Dschungel ein Opernhaus nach dem Vorbild des Teatro Amazonas in Manaus zu errichten und den Sänger Enrico Caruso zu engagieren. Um den Bau finanzieren zu können, kauft er mit dem Geld seiner Geliebten Molly – einer erfolgreichen Bordellbesitzerin – ein Erschließungsrecht für Kautschuk-Gewinnung in einem auf dem Flussweg unerreichbaren Urwaldabschnitt sowie einen alten Flussdampfer, mit dem er den Kautschuk transportieren will.

Da der Fluss zwischen den gewinnversprechenden Kautschuk-Feldern und dem Amazonas durch Stromschnellen unpassierbar ist, kommt Fitzgerald auf die Idee, über den benachbarten Fluss eine Stelle anzusteuern, an der nur ein kleiner, bewaldeter Bergrücken die Flüsse trennt. Hier will er das Schiff über den Berg ziehen, um es auf dem anderen Fluss oberhalb der Stromschnellen als Transportschiff zu benutzen. Dabei helfen ihm unerwartet als feindselig gefürchtete peruanische Ureinwohner, die in dem Schiff ein Gefährt aus göttlicher Verheißung zu erkennen glauben.

In der Nacht nach der Erfolgsfeier der geglückten Bergrücken-Überquerung lösen die Indios die Ufer-Vertäuung des Schiffs, unbemerkt von der an Bord schlafenden Restmannschaft, um es der von den Indios angenommenen Bestimmung zuzuführen, nämlich ihnen die Fahrt in ihre göttlich verheißene Zukunft zu ermöglichen, und sie dabei vor bösen Naturdämonen zu beschützen. Das manövrierunfähige Schiff treibt durch die Stromschnellen und wird dabei leicht beschädigt, wozu vom Grammofon das Sextett aus der Oper Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti („Wer vermag, den Zorn zu hemmen“) erklingt. Aufgrund der Unmöglichkeit einer Rückkehr hat das Schiff seine kommerzielle Bestimmung verwirkt.

Fitzgerald verkauft das Schiff notgedrungen an den früheren Eigentümer zurück und nutzt den Erlös für die Verwirklichung seines Traums auf anderem Wege: Er macht das Schiffsdeck zu seinem „Opernhaus“ im Urwald für eine einzige Aufführung; Fitzgerald genießt dies als eine Traumverwirklichung vor dem Hintergrund seines Scheiterns im Großen. In der Schlussszene wird auf dem Schiff das berühmte vom Chor begleitete Duett „A te, o cara“ (An dich, oh Teure) aus der Oper I puritani von Vincenzo Bellini aufgeführt.

Andre Schneider