Amadeus

Amadeus biography, drama, history, music
Kinostart
19.09.1984
Produktionsland
USA, France, Czechoslovakia
Genre
Spache
English, Italian, Latin, German
Regie
Produktion
Drehbuch
IMDB
8.3 (325890 Stimmen)
Metascore
93
94 %
Cover: Amadeus
Der Film beginnt in Wien im Winter 1823, 32 Jahre nach Mozarts Tod. Erzählt wird Mozarts Leben nach den Erinnerungen des alten Hofkomponisten Antonio Salieri. Salieri hat einen Suizidversuch unternommen und ist in eine Irrenanstalt eingeliefert worden. Ein junger Priester besucht ihn, um ihm die Beichte abzunehmen.

Salieri erzählt ihm von seiner Jugend und vergleicht sie mit derjenigen des erfolgreicheren Mozart; er schildert seinen Traum, ein großer Musiker zu werden, und seine Zeit am Wiener Hof („Alle mochten mich, und ich mochte mich auch – bis er auftauchte“), bis Mozart als Konzertmeister des Fürsterzbischofs von Salzburg nach Wien kam.

Bei einem Konzert Mozarts erkennt Salieri dessen wahres Talent und seine eigene Mittelmäßigkeit. Seine Eifersucht wächst, da Gott ein „obszönes Kind“ mit göttlichem Talent segnete und ihm, Salieri, nur die Fähigkeit gab, dies zu erkennen.

Mozart stellt sich Kaiser Joseph II. vor. Dieser beauftragt ihn mit der Komposition einer Oper: Die Entführung aus dem Serail. Bei der Audienz demütigt Mozart Salieri, indem er am Hammerklavier eine seiner Kompositionen kritisiert und ins Lächerliche zieht. Dabei verändert er Salieris einfachen Marsch zu Non più andrai aus Figaros Hochzeit. Salieri sieht sich jedoch im Vorteil, da er entscheidende Träger des Hofstaates auf seiner Seite weiß, die Mozart das Leben in Wien schwer machen können, wie etwa den Direktor der Wiener Hofoper und den Grafen Orsini-Rosenberg.

Mozart heiratet Constanze Weber. Sein Leben wird überschattet von seinem kritischen Vater, der ihm (zu Recht) einen ausschweifenden Lebensstil vorwirft und die Ehe mit Constanze missbilligt. Mozarts schlechtes Gewissen und sein gespanntes Verhältnis zum Vater schlagen sich in der düsteren Musik nieder, die er zum Auftritt des mahnenden Komturs in der Oper Don Giovanni komponiert. Salieri sieht sich jede Aufführung von Mozarts Opern heimlich in seiner Privatloge an und erkennt immer mehr, dass Mozarts Musik der seinen weit überlegen ist.

Sein verschwenderischer Lebensstil bringt Mozart in Geldnöte. Dennoch schlägt er einen Posten als Musiklehrer der Erzherzogin Elisabeth aus, da er dazu seine Werke einer Kommission vorlegen müsste, der der missgünstige Graf Orsini-Rosenberg vorsteht.

Constanze geht ohne Mozarts Wissen zu Salieri in der Hoffnung, dieser werde ihrem Mann den Posten verschaffen, und legt ihm einige seiner Kompositionen vor. Salieri sieht sie sich an und stellt fest: „Da war sie wieder, die Stimme Gottes.“ Er kann nicht fassen, dass er Originale vor sich hat, denn es gibt keine Korrekturen. Er erkennt, dass Mozart einfach die Musik niedergeschrieben hat, die er schon fertig im Kopf hatte und die ihm von Gott eingegeben worden war. Zu den Klängen der Großen Messe in c-Moll lässt er die Notenblätter fallen und verlässt wortlos den Raum.

Nun stellt sich Salieri gegen Gott und schwört, dass er Mozart als „Gottes Inkarnation“ vernichten werde. Er lädt Constanze zum Abendessen ein. Sie kommt in der Überzeugung, er sei auf ein sexuelles Abenteuer aus, und hofft, dadurch ihrem Mann helfen zu können. Als sie nackt vor Salieri steht, lässt dieser sie von einem Diener hinauswerfen. (Diese Szene ist eine von mehreren, die nur im Director’s Cut enthalten sind, in der ersten Kinofassung war sie nicht zu sehen.)

Nach dem Tod seines Vaters fühlt sich Mozart verfolgt. Denn Salieri, der durch ein bestochenes Dienstmädchen von Mozarts finanziellen Schwierigkeiten erfahren hat, verkleidet sich mit dem gleichen schwarzen Kostüm, das Leopold Mozart bei seinem Besuch in Wien auf einem Maskenball getragen hat. In dieser Aufmachung beauftragt er Mozart mit der Komposition eines Requiems und sichert ihm gute Bezahlung zu. Dies steigert Mozarts Verwirrtheit, da der anonyme Auftraggeber wie ein Geist des toten Vaters wirkt. Salieri plant, als anonymer Bote auf die Fertigstellung des Requiems zu drängen und ihn anschließend zu töten. Bei der Totenfeier zu Mozarts Begräbnis will er das Requiem aufführen und als seine Komposition ausgeben. So würde er letzten Endes doch noch den Sieg über Gott davontragen.

Als Mozart beginnt, sich mit Emanuel Schikaneder und seiner vor allem weiblichen Schauspielertruppe herumzutreiben, reist Constanze zur Kur nach Baden. Er schreibt seine letzte Oper, die Zauberflöte. Als er während der Uraufführung zusammenbricht, wird er von Salieri nach Hause begleitet und zu Bett gebracht. Kurz darauf klopft es an der Tür. Mozart glaubt, es sei der anonyme Bote, der sein Auftragswerk abholen will. Vor der Tür steht jedoch Schikaneder mit ein paar Sängerinnen und überbringt ihm den Erlös der Aufführung. Salieri lässt Mozart im Glauben, es sei der Bote gewesen, der auf die Fertigstellung des Requiems gedrängt habe. Mozart bittet Salieri, ihm bei der Fertigstellung der Komposition zu helfen, und diktiert ihm das Confutatis.

Am Morgen kommt Constanze zurück und sieht den schlafenden Salieri. Sie sperrt die Partitur des Requiems weg und vereitelt so Salieris Plan. Als sie Mozart wecken will, stellt sie fest, dass er soeben gestorben ist. Unter den Klängen des Lacrimosa wird Mozarts Leiche in ein Massengrab geworfen. Salieri muss feststellen, dass Gott „seinen Liebling“ Mozart lieber hat sterben lassen, als ihm durch das Requiem einen kleinen Abglanz seines Könnens zuteil werden zu lassen.

Viele Jahre später sind seine Gewissensbisse, der Grund für Mozarts Wahnvorstellungen und seinen frühen Tod zu sein, die Ursache für seinen Selbstmordversuch. Zudem erfüllt es ihn mit Verzweiflung, dass seine Musik schon zu seinen Lebzeiten verblasst ist, die von Mozart jedoch unsterblich geworden ist. Der Film endet in Salieris Zelle in einer Irrenanstalt, wo der nach der langen Erzählung mitgenommene Priester von Salieri mit den Worten getröstet wird, dass er für ihn beten werde, denn er sei der „Schutzpatron aller Mittelmäßigen“. Dazu ertönt der zweite Satz aus Mozarts 20. Klavierkonzert. Unmittelbar vor dem Abspann ertönt noch einmal Mozarts charakteristisches Lachen.

Andre Schneider