Der letzte Kaiser

The last Emperor biography, drama, history
Kinostart
15.04.1988
Produktionsland
UK, Italy, France
Genre
Spache
English, Mandarin, Japanese
IMDB
7.7 (91103 Stimmen)
Metascore
76
90 %
Cover: Der letzte Kaiser
Der Film beginnt im Jahr 1950 nach dem Sieg der Kommunisten im Bürgerkrieg und der Einlieferung von Puyi, dem letzten Kaiser Chinas, in ein Umerziehungslager. In Rückblenden wird seine Lebensgeschichte erzählt: Als Zweijähriger wird er 1908 auf Befehl der sterbenden Kaiserinwitwe Cixi in die Verbotene Stadt gebracht und dort von ihr zum Kaiser erklärt. Bereits wenige Jahre später wird er dazu gezwungen, abzudanken, lebt aber weiterhin in der Verbotenen Stadt, wo er zuerst von chinesischen Tutoren und später auch von dem schottischen Lehrer Reginald Johnston unterrichtet wird. Von dessen neuen Ideen beeinflusst, versuchte er Reformen durchzuführen, zum Beispiel eine Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben des Hofes zu bekommen und diese einzuschränken. Sein schottischer Lehrer vermutet, dass die kaiserlichen Eunuchen Geld und Waren unterschlagen, aber bevor Puyi dies prüfen kann, brennt eines Nachts das zentrale Magazin ab. Puyi ruft nun die Truppen des (inzwischen republikanischen) China zu Hilfe, um die Eunuchen vom Hof zu vertreiben. 1924 wird Puyi seinerseits von Truppen der Kuomintang endgültig aus der Verbotenen Stadt vertrieben und lebt, unfähig, in der Außenwelt eine sinnvolle Existenz für sich zu finden, zunächst als Playboy im westlichen Stil.

In den 1930er-Jahren spitzt sich die politische Lage immer weiter zu, 1937 eröffnet der Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke die offenen Feindseligkeiten zwischen Japan und China. Die Japaner haben bereits 1931 die Mandschurei, die Heimat der Vorfahren Puyis, besetzt. Die Japaner setzen ihn gegen den Rat seiner Frau als Kaiser von Mandschukuo ein. Schrittweise wird ihm bewusst, dass er eine machtlose Marionette ist, zugleich vereinsamt er immer mehr, da japanische Agenten seine Frau zunächst opiumsüchtig machen, dann ihr neugeborenes Kind töten und sie schließlich gegen ihren Willen in einer Anstalt festhalten. 1945 wird Puyi von sowjetischen Soldaten gefangen genommen, 1950 an die Volksrepublik China ausgeliefert und in einem kommunistischen Gefängnis für Kriegsverbrecher interniert. Erst während der „Umerziehung“ erfährt er von den Kriegsverbrechen und den Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Japaner, wie etwa den Menschenversuchen der Einheit 731, dem Massaker von Nanking oder dem massenhaften Verkauf von Opium. Während der zehn Jahre seiner Inhaftierung verändert Puyi seine Sicht auf die Welt und lebt und arbeitet nach seiner Entlassung als einfacher Gärtner. Während der Kulturrevolution 1967 erlebt er die Ausschreitungen der „Roten Garden“, denen auch der wohlwollende ehemalige Direktor des Umerziehungslagers zum Opfer fällt. Später besucht er noch einmal die Verbotene Stadt, die nun als Museum zu besichtigen ist, und erzählt dem Sohn des Museumswärters von seiner Zeit als Kaiser von China. Kurz darauf stirbt er als einfacher Gärtner in der Volksrepublik China.

Andre Schneider