Hitlerjunge Salomon

Hitlerjunge Salomon drama, history, war
Kinostart
14.11.1990
Produktionsland
Germany, France, Poland
Genre
Spache
German, Russian, Polish, Hebrew
IMDB
7.6 (12868 Stimmen)
100 %
Cover: Hitlerjunge Salomon
Salomon – genannt „Sally“ – Perel wird 1925 als Sohn eines jüdischen Schuhverkäufers in Peine geboren. Seine Eltern stammten aus Polen. Zunächst wächst er mit seinen Geschwistern Isaak, David und Bertha in guten Verhältnissen auf. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wird die Familie Opfer von Pogromen und Diskriminierung, so dass sich die Eltern entschließen, nach Łódź zurückzukehren. Doch als die deutsche Armee am 1. September 1939 Polen überfällt, gibt es auch dort keine Sicherheit mehr. Sallys Eltern schicken den Jungen und seinen Bruder Isaak in Richtung Russland und hoffen, dass die Brüder dort in Sicherheit gebracht werden können. Auf der Flucht werden Sally und Isaak jedoch getrennt, und Sally landet in einem Waisenhaus in Grodno.

Schnell arrangiert sich der Junge mit der neuen Situation, lernt Russisch und verbringt die Tage mit den anderen Kindern und Jugendlichen. Den Kontakt zu seinen Eltern hält er nur per Brief und erfährt im Laufe der Zeit unter anderem, dass Łódź in „Litzmannstadt“ umbenannt und dort ein Ghetto errichtet wurde. Der scheinbare Frieden endet mit dem deutschen Angriff auf Russland, und Sally begibt sich wieder auf die Flucht. Schon nach kurzer Zeit wird er mit einer anderen Gruppe Flüchtlinge aufgegriffen. Als die Soldaten bei einer Ausweiskontrolle merken, dass er fließend Deutsch spricht, gibt er sich als Volksdeutscher aus und behauptet, er heiße Josef Peters. Die Soldaten nehmen ihn daraufhin bei sich auf. Schnell wird er sehr beliebt und arbeitet als Übersetzer, da er fließend Russisch spricht.

Auch bei den Offizieren ist „Jupp“, wie er fortan genannt wird, beliebt und ein Hauptmann nimmt sich schließlich seiner an, um den vermeintlich Heimatlosen zu adoptieren. Doch als der homosexuelle Soldat Robert, mit dem Sally sich angefreundet hat und der seine geheime Herkunft kennt, vor seinen Augen erschossen wird, verlässt ihn der Mut: Er beschließt, Unterschlupf bei der sowjetischen Armee zu suchen, und nimmt über ein Feldtelefon Kontakt mit den Soldaten auf. Als er jedoch eine Brücke überquert und die Soldaten ihn empfangen wollen, tauchen die Wehrmachtsoldaten seiner Einheit hinter ihm auf und nehmen die sowjetischen Soldaten fest. Sally wird zum Helden des Tages, da er vermeintlich die Stellung der Gegner alleine gestürmt und so außerordentlichen Mut bewiesen hat.

Sally wird nach Braunschweig geschickt, um dort eine Adolf-Hitler-Schule (real die Akademie für Jugendführung) zu besuchen. Er schafft es weiterhin, seine Rolle zu spielen, und freundet sich mit einigen anderen Jungen an. Außerdem verliebt er sich in Leni, die eine fanatische Anhängerin der nationalsozialistischen Ideologie ist. Sie ist ihm nicht abgeneigt, hat jedoch kein Verständnis dafür, dass er (aus Angst, durch seine Beschneidung als Jude enttarnt zu werden) nicht mit ihr schlafen will.

Sally geht zwischenzeitlich nach Łódź, um sich dort auf die Suche nach seiner Familie zu machen, kehrt aber bald erfolglos nach Braunschweig zurück. Leni, die inzwischen von einem anderen Hitlerjungen geschwängert worden ist, reißt schließlich von zu Hause aus, um ihren „Pflichten als deutsche Frau“ nachzukommen und ihr Kind in ein Lebensborn-Heim zu geben. Als Sally sie noch einmal besuchen will, kommt er mit ihrer Mutter ins Gespräch, die bereits vermutete, dass er Jude sei. Sally bestätigt ihren Verdacht und ist erleichtert, dass er endlich mit jemandem über seine wahre Identität sprechen kann.

Gegen Ende des Krieges im Volkssturm eingesetzt, flieht Sally während eines Gefechts und ergibt sich sowjetischen Soldaten. In der Gefangenschaft trifft er seinen Bruder Isaak wieder, der zwar gesundheitlich angeschlagen, aber am Leben ist. Isaak und David sind die einzigen überlebenden Verwandte von Salomon, da seine Mutter, sein Vater und seine Schwester Bertha durch den Holocaust an den Juden umgekommen sind.

Andre Schneider