König der Fischer

Fisher King, The comedy, drama, fantasy
Kinostart
27.09.1991
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English
Regie
Produktion
IMDB
7.5 (78019 Stimmen)
Metascore
61
83 %
Cover: König der Fischer
Der Radiomoderator Jack Lucas ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er ist bekannt für seine scharfe Zunge und sein loses Mundwerk. Dennoch rufen Hörer in seiner Sendung an und lassen sich von ihm „beraten“. Eines Tages ruft Edwin an, und durch eine falsche Bemerkung von Jack läuft er Amok und richtet mit einem Gewehr in einer Bar ein Blutbad an. Geplagt von Schuldgefühlen, versinkt Lucas in Selbstmitleid und stürzt in Alkohol und Schulden ab. Einzig die aufopfernde Liebe der Videothekenbesitzerin Anne, die verzweifelt gegen Jacks Launen kämpft, hat ihn nicht völlig abgleiten lassen.

Eines Abends lernt er den Obdachlosen Parry kennen, der ihm gemeinsam mit anderen Obdachlosen eher zufällig das Leben rettet. Jack stellt bald fest, dass Parry der ehemalige Literaturprofessor Henry Sagan ist, der seine Frau bei dem Massaker in der Bar verloren hat, an dem Jack sich schuldig fühlt. Davon überzeugt, er könne sein eigenes Leben nur dann wieder in geordnete Bahnen lenken, wenn er Parry hilft, fasst Jack den Plan, genau dies zu tun.

Damit beginnt die Suche nach dem heiligen Gral, mitten in New York. Immer wieder begegnet Parry dem roten Ritter, einer entsetzlichen Vision und Sinnbild für den Amokschützen, der seine Frau erschossen hat. Parry bildet sich ein, der rote Ritter meide ihn, solange Jack an seiner Seite ist. Als Parry diesem Schreckgespenst durch den Central Park hinterherhetzt, Jack im Schlepptau, hören die beiden plötzlich Hilferufe. So treffen die beiden auf einen Obdachlosen, der sich für eine singende Diva hält. Jack lernt noch weitere Obdachlose kennen und sieht seine eigene Lebenssituation mit anderen Augen.

Der einstmals karrierebewusste Egozentriker Jack Lucas ist nun entschlossen, dem traumatisierten Obdachlosen Parry zu einem normalen, glücklichen Leben zu verhelfen. Die Gelegenheit bietet sich, als er der einsamen Buchhalterin Lydia begegnet, in die Parry verliebt ist. Jack schwindelt Lydia vor, sie habe bei einer Verlosung eine Gratismitgliedschaft bei Annes Videoverleih gewonnen. Die schüchterne und misstrauische Lydia glaubt ihm jedoch nicht. Also denkt sich Jack einen neuen Plan aus, um sie von ihrem Gewinn zu überzeugen und in Annes Videothek zu locken, wo er sie mit Parry verkuppeln will. Als Überbringer der frohen Botschaft heuert Jack den singenden Obdachlosen an, dem er und Parry zuvor im Central Park geholfen haben. Dieser ist außer sich vor Freude, dass sein Talent als Sängerin anscheinend erkannt wurde, und liefert der ahnungslosen Lydia, kostümiert mit blonder Perücke, rotem Minikleid und Strapsen, die Botschaft als gesungene Nachricht.

Lydia, nun überzeugt von ihrem Gewinn, sucht Annes Videoladen auf. Parry, als Angestellter verkleidet, versucht erfolglos Kontakt aufzunehmen. Um Parry zu helfen, organisieren Anne und Jack eine Verabredung zwischen den beiden, während der sich Lydia in Parry verliebt. Als er Lydia nach Hause gebracht hat, kommen in Parry die Erinnerungen an den Mord seiner Frau hoch. Der rote Ritter erscheint ihm abermals und jagt ihn durch die Stadt. Parry flüchtet sich an den Ort, wo er Jack zum ersten Mal begegnet ist, und wird dort von zwei Jugendlichen brutal zusammengeschlagen. Er überlebt, verfällt jedoch in Katatonie.

Jack, der nach seiner Hilfe für Parry wieder ganz der Alte geworden ist, trennt sich von Anne und nimmt seine Stelle als Radiomoderator wieder an. Erst als er dem singenden Obdachlosen wieder begegnet und von seinem Agenten das Angebot erhält, in einer Fernsehkomödie einen Obdachlosen zu spielen, beginnt in Jack ein Sinneswandel. Er sucht Parry im Krankenhaus auf. Danach entschließt er sich, alles, allem voran seine Karriere, aufs Spiel zu setzen und den „Gral“ für Parry zu beschaffen, weil er hofft, ihn so aus seinem Koma erwecken zu können.

Jack dringt, im Robin-Hood-Look und mit einem Enterhaken ausgerüstet, nachts in Langdon Carmichaels Haus ein, das eher einer Burg gleicht.[1] Er stiehlt den Pokal, den Parry für den Heiligen Gral hält. Indem er beim Verlassen des Hauses den Alarm auslöst, vereitelt er gleichzeitig den Selbstmord des Eigentümers, der sich vergiftet hat. Zurück von dieser riskanten Nacht-und-Nebel-Aktion, bringt Jack den Gral an Parrys Bett im Krankenhaus; Parry erwacht kurz darauf. Lydia besucht ihn tags darauf und fällt ihm überglücklich in die Arme. Jack ist nach dieser schweren, aber erfolgreichen Prüfung ein anderer Mensch geworden. Er erkennt, dass er nicht allein glücklich werden kann und dass Liebe und Freundschaft mehr bedeuten als Karriere und Geld. Einsichtig kehrt er zu Anne zurück und gesteht ihr erstmals seine Liebe. Anne, die Jack stets umsorgt und geliebt hat, verzeiht ihm, dass er sie verlassen hat; die beiden versöhnen sich.

Der Film endet damit, dass Henry (ehemals Parry) und Jack als Freunde nackt im New Yorker Central Park liegen und die Sterne beobachten.

Andre Schneider