Matilda

Matilda comedy, family, fantasy
Kinostart
02.08.1996
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English
Drehbuch
Vorlage
Roald Dahls
IMDB
6.9 (124297 Stimmen)
Metascore
72
90 %
Cover: Matilda
Die kleine Matilda Wurmwald wird in eine Familie geboren, die für sie nicht unpassender sein könnte. Ihre Eltern Harry und Cynnia Wurmwald sind oberflächlich und an ihr völlig desinteressiert und lassen sie jeden Tag stundenlang alleine. Bereits mit vier Jahren bringt sie sich alleine das Kochen und das Lesen bei. Jedoch nehmen ihre Eltern ihre Begabung nicht wahr, da sie die ganze Zeit fernsehen, weshalb Matilda jeden Tag alleine und selbstständig in die Bibliothek geht, um dort zu lesen. Dort entdeckt sie eine Vielzahl von Büchern für sich, wie unter anderem den Roman Moby Dick des Schriftstellers Herman Melville, die Pickwickier von Charles Dickens sowie Wem die Stunde schlägt von Ernest Hemingway. Das Desinteresse von Harry und Cynnia an ihrer Tochter geht sogar so weit, dass sie Matildas Einschulung verpassen. Als Harry Matilda eines Abends zum Fernsehschauen „zwingt“, ist Matilda so angewidert davon, dass der Fernseher plötzlich explodiert. Matilda ist sich nicht sicher, ob sie selbst die Explosion verursacht hat. Am folgenden Tag kommt Harry Wurmwald in seinem Autohaus mit Agatha Knüppelkuh ins Gespräch, der er ein günstiges, aber ziemlich kaputtes Auto verkauft. Im Gegenzug dafür verschafft Knüppelkuh Matilda einen Platz an der Malheim-Grundschule, worüber sich Matilda sehr freut.

Jedoch sieht Matilda gleich an ihrem ersten Schultag, wie die Direktorin Knüppelkuh ein Mädchen an ihren blonden Zöpfen durch die Luft schleudert, seitdem fürchtet sie sich vor ihr. Auch die Geschichten ihrer neuen Mitschülerinnen, zum Beispiel von Knüppelkuhs gefürchtetem „Luftabschneider“, in den sie Kinder stundenlang einsperrt, bereiten ihr immer mehr Bedenken. Beim "Luftabschneider" handelt es sich um eine dunkle Kammer, an deren Innenwände riesige spitze Nägel angebracht sind. Auch die Schulköchin ist nicht gerade kinderfreundlich, aber ihre Lehrerin Florentine Honig ist, im Gegensatz zu der Direktorin, sehr nett und begeistert von Matildas umfassenden Kenntnissen. Ihren Vorschlag, Matilda in eine höhere Klasse zu versetzen, lehnt Fräulein Knüppelkuh verächtlich ab. Sie, Frau Knüppelkuh, ist eine frühere Olympiateilnehmerin im Hammerwerfen und handelt stets nach ihrem Motto „Wenn du zum Kinde gehst, vergiss die Peitsche nicht“ (ursprünglich ein Zitat aus Friedrich Nietzsches Also sprach Zarathustra, das sich aber auf Frauen bezieht). So wirft sie Kinder zur Strafe aus dem Fenster und zwingt einen übergewichtigen Jungen, der angeblich etwas von ihrem Kuchen gestohlen hat, einen ganzen Schokokuchen vor der gesamten Schule aufzuessen. Als das Auto, das sie von Matildas Vater gekauft hat, vollends kaputt geht, lässt sie ihren Zorn an Matilda aus und sperrt sie in den Luftabschneider.

Fräulein Honig befreit sie, was Fräulein Knüppelkuh noch mehr ärgert. Als sie anschließend Matilda vor versammelter Klasse anschreit und schikaniert, bringt diese durch ihre Geisteskraft ein Glas mit einem Molch zum Umfallen. Sie möchte es Fräulein Honig erklären, die sie zwar bestärkt, an sich selbst zu glauben, Matildas übernatürliche Geisteskräfte aber als infantiles Hirngespinst ansieht. Zwischen den beiden baut sich eine Freundschaft auf, in der Fräulein Honig Matilda von ihrem dunklen Geheimnis erzählt: Ihr Vater war wohlhabender Arzt, der unter mysteriösen Umständen starb, als sie fünf Jahre alt war. Zuvor war bereits ihre Mutter gestorben, was ihren Vater dazu veranlasst hatte, deren Stiefschwester als Erzieherin für sie einzustellen – Agatha Knüppelkuh. Nach seinem Tod war Fräulein Honig den Schikanen ihrer Tante völlig ausgeliefert, bis sie endlich ausziehen konnte. Daraufhin beschließt Matilda, ihr zu helfen.

Sie entdeckt ihre telekinetischen Fähigkeiten und lernt diese zu steuern und gezielt einzusetzen. So holt sie zuerst einige persönliche Gegenstände aus dem Haus, das rechtmäßig Fräulein Honig gehört. Am Tag darauf benutzt sie ihre Kräfte, um Fräulein Knüppelkuh von der Schule zu vertreiben. Daraufhin wird Fräulein Honig Direktorin und zieht wieder in das Haus ihrer Eltern. Weil Matildas Vater Harry mit illegalen und gestohlenen Auto-Ersatzteilen gehandelt hat, muss die Familie vor der Polizei ins Ausland flüchten. Da aber Matilda unter allen Umständen bei ihrer Lehrerin bleiben möchte, lässt sie von ihren Eltern die Adoptionspapiere zugunsten von Fräulein Honig unterschreiben und lebt fortan bei ihr. So bekommen beide die Familie, die sie sich immer gewünscht haben.

Andre Schneider