Der Soldat James Ryan

Saving Private Ryan drama, war
Kinostart
24.07.1998
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, French, German, Czech
Drehbuch
IMDB
8.6 (1199498 Stimmen)
Metascore
91
93 %
Cover: Der Soldat James Ryan
Der Film beginnt damit, dass der amerikanische Kriegsveteran James Ryan mit seiner Familie den Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer besucht und sich an die Geschehnisse während des Zweiten Weltkriegs erinnert. Die weitere Handlung wird in Form einer einzigen Rückblende dargestellt.

Die Rückblende beginnt mit der Invasion der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944, an der auch die Army-Rangers-Einheit von Captain Miller teilnimmt. In dem Gemetzel am Omaha Beach gelingt es Miller, einen Großteil seiner Männer vom Strand bis an die Deckung bietende Böschung zu führen. Dort angekommen muss Miller feststellen, dass er der ranghöchste noch lebende Offizier am Strandabschnitt ist. Er formiert die versprengten Truppen und es gelingt ihnen unter seinem Kommando, die deutschen Verteidigungsstellungen auszuschalten. Nach der Schlacht schwenkt die Kamera auf einen der tausenden Gefallenen am Strand, der den Namen „Ryan“ auf seinem Rucksack trägt. Diese Überleitung führt in die Militärverwaltung in den USA. Dort wird man auf das Schicksal der Familie Ryan aufmerksam, als festgestellt wird, dass in der Normandie zwei der Ryan-Brüder gefallen sind, die in der US Army dienten. Der dritte der Brüder war bereits eine Woche zuvor in Neuguinea im Kampf gegen die Japaner gefallen. Von den vier Brüdern ist nun James Francis Ryan der letzte, der noch am Leben ist. Aufgrund dieses großen Verlustes für die Familie entscheidet der Generalstab auf Weisung von General George C. Marshall, dass James zurück nach Hause geholt werden soll, um das Leid seiner Mutter zu lindern.

Captain Miller erhält den Spezialauftrag zur Evakuierung Ryans und stellt ein achtköpfiges Einsatzteam zusammen, um ihn zu finden. Dabei greift er auf die besten Soldaten seiner Einheit zurück: Technical Sergeant Horvath (als sein Stellvertreter), Private Reiben (Maschinengewehrschütze), Private Jackson (Scharfschütze), Private Caparzo (Schütze), Private Mellish (Schütze) und 4th Grade Technician Wade (Sanitäter). Da ein Dolmetscher gebraucht wird, der sich mit den Deutschen und der französischen Bevölkerung verständigen kann, holt Miller außerdem den unerfahrenen Kartografen 5th Grade Technician Upham in das Team.

Ryan gehört nach Informationen Millers den Fallschirmjägern an, die verstreut hinter den feindlichen Linien in der Normandie gelandet sind.

Angekommen in einer französischen Kleinstadt, versucht ein Einwohner dem Soldaten Caparzo sein Kind anzuvertrauen. Dabei wird Caparzo von einem deutschen Scharfschützen angeschossen und bleibt auf der Straße liegen. Da der Scharfschütze nur darauf wartet, dass weitere Soldaten in sein Schussfeld laufen, um dem Verletzten zu helfen, kann ihn niemand aus der Gefahrenzone holen. Als der amerikanische Scharfschütze Private Jackson den Deutschen durch dessen Visier tödlich trifft, ist der am Boden liegende Caparzo bereits tot.

Beim Einsturz einer Mauer steht Millers Gruppe plötzlich einigen deutschen Soldaten in einem Verschlag gegenüber. Als sich beide Gruppen mit gezogenen Waffen gegenseitig zur Aufgabe auffordern, verlassen plötzlich andere amerikanische GIs ihre Deckung in einem gegenüberliegenden Haus und eröffnen das Feuer auf die Deutschen, wodurch diese getötet werden. Der Kommandeur dieser Einheit gibt an, dass ein Soldat namens Ryan unter ihnen ist. Schnell wird jedoch klar, dass es sich dabei nicht um den gesuchten Soldaten handelt, da seine Brüder noch nicht im wehrpflichtigen Alter sind.

Millers Trupp zieht daraufhin weiter durch die ländlichen Regionen der Normandie, in denen zuvor Fallschirmjäger abgesetzt wurden. Dabei treffen sie auf eine deutsche MG-Stellung. Nach kurzer Planung stürmen sie die Stellung und töten alle Soldaten bis auf einen. Der Sanitäter Wade wird dabei von mehreren Kugeln getroffen und stirbt unter den hilflosen Händen seiner Kameraden, da diese keine medizinischen Kenntnisse haben. Aus Wut möchte der Rest des Trupps den sich ergebenden Landser erschießen. Upham weist darauf hin, dass Kombattanten, die sich ergeben, als Kriegsgefangene zu behandeln sind und nicht getötet werden dürfen. Captain Miller entscheidet, den Landser fortzuschicken. Er soll sich der nächsten alliierten Einheit, auf die er stößt, ergeben. Die Gruppe stellt daraufhin die gesamte Mission in Frage, da nun bereits zwei Männer auf der Suche nach Ryan gefallen sind und man nicht einmal genau weiß, ob dieser überhaupt noch am Leben ist. Besonders Reiben ist so verärgert, dass er kurz davor steht zu desertieren und Sergeant Horvath ihn deswegen zu erschießen droht. Miller kann die angespannte Situation aber entschärfen und Reiben verbleibt bei der Truppe.

Sie finden den gesuchten Ryan, als sie vor einem deutschen Sondierungstrupp mit einem Schützenpanzerwagen in Deckung gehen, der plötzlich aus dem Hinterhalt von Ryan und zwei weiteren Fallschirmjägern unter Beschuss genommen wird. Gemeinsam zerstören sie das Halbkettenfahrzeug der Deutschen und erschießen alle aussteigenden Soldaten in einem kurzen Feuergefecht.

Ryan und seine Handvoll Kameraden sind schwach bewaffnet und haben den Befehl, eine für beide Seiten wichtige Brücke in der Ortschaft Ramelle gegen einen erwarteten Vorstoß der Deutschen zu verteidigen. Er weigert sich deshalb, unter dem Schock der Nachricht vom Tod seiner Brüder, seine Kameraden zu verlassen. So fasst Miller den Entschluss, mit seinen Männern bei der Verteidigung der Brücke zu helfen und erst danach Ryan nach Hause mitzunehmen.

Als ranghöchste Soldaten übernehmen Captain Miller und Sergeant Horvath das Kommando und es gelingt ihnen, dank ihrer Kampferfahrung und viel Improvisation einen wirksamen Verteidigungsplan für die Brücke aufzustellen: Die feindliche Infanterie soll mit zwei taktisch geschickt platzierten Maschinengewehren und mehreren beweglichen Schützentrupps abgewehrt werden. Für die Panzerabwehr stehen selbst gebastelte Haftbomben und Brandflaschen sowie eine Bazooka zur Verfügung. Die Brücke wird mit Sprengsätzen bestückt, um sie zu zerstören, falls sie nicht mehr gehalten werden kann.

Kurz darauf rücken die Deutschen in massiver Überzahl in die Stadt ein, unterstützt durch mehrere Kampf- und Schützenpanzer. Die Amerikaner können zwar das Überraschungsmoment nutzen und aus dem Hinterhalt angreifen, im Lauf des anschließenden Gefechts werden jedoch sämtliche GIs außer Miller, Upham, Reiben und Ryan getötet. Da die Brücke nicht mehr gehalten werden kann, soll sie von der sicheren Seite aus gesprengt werden. Upham muss mit ansehen, wie Captain Miller beim Rückzug von dem deutschen Soldaten angeschossen wird, den die Gruppe kurz zuvor an der MG-Stellung laufen lassen hatte. Jener hatte sich zwischenzeitlich wieder einer deutschen Einheit angeschlossen, anstatt sich den Alliierten zu ergeben.

Als in letzter Minute amerikanische Luftunterstützung und Panzerverbände eintreffen, ziehen sich die verbliebenen Deutschen zurück und die Brücke kann doch noch gehalten werden. Upham stellt nun den zuvor verschonten deutschen Soldaten und erschießt ihn, als er sich erneut ergeben will. Im Sterben liegend, fordert Miller James Ryan auf, etwas Besonderes aus seinem Leben zu machen und zu beweisen, dass er die Aktion wert war.

Der Film macht zum Schluss wieder einen Zeitsprung in die Gegenwart. Ryan salutiert vor dem Grab des Captains und holt sich von seiner Frau die Bestätigung, tatsächlich etwas Besonderes aus seinem Leben gemacht zu haben und ein guter Mensch gewesen zu sein. Seine Frau geht einige Schritte zu der Familie, er bleibt alleine vor dem Grab zurück.

Andre Schneider