The Others

The Others horror, mystery, thriller
Kinostart
10.08.2001
Produktionsland
USA, Spain, France, Italy
Genre
Spache
English, French
IMDB
7.6 (296541 Stimmen)
Metascore
74
83 %
Cover: The Others
Im Jahr 1945 wohnt Grace Stewart mit ihren beiden Kindern Anne und Nicholas in einem abgelegenen Landhaus auf der Kanalinsel Jersey, während ihr Mann Charles vor eineinhalb Jahren für England in den Krieg gezogen ist. Die Kinder, die in bigotter Manier erzogen werden, leiden an einer Lichtallergie und dürfen deshalb niemals dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Ein Thema des Hausunterrichts, den Grace abhält, ist der Limbus, ein mythologischer Ort, an den dem Volksglauben nach Seelen nach ihrem Tod gelangen und bleiben sollten, die ohne eigenes Verschulden vom Himmel ausgeschlossen wurden.

Das gesamte Personal des Hauses ist eines Tages ohne Nachricht verschwunden, so engagiert Grace in der Woche darauf die Haushälterin Mrs. Mills, den Gärtner Mr. Tuttle und die stumme Dienstbotin Lydia, die an ihrer Tür klingeln, als neues Personal. Grace stellt klar, dass in allen Räumen, in denen sich die Kinder aufhalten, stets die Vorhänge zugezogen und die Türen nach Betreten eines Raumes immer abgeschlossen werden müssen.

Den Alltag stören zunehmend unerklärliche Vorfälle: Türen öffnen und schließen sich von selbst, das Klavier erklingt wie von Geisterhand, unerklärbare Schritte hallen durch das Haus. Anne erzählt Grace sogar von einem gleichaltrigen Kind namens Victor und einer mysteriösen alten Frau, die sich häufiger mit ihr unterhalten haben soll.

Kurz darauf entdeckt Grace ein altes Fotoalbum mit Abbildungen Verstorbener, die kurz nach ihrem Ableben ein letztes Mal fotografiert wurden. Erschüttert verlässt Grace das Haus, um den Pfarrer der nahen Gemeinde wegen der vermeintlichen Heimsuchung durch übernatürliche Kräfte um Hilfe zu bitten. Doch Grace verirrt sich stattdessen im dichten Nebel und trifft dabei überraschenderweise ihren aus dem Krieg heimkehrenden Ehemann Charles.

Während dieser seltsam abwesend wirkt und sich in das eheliche Schlafzimmer zurückzieht, kommt es zwischen Grace und ihrer Tochter zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung: Grace sieht eine unbekannte Greisin in Annes Erstkommunionskleid und geht auf diese los – tatsächlich handelt es sich aber um ihre Tochter Anne, die aufgrund der Attacke ihrer Mutter nun erst recht verstört ist.

Erschöpft sucht Grace ihren Mann auf und macht ihm heftige Vorwürfe dafür, dass er in den Krieg gezogen sei und seine Familie im Stich gelassen habe. Daraufhin verbringen beide eine Liebesnacht miteinander; am nächsten Morgen ist Charles allerdings ohne Abschied wieder spurlos verschwunden.

Von nun an eskaliert die Situation: Sämtliche Vorhänge im Haus sind plötzlich verschwunden, was Grace und ihre Kinder in Panik versetzt. In der folgenden Nacht schleichen sich die Kinder neugierig aus dem Haus. Zu ihrem Entsetzen finden sie im Garten drei Grabsteine mit den Namen der Angestellten Mrs. Mills, Mr. Tuttle und Lydia. Zur selben Zeit stößt Grace im Haus auf ein Totenbild vom Dezember 1891 mit der Abbildung ihrer drei Hausangestellten.

Wenig später werden Anne und Nicholas Zeugen einer Séance mit jener mysteriösen alten Frau als Medium, die bereits mehrmals Kontakt zu Anne gesucht hatte. Es stellt sich überraschend heraus, dass „die Anderen“ keine Geister, sondern tatsächlich Menschen aus Fleisch und Blut sind. Grace und ihre Kinder hingegen sind bereits tot, waren sich aber bislang über ihren eigenen Zustand nicht bewusst.

Die Belastung, sich ohne ihren Mann um ihre kranken Kinder kümmern zu müssen, und die daraus entstandene Isolation hatten Grace in den Wahnsinn und zur Verzweiflungstat getrieben, beide Kinder mit ihren Kissen zu ersticken und sich daraufhin selbst zu erschießen. Seitdem wohnten sie als Geister im Haus, das inzwischen an eine andere Familie verkauft worden war, die auch für die unerklärlichen Geräusche und das Entfernen der Vorhänge verantwortlich war, für Grace und ihre Kinder aber unsichtbar blieb. Der im Krieg gefallene Charles war als Geist zurückgekehrt, um Abschied von seinen Lieben zu nehmen, bevor er wieder an den Ort seines Todes, an die Front des inzwischen beendeten Krieges, zurückkehren musste.

Auch das Auftauchen der einst an Tuberkulose verstorbenen Hausangestellten findet nun eine Erklärung: Die Drei hatten Grace und die Kinder schonend auf die „veränderten Umstände“ einstimmen und quasi als Lotsen ins Jenseits dienen wollen, waren aber an Graces Ignoranz und Sturheit gescheitert.

Graces Gottvertrauen hat zwar gelitten, dafür aber gewinnt sie die Zuneigung ihrer Tochter zurück; auch wird die Liebe zu beiden Kindern und dem Haus noch stärker als zuvor. Während Mrs. Mills für alle eine „gute Tasse Tee“ zubereitet, betonen Grace und ihre Kinder mit dem wiederholt gemeinsam ausgesprochenen Satz „Dieses Haus gehört uns!“ den ungebrochenen Besitzanspruch auf ihr Zuhause, das nun zu ihrem persönlichen Limbus wird.

Derweil verlässt die Familie der Lebenden das Anwesen, das daraufhin mit einem Schild am Tor wieder zum Verkauf angeboten wird.

Andre Schneider