City of God

Cidade de Deus crime, drama
Kinostart
13.02.2004
Produktionsland
Brazil, France
Genre
Spache
Portuguese
IMDB
8.6 (595453 Stimmen)
Metascore
79
90 %
Cover: City of God
Der Film erzählt die Ereignisse in einem real existenten Armenviertel Rios in den 1960er bis 1980er Jahren aus der Sicht von Buscapé. Die Cidade de Deus, im Vorort Jacarepaguá im Westen der Metropole gelegen, ist eine unwirtliche, auf dem Reißbrett entworfene und in den Staub gebaute Trabantenstadt vornehmlich für Landflüchtlinge aus dem seinerzeit von einer anhaltenden Dürre heimgesuchten Nordosten Brasiliens. So gut die Intentionen der Architekten gewesen sein mochten, die Cidade de Deus wurde zur seelenlosen Verwahrstätte für die Unterschicht, eine Brutstätte der Unmenschlichkeit.

So ist auch Buscapé sehr früh mit Gewalt konfrontiert worden. Sein Bruder Marreco ist in einer Bande, deren Mitglieder sich für große Gangster halten.

Diese Bande versucht durch verschiedene kleinere Überfälle an Geld zu kommen. Bei einem Überfall auf ein Stundenhotel eskaliert die Gewalt, als der achtjährige Löckchen alle Menschen im Hotel erschießt. An diesem Tag entdeckt Löckchen seinen Spaß am Töten. Die Gang löst sich auf, als sie von der Polizei wegen der Morde an den Hotelgästen ins Visier genommen wird, mehrere Gangmitglieder kommen in der Folge ums Leben. Auch Löckchen taucht für einige Zeit unter. An seinem 18. Geburtstag beschließt Löckchen mit seinem Freund Bené, „dem coolsten Gangster Rio de Janeiros“, Drogendealer zu werden. Dafür töten sie alle anderen Dealer in der Stadt Gottes mit Ausnahme von Karotte, der ein Freund von Bené ist. Nach einer schicksalhaften Begegnung mit einem Candomblé-Priester, der ihm einen Talisman gibt, wird aus Löckchen „Locke der Boss“, der sich die Macht im gesamten Stadtviertel sichert. Als Bené aus dem Drogengeschäft aussteigen und mit seiner Freundin Angélica aus der Stadt Gottes verschwinden will, eskaliert die Situation auf seiner Abschiedsparty. Locke beginnt einen Streit mit seinem Freund und es kommt zu einem Handgemenge. Derweil hat sich unbemerkt Neguinho, Karottes Geschäftsführer, auf die Feier geschlichen und will Locke töten. Im Getümmel wird jedoch versehentlich Bené anstelle von Locke erschossen.

Es kommt daraufhin zu einem Bandenkrieg („Das Leben in der Stadt Gottes war das Fegefeuer, jetzt ist es zur Hölle geworden.“). Der einzig verbliebene andere Drogendealer im Viertel, Karotte, genießt nach Benés Tod nun keine Immunität gegenüber Locke mehr. Karotte schließt sich mit Mané, dessen Freundin von Locke vergewaltigt wurde, zusammen, um sich vor Locke zu schützen und sich an ihm zu rächen.

Buscapé, dem eine Kleinbildkamera geschenkt wird, beginnt sich für das Fotografieren zu interessieren. Um seinem heimlichen Berufsziel, Pressefotograf zu werden, näher zu kommen, findet er einen Job bei einer Zeitung. So verteilt er morgens auf Kurierfahrten die Zeitungsauflage paketweise unter anderem auch in der Stadt Gottes. Nach der Festnahme des bei einer Schießerei verletzten Mané durch die Polizei erscheint dessen Name und Bild in allen Zeitungen. Locke ist wütend darüber, dass zugleich sein Name totgeschwiegen wird und sein Bild nirgends erscheint, wo er doch der Boss im Viertel ist. Er beauftragt seine Leute, von ihm und seiner Bande ein Gruppenfoto mit triumphierend hochgereckten Waffen zu machen, doch keiner kann mit dem Fotoapparat umgehen. Einer von Lockes Männern holt daraufhin Buscapé, dem es gelingt, das gewünschte Foto zu schießen. Er lässt den Film im Fotolabor der Redaktion entwickeln. Am nächsten Morgen fällt er aus allen Wolken, als er entdeckt, dass sein Foto auf der Titelseite der Zeitung erscheint. Er fürchtet damit den Zorn Lockes heraufbeschworen zu haben und kehrt in Furcht um sein Leben sofort zur Redaktion zurück und macht dort eine Szene, dass man sein Bild ungefragt veröffentlicht hat. Buscapé erhält dann die Chance seines Lebens: Fotograf für die Zeitung zu sein zunächst mit dem Auftrag, mehr Fotos von Locke zu liefern. Der wiederum ist regelrecht begeistert, dass er es nun auf die Titelseite der Zeitung geschafft hat und lässt Buscapé gern weitere Fotos machen.

Der Bandenkrieg erreicht sein Finale, als es zu einer Schießerei zwischen den Banden und der Polizei kommt. Locke und Karotte können festgenommen werden, jedoch wird Locke unterwegs von den Polizisten wieder freigelassen, da der Polizist, der Locke festnimmt, in Wahrheit auch der Waffenhändler ist, dessen Untergebenen Locke um seine Ware gebracht hat, ohne zu bezahlen, was er nun nachzuholen hat. Buscapé kann von der Freilassung Fotos machen und sieht, wie die Kinderbande, quasi der Nachwuchs, Locke entdeckt, ihn erschießt und somit zu den neuen Herrschern des Viertels wird. Die Fotos der Geldübergabe an die Polizisten und von der „Hinrichtung“ Lockes lässt Buscapé aber nicht in der Zeitung veröffentlichen, weil er um sein Leben fürchtet. Er begnügt sich damit, Fotos des Toten einzureichen, die ihm zu einem Praktikum bei der Zeitung verhelfen.

Andre Schneider