Last Samurai

The Last Samurai action, drama, history, war
Kinostart
05.12.2003
Produktionsland
USA, New Zealand, Japan
Genre
Spache
English, Japanese
IMDB
7.7 (348657 Stimmen)
Metascore
55
66 %
Cover: Last Samurai
Der Bürgerkriegsheld Hauptmann Nathan Algren ist seit dem großen Indianerfeldzug von General Custer ein von Schuldgefühlen geplagtes Wrack. Nur mit Hilfe des Alkohols kann er die Schreie der von ihm mitermordeten Frauen und Kinder verdrängen. Abgehalftert fristet er sein Dasein als Werbefigur für Winchester Repeating Arms Company, einen Hersteller von Repetiergewehren. Nachdem er diese Arbeit verloren hat, weil er betrunken und lallend vor Kaufinteressenten auf die Einrichtung des Verkaufssaales schießt, tritt sein ehemaliger Waffengefährte und Ausbilder Sergeant Gant an ihn heran und macht ihm ein Angebot. Er soll die schwache japanische Armee modernisieren und ausbilden, da die Samurai sich unter der Führung des Regionalfürsten Katsumoto gegen die modernen Einflüsse der westlichen Welt und gegen die Berater des Kaisers erheben. Mit dabei ist auch sein ehemaliger Vorgesetzter Colonel Bagley, unter dem Algren viele Gräueltaten an den Indianern durchführen musste. Algren trifft bei seiner Ankunft außerdem noch auf Simon Graham, der vor Jahren mit der britischen Handelsmission nach Japan kam. Graham führt Algren in die japanische Kultur ein und verschafft ihm einen ersten Überblick über die Natur der Samurai. Während der Ausbildung der unerfahrenen japanischen Soldaten wird Algren immer mehr klar, dass man nichts aus dem Massaker am Little Bighorn gelernt hat. Man nimmt die Bedrohung durch die Samurai nicht ernst, da sie keine Feuerwaffen benutzen und so, wie einst die Indianer, als leicht zu besiegen erscheinen.

Nachdem die Samurai eine Eisenbahnlinie angegriffen haben, wird die Armee mobilisiert. Algren spricht sich dagegen aus, da die Soldaten noch lange nicht für ein Gefecht bereit seien. Er befiehlt einem Soldaten, auf ihn zu feuern und droht ihm mit Erschießung, wenn er es nicht tue. Der Soldat ist so verängstigt, dass er seine Muskete kaum laden, geschweige denn zielsicher feuern kann. Dennoch wird der Abmarsch befohlen.

In einem Wald stellt sich die kaiserliche Armee Katsumotos Truppen. Die Schlacht endet in einer verheerenden Niederlage, in der die kaiserlichen Truppen aufgerieben, Sergeant Gant getötet und Algren schwer verwundet wird. Nachdem er sich nur mit einer Lanze gegen ein Dutzend Samurai wehrt und einen berühmten Krieger tötet, gibt Katsumoto den Befehl, Algren nicht zu töten, sondern gefangen zu nehmen. Über den Winter, kämpfend mit seiner Abhängigkeit, hält sich Algren nun im japanischen Dorf des Daimyo Katsumoto auf und wird dort von Taka, der Schwester Katsumotos, deren Mann er in der Schlacht getötet hatte, gepflegt. Da er vom Alkohol letztendlich abgehalten wird, plagt er sich mit schwersten Entzugserscheinungen. Schließlich ist er jedoch "trocken" und erholt sich langsam von seinen Verletzungen. Katsumoto sucht immer mit stoischer Ruhe Gespräche mit Algren, da er von ihm lernen möchte. Nach und nach lebt sich Algren in der Gemeinschaft ein. Durch Beobachten und Zuhören eignet er sich die Sprache an und legt sein altes Ego immer mehr ab. Er beginnt auch, die Philosophie der Samurai zu erlernen, und kann sich somit selbst vergeben, was er in den Indianerkriegen getan hat. Schließlich erlernt er auch die Schwertkampftechnik. Ujio, der ihm anfangs mit massiver Ablehnung begegnete, bildet ihn aus. Mit der Zeit beginnt Algren, die Samurai zu begreifen und zu verstehen. Er beweist letztlich nicht nur eine große Rücksichtnahme, sondern lernt auch deren Lebensweise. Bei einem Ninja-Angriff schließlich rettet Algren Katsumoto und seiner Familie das Leben und gewinnt dadurch den Respekt der Samurai.

Bei Frühlingsbeginn bringt Katsumoto Algren persönlich nach Tokio zurück. Während Algren ein neues und weitaus besseres Heer mit modernen Waffen in Tokio vorfindet, sucht Katsumoto seinen Herren, den Tennō auf. Trotz seines Widerstandes ist Katsumotos Ehrerbietung gegenüber seinem Herren äußerst hoch, wie es der Bushidō vorschreibt. Katsumoto kämpft nicht aus persönlichen Motiven, sondern zum Schutz des japanischen Volkes vor zu vielen und zu schnellen Veränderungen. Er will die japanische Kultur erhalten. Doch der Kaiser ist schwach und der eigentliche Herrscher ist Omura, der massiv von den Veränderungen profitiert, da er z. B. die Eisenbahn baut, die die wirtschaftliche Entwicklung in Japan enorm beschleunigen würde. Omura möchte den Anführer der Samurai aus dem Weg räumen und plant seine Ermordung. Dies kann Algren jedoch verhindern. Mit Grahams Hilfe verschafft er sich Zutritt zu Katsumoto, befreit ihn und überredet ihn zur Flucht. Allerdings findet Nobutada, Katsumotos Sohn, dabei den Tod.

Algren schließt sich nun endgültig den Samurai an, zumal er seit seinem Aufenthalt in Katsumotos Dorf auch Taka und deren Söhne lieb gewonnen hat. Gemeinsam bereiten sie sich auf die aussichtslose Schlacht gegen die kaiserlichen Soldaten vor. In dieser Schlacht fallen alle Samurai im Gatling-Gewehr- und Geschützfeuer, nur Algren überlebt schwerverletzt. Er hilft dem schwer verwundeten Katsumoto, Seppuku zu begehen. Daraufhin begibt er sich zu dem jungen Kaiser Mutsuhito, macht ihm Katsumotos Schwert zum Geschenk und kann ihn überzeugen, seinem Berater Omura entgegenzutreten sowie ein bereits ausgehandeltes exklusives Waffen-Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten in letzter Sekunde abzusagen. Graham, dem Algren seine Tagebücher übergeben hatte, um daraus ein Buch zu machen, berichtet, Algrens weiteres Schicksal nach der Audienz sei nicht bekannt und man vermute, dass er entweder gestorben oder in sein Heimatland zurückgekehrt sei. Die Schlusssequenz zeigt, dass Algren zu Taka in das Dorf der Samurai zurückkehrt, wie es sich Graham in seiner Phantasie ausmalt.

Andre Schneider