Stolz und Vorurteil

Pride & Prejudice drama, romance
Kinostart
23.11.2005
Produktionsland
France, UK, USA
Genre
Spache
English
Drehbuch
Vorlage
Jane Austen
IMDB
7.8 (229683 Stimmen)
Metascore
82
86 %
Cover: Stolz und Vorurteil
Im englischen Hertfordshire lebt an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert die Familie Bennet, bestehend aus dem Ehepaar Bennet und dessen fünf Töchtern Jane, Elizabeth, Mary, Catherine, die von allen nur Kitty genannt wird, und Lydia. Mrs. Bennets einziges Bestreben ist es, ihre Töchter standesgemäß zu verheiraten, um ihre Zukunft zu sichern. Denn das Anwesen der Bennets wird nicht an die weiblichen Erben vermacht; es soll nach dem Tode Mr. Bennets einem entfernten Verwandten, Mr. Collins (einem anglikanischen Priester), zukommen. Die Handlung setzt ein, als die Familie über ihre neuen Nachbarn redet, einen gewissen Mr. Bingley, der das schon lange leerstehendene Netherfield Park gemietet hat. Die jüngeren Töchter träumen von einer Heirat, denn Mr. Bingley verfügt über ein relativ großes Einkommen von fünftausend Pfund im Jahr. Auch Mrs. Bennet verfolgt den Plan, eine ihrer Töchter mit dem Unbekannten zu vermählen.

Der Ball in Meryton Town Hall

Das erste Treffen der Familie mit Mr. Bingley erfolgt bei einem Ball in Meryton, einem nahegelegenen Dorf. Der Bürgermeister Sir Lucas ist der Gastgeber. Er hat eine Tochter namens Charlotte, die in etwa das Alter der beiden ältesten Töchter der Bennets, Jane und Elizabeth, hat und vor allem mit Elizabeth eng befreundet ist. Vor dem Eintreffen Mr. Bingleys wird die Einstellung der beiden Schwestern deutlich. Die sehr schöne Jane, die sich eine Heirat aus Liebe wünscht, ist allerdings eher von schüchterner und ruhiger Natur. Für Elizabeth kommt ebenfalls nur eine Liebesheirat in Frage, allerdings zweifelt sie daran, die wahre Liebe jemals zu finden. Sie ist skeptischer und sieht die Welt realistischer als Jane. Dennoch verbindet die beiden Schwestern eine tiefe Freundschaft.

Als Mr. Bingley den Tanzsaal betritt, ist er nicht allein. In seiner Gesellschaft befinden sich seine Schwester und sein Freund, Mr. Darcy. Elizabeth, aus deren Sicht hauptsächlich erzählt wird, wird von Charlotte Lucas genauestens über die Neuankömmlinge unterrichtet. Als Tochter des ansässigen Bürgermeisters ist sie bestens informiert. Während Jane sofort von Mr. Bingley in den Bann gezogen wird, ist Elizabeth von dem geheimnisvollen Mr. Darcy fasziniert. Er wirkt sehr gelangweilt und hochmütig. Charlotte berichtet, dass er über ein Einkommen von zehntausend Pfund im Jahr verfüge.

Schon bald nach der Ankunft fordert Mr. Bingley Jane zum Tanz auf, und es wird schnell klar, dass sich die beiden ineinander verlieben werden. Mr. Bingley tritt freundlich und offenherzig, aber ebenfalls ein wenig schüchtern auf. Elizabeth glaubt, dass er der ideale Partner für ihre Schwester ist.

Ihre eigenen vorsichtigen Annäherungsversuche werden sofort abgewiesen, und Mr. Darcy zeigt ihr nur die kalte Schulter. Etwas später belauscht sie mit Charlotte Lucas ein Gespräch zwischen Mr. Bingley und Mr. Darcy, in dem Ersterer seine Bewunderung für Jane ausdrückt und Letzterer nur die Worte „... ganz passabel ... nicht schön genug, um mich zu reizen“ für Elizabeth findet. Doch sie gibt sich nicht so leicht geschlagen, sie zahlt ihm vielmehr seine Hochmütigkeit zurück. Nach einem geschliffenen Dialog lässt sie ihn stehen und verlässt als Siegerin das Feld.

Netherfield Hall

Am nächsten Tag erhält Jane aus Netherfield eine Einladung zum Dinner. Doch Mrs. Bennet verweigert ihrer Tochter die Kutsche, und Jane muss den Weg zu Pferd zurücklegen. Mrs. Bennet erzwingt damit Janes Aufenthalt über Nacht in Netherfield. Von einem Regenschauer durchnässt erkältet sie sich und schreibt am nächsten Morgen nach Hause. Elizabeth, über die Dreistigkeit ihrer Mutter erzürnt, eilt sofort zu ihrer Schwester.

In Netherfield Hall begegnet sie sowohl Mr. Darcy als auch Mr. Bingley wieder. Sie erkennt dessen aufrichtige Liebe zu ihrer Schwester und freut sich für das Paar, dessen Zuneigung immer offensichtlicher wird. In Mr. Darcy weckt sie plötzlich unbewusst den Wunsch, sie näher kennenzulernen. Er bemerkt, dass Elizabeth hinter ihrem ansprechenden Äußeren einen wachen Geist und wahre Klugheit verbirgt. Seine Faszination stört jedoch Mr. Bingleys Schwester Caroline, die selbst heimlich ein Auge auf den gutaussehenden Freund ihres Bruders geworfen hat. Sie fühlt sich wie zuvor Mr. Darcy von der niederen Gesellschaft, die die Bennets in ihren Augen darstellen, gestört und versucht die beiden Schwestern in den Augen der Männer herabzusetzen.

Bei der Abfahrt der beiden Frauen kommt es zum ersten Mal zu einem engeren Kontakt zwischen Mr. Darcy und Elizabeth, als er ihr in die Kutsche hilft und dabei ihre Hand ergreift.

Mr. Collins und Mr. Wickham

Am nächsten Tag kommt Mr. Collins, der Erbe des bennetschen Familienbesitzes, seine Verwandten besuchen. Er macht schnell deutlich, dass er plant, eine seiner Cousinen zu ehelichen, um so das Erbe in der Familie zu halten. Als er Mrs. Bennet kundtut, an Jane interessiert zu sein, verweist sie auf eine baldige Verlobung und bittet ihn, sich doch mit Elizabeth anzufreunden. Er scheint nicht begeistert, stimmt jedoch zu. Schnell wird klar, dass Mr. Collins ein sehr egoistischer, salbungsvoller Mann von eher mäßigem Verstand ist und niemals einen angemessenen Partner für Elizabeth abgeben könnte.

Am folgenden Tag suchen die Töchter der Familie Bennet zusammen mit Charlotte Lucas die Stadt Meryton auf, in der gerade ein Regiment stationiert ist. Vor allem die jüngeren Töchter Lydia und Kitty sind von der Aussicht auf Offiziere und mögliche zukünftige Ehemänner begeistert. Beim Spaziergang durch die Stadt lernt Elizabeth den Lieutenant Wickham kennen, der sie offenbar anzieht. Sie ist von seiner freundlichen, offenen Art fasziniert.

Auf dem Rückweg nach Longbourn, dem Familiengut der Bennets, begleitet sie Wickham. Die kleine Gruppe trifft auf Mr. Darcy und Mr. Bingley, der auf dem Weg nach Longbourn ist, um eine Einladung für einen anstehenden Ball in Netherfield auszusprechen. Als jedoch Mr. Darcy Mr. Wickham erkennt, wechselt die freundschaftliche Stimmung, und Darcy flieht überstürzt und ohne sich zu verabschieden. Elizabeth forscht bei Wickham nach, wie es zu diesem Zerwürfnis kommen konnte. Wickham erzählt ihr seine Version der Geschichte: Er und Darcy wuchsen zusammen auf, da sein Vater Gutsverwalter der Familie Darcy war. Darcys Vater liebte Wickham wie einen Sohn und wusste, dass er einmal in den Dienst der Kirche treten wollte. Auf dem Sterbebett trug er seinem Sohn auf, Wickham die Pfarrei auf dem Gutsbesitz zu übertragen, doch nach dem Tod des Vaters ignorierte Darcy den Wunsch und gab die Pfarrstelle einem anderen, weil er, so Wickham, nicht ertragen konnte, dass sein Vater den Sohn des Gutsverwalter seinem eigenen Sohn vorzog. Wickham endete als armer Infanterist bei der Armee. Elizabeth ist bestürzt und völlig von Wickham eingenommen. Gegen Mr. Darcy hegt sie tiefen Groll.

Der Ball auf Netherfield

Auf dem bald darauf stattfindenden Ball in Netherfield weicht Mr. Collins nicht von Elizabeths Seite und macht damit sein Anliegen nur allzu deutlich – für alle, außer Elizabeth. Jane und Mr. Bingley sind ein Herz und eine Seele, und niemand zweifelt an einer baldigen Verlobung.

Elizabeth ist wie vor den Kopf gestoßen, als Mr. Darcy sie zum Tanz auffordert. Nicht nur, dass sie sich geschworen hat, den Mann zu hassen, der Wickhams Zukunft zerstört hat, sie kann sich auch nicht erklären, weshalb Darcy plötzlich an ihr Gefallen findet. Während des Tanzes geraten die beiden aneinander, da Elizabeth ihn auf den Streit mit Wickham anspricht, er jedoch nicht bereit ist, sich zu erklären. Trotz ihrer offenen Abneigung können sich beide der Faszination und der hypnotisierenden Wirkung des anderen nicht entziehen.

Zwei Heiratsanträge

Am folgenden Morgen macht Mr. Collins Elizabeth einen Heiratsantrag, den diese rundweg ablehnt. Mrs. Bennet ist entsetzt, hat sie doch fest mit der Sicherung des Erbes durch Elizabeth und deren Heirat gerechnet. Sie schaltet ihren Gatten ein, er möge noch einmal mit seiner Tochter reden. Doch statt sie zu der Heirat zu bewegen, macht er deutlich, dass er Elizabeths Beschluss unterstützt und sich hinter seine Lieblingstochter stellt.

Zur selben Zeit erhält Jane einen Brief aus Netherfield, der all ihre Hoffnungen zerstört. Die Bingleys reisen noch am selben Tag ab, ohne Aussicht auf eine Rückkehr. Jane wird von Elizabeth dazu überredet, in das nahegelegene London zu fahren und ihre Tante und ihren Onkel zu besuchen, in der Hoffnung, Mr. Bingley dort wiederzusehen. Elizabeth glaubt, dass die Bingleys nur auf Betreiben der Schwester abgereist sind, um den Bruder aus Janes Umgebung zu reißen. Sie beschwört ihre Schwester nicht aufzugeben, obwohl Jane versichert, so etwas Caroline niemals zuzutrauen.

Kurz nach Janes Abreise verlässt auch Mr. Wickham Meryton, da er in den Norden versetzt worden ist. Elizabeths Hoffnungen auf eine mögliche Verlobung oder Heirat müssen begraben werden. Die Tage werden lang für Elizabeth. Einige Zeit später kommt Charlotte Lucas nach Longbourn, um Elizabeth von ihrer Verlobung mit Mr. Collins zu berichten. Anders als Mrs. Bennet, die den Lucas unterstellt, nur an dem Erbe interessiert zu sein, ist Elizabeth geschockt zu hören, dass Charlotte sich auf Mr. Collins eingelassen hat. Sie sieht die Hoffnungen für eine Liebesheirat ihrer Freundin schwinden, doch Charlotte erläutert ihr den Ernst der Lage, da sie schon 27 Jahre alt ist und vermutlich nicht mehr viele Heiratsanträge bekommen wird.

Rosings und der dritte Heiratsantrag

Nach Charlottes Hochzeit und deren Weggang nach Rosings, wo Mr. Collins eine Pfarrei besitzt, bleibt Elizabeth allein in Longbourn zurück. Deshalb nimmt sie das Angebot der neuen Mrs. Collins, sie zu besuchen, nur zu gerne an. In Rosings stellt sie fest, dass die Gönnerin der Collins', Lady Catherine de Bourgh, Mr. Darcys Tante ist. Sie trifft Darcy in Rosings wieder. Von einem mitgereisten Bekannten Darcys erfährt Elizabeth, dass dieser vor kurzer Zeit einen Freund vor einer unpassenden Heirat bewahrt hat. Der Name des Freundes: Charles Bingley. Elizabeth ist empört darüber, dass er die Liebe des jungen Paares zerstört und ihre Schwester ins Unglück gestürzt hat. Umso erstaunter ist sie, als sie einen Heiratsantrag von Mr. Darcy erhält. Doch sie lehnt brüskiert ab, und die beiden beginnen, sich leidenschaftlich über Bingley, Jane und Wickham zu streiten.

Kurze Zeit später erhält Elizabeth einen Brief von Darcy, in dem er ihr seine Beweggründe und die wahren Sachverhalte eröffnet: Wickham verlangte nach dem Tode des alten Mr. Darcy die Auszahlung des Erbes und nicht die Pfarrei als solche. Darcy gab ihm das Geld und ließ ihn ziehen. Nachdem Wickham jedoch alles verspielt und mehr Geld gefordert hatte, lehnte er ab. Einige Zeit später kam Wickham zurück zur Familie und erklärte seine leidenschaftliche Liebe zu Georgiana, Darcys jüngeren Schwester, die damals gerade fünfzehn war. Er versuchte sie zu überreden, mit ihm zusammen wegzulaufen. Als ihm jedoch klargemacht wurde, dass er von Georgianas Erbe, das sich auf 30.000 Pfund beläuft, auf diese Weise nie etwas sehen würde, verschwand er ohne Abschied.

Jane und Bingley trennte Darcy aus dem scheinbar einfachen Grund, dass er die Liebe, die sein Freund investierte, nicht erwidert sah. Er glaubte, dass Bingley Jane gleichgültig sei. Er erklärt Elizabeth, dass es die Gründe eines Freundes gewesen seien. Nach der Lektüre des Briefes erkennt Elizabeth ihren Fehler und Darcys wahre Güte. Sie beginnt langsam, ihren Hass zu vergessen.

Derbyshire und der Fehltritt Lydias

Bei ihrer Heimkehr nach Longbourn trifft sie ihren Onkel und ihre Tante aus London, die Jane nach Hause gebracht haben. Elizabeth wird aufgefordert, auf eine Reise in die Berge mitzukommen. Gleichzeitig erfährt die Familie, dass Lydia von einem befreundeten Ehepaar nach Brighton eingeladen wurde, wo sich auch viele Offiziere aufhalten. Elizabeth sieht darin die Gefahr, dass Lydia entführt werden könnte, doch werden die Bedenken in den Wind geschlagen.

Auf Elizabeths Reise mit den Verwandten besuchen sie im Vorbeifahren das Gut Pemberley, Mr. Darcys Familienbesitz. Elizabeth ist von der Ehrwürdigkeit und der kühlen Eleganz des Guts beeindruckt und erkennt mehr und mehr, dass sie sich in Mr. Darcy getäuscht hat. Sie wird sich langsam darüber klar, dass in ihr mehr als nur pure Reue schlummert und stellt fest, dass sie auf dem besten Weg ist, sich in Mr. Darcy zu verlieben, vor allem, als sie unerwartet den Hausbesitzer und dessen Schwester treffen. Elizabeth und ihre Verwandten werden eingeladen, noch ein, zwei Tage länger in Derbyshire zu bleiben. Das zarte Band, das sich während dieser Zeit zwischen Elizabeth und Mr. Darcy entwickelt, wird jedoch jäh zerschnitten, als Jane in einem Brief berichtet, dass Lydia von Brighton aus mit Mr. Wickham durchgebrannt ist. Die Schande, die dadurch über die Familie kommt, macht ein weiteres Fortbestehen der Verbindung zwischen den Liebenden unmöglich, und beide reisen ab. Was Elizabeth jedoch nicht ahnt – Mr. Darcy reitet geradewegs nach London, um dort Lydia und Wickham ausfindig zu machen, die Heirat zwischen den beiden zu finanzieren und damit den Schaden zu begrenzen, den Lydia angerichtet hat.

Als das frischvermählte Paar Longbourn besucht, rutscht Lydia Elizabeth gegenüber jedoch Darcys Anteil an der Hochzeit heraus, und Elizabeth erkennt, wie viel er für die Familie getan hat. Gleichzeitig ist es auch das nächste Treffen zwischen Elizabeth und Wickham. Sie hat für ihn jedoch nicht mehr als einen kalten Blick übrig. Als wenige Tage später Darcy mit Bingley nach Netherfield zurückkehrt, keimen zwischen Jane und ihrem Mr. Bingley erneut Gefühle auf. Er macht ihr, von dem auf Wiedergutmachung hoffenden Freund beraten, einen Heiratsantrag, und während die Familie sich mit dem neuen Schwiegersohn in spe freut, verlassen Darcy und Elizabeth getrennt das Haus. Sie spüren, dass die Möglichkeiten einer ähnlichen Freude verspielt sind, da beide von dem anderen denken, er sei an einer Verbindung nicht mehr interessiert.

Morgenspaziergang

In der Nacht erscheint Lady Catherine de Bourgh in Longbourn; sie weckt die Bennets auf, denn sie müsse unbedingt mit Elizabeth sprechen. Sie fragt, was es mit den Gerüchten, dass sie und Mr. Darcy verlobt seien, auf sich habe. Sie wirft ihr vor, sich in Dinge einzumischen, die sie nicht verstehe, und erklärt, Mr. Darcy sei längst mit ihrer Tochter verlobt. Sie beschimpft Elizabeth und deren niedere Herkunft. Elizabeth selbst kann nicht verhehlen, dass eine Verlobung zwischen ihnen nicht existiert, doch sie verweigert das Versprechen, auf eine solche Verbindung zu verzichten. Sie fordert Lady Catherine auf zu gehen und zieht sich in ihr Zimmer zurück. Da sie keinen Schlaf finden kann, steht sie schon im Morgengrauen auf, um spazieren zu gehen. Dabei trifft sie Mr. Darcy, und sie gestehen sich ihre gegenseitige Liebe. Darcy hält bei ihrem Vater um ihre Hand an. Mr. Bennet nimmt seine Tochter ins Gebet, kann er doch nicht verstehen, wo deren plötzliche Zuneigung herkommt. Sie versichert ihm glücksstrahlend ihre nach der Fehleinschätzung gestärkte Liebe zu Mr. Darcy und erklärt ihm, wie viel dieser schon für ihre Familie getan habe, was ihren Vater überzeugt. Elizabeth dankt ihm für die Erlaubnis zur Heirat.

Andre Schneider