There Will Be Blood

There Will Be Blood drama
Kinostart
25.01.2008
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, American Sign Language
IMDB
8.1 (446781 Stimmen)
Metascore
93
91 %
Cover: There Will Be Blood
Im Jahr 1898 schürft der Silbersucher Daniel Plainview einsam in einer abgelegenen Mine. Auch ein Beinbruch nach einem Sturz in den Schacht hält ihn nicht davon ab, silberhaltige Brocken an sich zu nehmen und sich ins nächste Dorf zu schleppen. Fortan humpelt er. Vier Jahre später ist er ins Ölgeschäft umgestiegen. Mit einer Handvoll Angestellten unternimmt er als Prospektor in der Wüste eine erfolgreiche Probebohrung. Nachdem ein herabstürzender Holzbalken einen Mann erschlagen hat, nimmt Plainview dessen Säugling an sich und zieht ihn, durchaus liebevoll, als sein Kind auf.

1911 ist Daniel Plainview als Ölmann etabliert. Sein alltägliches Geschäft besteht darin, Land, unter welchem er Öl vermutet, den Kleingrundbesitzern billig abzuluchsen. Um deren Herzen leichter zu gewinnen, stellt er sich jeweils als vertrauenswürdiger Familienmensch und Witwer vor und gibt seinen mittlerweile zehnjährigen Zögling H. W. als seinen leiblichen Sohn aus. Eines Tages taucht bei ihm Paul Sunday auf und verkauft ihm sein Wissen über reiche Ölvorkommen auf einer Ranch im darbenden südkalifornischen Ort Little Boston, die seiner vermeintlich ahnungslosen Familie gehört.

Plainview begutachtet heimlich das Land und unterbreitet dem alten Sunday ein minderes Angebot, doch Pauls Zwillingsbruder Eli hält im Wissen um das Öl seinen verkaufsbereiten Vater davon ab und treibt den Preis hoch. Um sich den exklusiven Zugriff auf das Vorkommen zu sichern, will Plainview die übrigen Grundstücke erwerben. Indem er vor der Gemeinde eine Vision von Bewässerung, Bildung und Wohlstand ausmalt, die mit der Ölförderung einhergehen sollen, erreicht er den Verkauf des Landes. Eli, als Prediger im Dorf einflussreich, richtet an ihn Forderungen nach finanziellen Zuwendungen an seine Kirche, die Plainview zwar verspricht, aber nicht einhält. Ebenso übergeht er, entgegen seiner ursprünglichen Zusage, Elis Bitte, die Förderanlage vor ihrer Inbetriebnahme segnen zu dürfen. Bei Elis Vater Sunday setzt er durch, dass dieser seine Tochter Mary nicht mehr verprügelt, wenn sie nicht betet. Mit Verachtung beobachtet er, wie Eli beim Gemeindegottesdienst mit furiosen Worten und Gesten eine scheinbar wunderheilende Geistesaustreibung inszeniert. Als eines Tages ein Arbeiter von einem Bohrgestänge erschlagen wird, nutzt Eli das aus, um Geld für den Bau einer Kirche zu fordern, doch auch diesmal erreicht er nur ein leeres Versprechen. Ein weiterer Unfall ereignet sich, als eine Gasexplosion den Bohrturm in Flammen aufgehen lässt und H.W. dabei sein Gehör verliert. Als Eli bei Plainview versprochenes Geld eintreiben will, schlägt ihn dieser zusammen und drückt ihn in eine Öllache mit dem Vorwurf, dass Eli und dessen Gott seinen Sohn nicht beschützen konnten.

Wenig später taucht ein Mann auf, der angibt, Plainviews lange verschollener Halbbruder Henry zu sein. Bislang war er Landstreicher und häufig im Gefängnis, nun hat er von Plainviews Erfolg gehört und sucht Arbeit. Plainview bietet ihm welche an, schickt den tauben H.W., mit dem er nicht mehr zurechtkommt, gegen dessen Willen in ein Internat und nimmt an seiner Stelle nun „Henry“ zu seinen geschäftlichen Sitzungen mit. „Henry“ wird sein vertrauter Freund. Sie reisen zu einem Treffen mit Vertretern von Standard Oil, die Daniel viel Geld für sein erschlossenes Ölfeld anbieten, mit dem Hinweis, er hätte dann Zeit für seinen Sohn. Plainview verbittet sich zornig jede Einmischung in seine Familienangelegenheiten und geht. Kurz darauf schließt er einen Handel mit Union Oil ab, an die er sein Öl über eine Rohrleitung liefern und so die hohen Bahnfrachtkosten umgehen wird. Aufgrund eines Verdachts stellt er bei der Rückreise „Henry“ nachts mit vorgehaltener Waffe zur Rede. Er sei mit dem echten Halbbruder befreundet gewesen, gesteht der vermeintliche „Henry“, und habe nach dessen Tuberkulosetod dessen Identität angenommen. Er habe Plainview aber nie geschadet, sondern sei sein Freund. Wortlos erschießt und verscharrt Plainview den Mann.

Ein Stück Land, das Plainview für den Bau der Rohrleitung zwingend benötigt, gehört Mr. Bandy, der zu Elis treuen Anhängern gehört. Bandy weiß offenbar um den Mord an „Henry“ und fordert für die Verpachtung seines Landes Plainviews Beitritt zu Elis Kirche. Der Ölmann unterzieht sich nur widerwillig dem Taufritual vor der Gemeinde, das Eli zur Demütigung Plainviews nutzt und mit Schlägen in dessen Gesicht grotesk inszeniert. Plainview muss vor allen eingestehen, dass er sein Kind im Stich gelassen hat, was ihn sichtbar aufwühlt. Dafür kann er die Leitung bauen. Obwohl er H.W. aus dem Internat zurückkommen lässt, bleibt dieser ihm fremd. Eli wiederum bricht nach dem Wachstum seiner hiesigen Gemeinde auf, um in weiteren Ölfördergebieten zu missionieren.

Viele Jahre später, 1927, lebt Plainview einsam und als starker Trinker nur mit einem seiner Mitarbeiter in einem großen Anwesen an der Küste, mit eigener Bowlingbahn. Der erwachsen gewordene H.W. hat inzwischen Elis Schwester Mary geheiratet, bekundet seine Liebe zu Plainview und möchte sich als Ölunternehmer in Mexiko selbstständig machen. Plainview, der dies als Verrat empfindet, verhöhnt ihn und verrät, dass H.W. nicht sein leiblicher Sohn sei, sondern ein zweckdienliches Findelkind. Er sei weniger wert als ein Bastard. H.W. nimmt diese Verletzungen hin, stellt fest, er sei froh, nichts von Plainview an sich zu haben, und verlässt ihn. Plainview bleibt wütend und einsam zurück.

Wenige Jahre später, nach Ausbruch der Großen Depression, erhält Plainview unerwartet Besuch von Eli Sunday. Der Prediger hat heimlich mit dem Vermögen seiner Kirche spekuliert und es beim Börsenkrach verloren; er sucht finanzielle Rettung und bietet Plainview ein Grundstück an, das er für noch unerschlossen hält. Plainview nutzt die Gelegenheit, Eli zu demütigen. Er verlangt von ihm, laut und wiederholend das Bekenntnis „Ich bin ein falscher Prophet und Gott ist nur ein Aberglaube“ auszurufen. Voll Hohn erklärt er danach dem Prediger, dass das fragliche Land wertlos sei, da er das darunterliegende Öl längst von den benachbarten Grundstücken aus gefördert habe. Er steigert sich, unter Alkohol und mit Hassgefühlen, in seinen Triumph und seine Wut hinein und erschlägt Eli schließlich mit einem Bowling-Pin. Als ihn sein Mitarbeiter neben der Leiche sitzend findet, sagt er nur: „Ich bin fertig.“

Andre Schneider