Die Kinder der Seidenstraße

The Children of Huang Shi drama, war
Kinostart
13.06.2008
Produktionsland
Australia, China, Germany, USA
Genre
Spache
English, Japanese, Mandarin
IMDB
7.1 (8623 Stimmen)
Metascore
49
30 %
Cover: Die Kinder der Seidenstraße
Zu Zeiten des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs (ohne förmliche Kriegserklärung) gibt sich der junge Fotojournalist George Hogg, Oxford-Absolvent und von Haus aus Pazifist, 1937 als Mitarbeiter des Roten Kreuzes aus und schleicht sich durch die von Japanern besetzte und zerstörte Stadt Nanjing. Dort wird er Zeuge einer Massenexekution der Japaner und macht Fotos. Japanische Soldaten stellen ihn, er wird verhört und die Bilder werden entwickelt. Der diensthabende Offizier will ihm kurzerhand den Kopf abschlagen. Der Partisan Chen „Jack“ Hansheng kann ihm mit seinen Männern aus der Distanz das Leben retten. Chen und George beobachten in den Ruinen die Hinrichtung eines britischen Landsmannes, bei der sie nicht einschreiten können.

Chen schleift Hogg aus Nanjing, nachdem er zuvor mit seinen Kameraden eine Steuerbehörde gesprengt hatte. Hogg erlebt mit, wie ihr staubiges Camp an der Bahnlinie von Flugzeugen unter Beschuss genommen wird. Chen, der in Westpoint studiert hat, schickt ihn zu der attraktiven Krankenschwester Lee Pearson, die in Huangshi notdürftig ein verfallenes Waisenhaus bzw. eine Schule führt. Den ganzen Film über ziehen abgemagerte Flüchtlinge zu Tausenden und Abertausenden durch das Land.

Vor Ort macht Hogg Bekanntschaft mit den Kriegswaisen, die sich nicht unterkriegen lassen. Die Kinder sind zum Teil traumatisiert, die medizinische Versorgung ist unzureichend und die Lebensmittelfrage ungelöst. George Hogg hilft Lee Pearson mit den technischen Installationen und besorgt bei Mrs. Wang Saatgut und Medikamente. Nach anfänglichen Reibereien wird er Lehrer und schließt die Kinder alsbald ins Herz (und führt dort Basketball ein). Chen, der an Malaria erkrankt ist, stößt zu ihnen. George und Lee verlieben sich allmählich ineinander.

Hogg, der nun das Hochchinesische[2] beherrscht, verhandelt mit den Nationalisten, die das Gebäude konfiszieren wollen, weil die Japaner vorrücken. 1944 entschließt er sich, mit Chen und Lee und den 60 Kindern auf einen 700 Meilen langen Marsch „die Seidenstraße hinauf“ bis an den Rand der Wüste Gobi zu gehen, unter anderem über das Gebirge Liupan, und das im kältesten Winter seit 20 Jahren.[2] Ein Kind erhängt sich, eines fällt Kampfhandlungen zum Opfer, ein weiteres wird von einem Wagen erschlagen. Später bekommen sie vier Lastwagen geschenkt. Sie sind mehr als drei Monate unterwegs und finden eine neue Bleibe in Shandan.

1945 stirbt Hogg an Tetanus.

Hier endet die Erzählung. In kurzen Gesprächen haben noch zehn Minuten einige „seiner“ authentischen Kinder das Wort, die heute in ihren Achtzigern sind.

Andre Schneider