The Wrestler - Ruhm. Liebe. Schmerz

The Wrestler drama, sport
Kinostart
30.01.2009
Produktionsland
USA, France
Genre
Spache
English
Drehbuch
IMDB
7.9 (274884 Stimmen)
Metascore
81
98 %
Cover: The Wrestler - Ruhm. Liebe. Schmerz
Der Wrestler Robin Ramzinski, Ringname Randy „The Ram“ Robinson, war in den 1980er Jahren ein gefeierter Star in den USA. Rund zwanzig Jahre später steigt er immer noch in den Ring. Jedoch sind aus den Arenen seiner Glanzzeit inzwischen kleine Turnhallen geworden, in denen drittklassige Matches mit ebenso gealterten Stars von einst stattfinden. Jahre des Medikamentenmissbrauchs haben auch bei Robinson ihre Spuren hinterlassen. Seine langen, blondierten Haare können auch nicht mehr sein Hörgerät verdecken. Und doch erscheinen immer noch einige Fans zu seinen Auftritten, die ihn wie einst feiern.

Die schlechtbezahlten Showauftritte reichen jedoch nicht einmal mehr, um die Stellplatzmiete für seinen Wohnwagen zu zahlen, und so nimmt Robinson Arbeiten als Lagerist in einem Supermarkt an. Seine Abende verbringt er häufig in einem Stripclub, wo er der Lieblingskunde der Stripperin Cassidy ist.

Nach einem Hardcore-Wrestling-Match, in dem für Randy erstmals verschiedene Waffen wie Reißzwecken, Stacheldraht und ein Tacker zum Einsatz kommen, kehrt dieser blutüberströmt in die Kabine zurück. Nachdem seine Wunden versorgt wurden, bricht er ohnmächtig zusammen und wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Nachdem er einen Koronararterien-Bypass erhält, erklärt ihm der behandelnde Arzt, dass er – offenbar als Folge seiner jahrelangen Einnahme von Steroiden – einen Herzinfarkt hatte. Der Arzt ist der Meinung, dass er bei einem weiteren Ringeinsatz sterben könnte, woraufhin Robinson beginnt, sein Leben neu zu ordnen, zumal er auf einer äußerst dürftig besuchten Wrestler-Convention sieht, was aus anderen Wrestlern seines Alters geworden ist: einer sitzt im Rollstuhl, und ein anderer hat offensichtlich einen Urinbeutel am Fußgelenk. Auf Anraten Cassidys nimmt er Kontakt zu seiner Tochter Stephanie auf, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie lehnt jedoch zunächst den Kontakt zu ihm ab, da er sich über Jahre nicht einmal an ihrem Geburtstag hat blicken lassen. Cassidy hilft ihm daraufhin, nach einem passenden Geschenk für die Tochter zu suchen. Während sie in einem Secondhandladen eine hochwertige Seemannsjacke empfiehlt, kauft sich Robinson dazu noch ein unattraktives, giftgrünes Oberteil, auf das ein „S“ gestickt wurde. Erwähnenswert ist dabei, dass das von Randy ausgewählte Kleidungsstück in Farbe und Aufmachung an ein typisches Wrestlingkleidungsstück aus den Achtzigern erinnert. Zwischen Randy Robinson und Cassidy beginnt sich eine Beziehung zu entwickeln, die Cassidy jedoch nach einem Kuss in einem Café abrupt beendet, da sie es sich selbst zur Regel gemacht hat, mit Kunden keine Beziehungen einzugehen.

Randy Robinson kehrt erneut zu Stephanie zurück und überreicht ihr sein Geschenk, das sie lustlos öffnet und wenig begeistert betrachtet. Erst dann wird deutlich, dass Randy Robinson auch Cassidys Vorschlag befolgte und zusätzlich die Seemannsjacke gekauft hat. Dieses Geschenk bricht das Eis zwischen Vater und Tochter. Beide unternehmen einen Spaziergang am Meer und verabreden sich zu einem Abendessen einige Tage später. Randy Robinsons Leben scheint sich zu bessern. Er organisiert sich für die freien Wochenenden Arbeit hinter der Feinkost-Theke des Supermarktes, in dem er sonst während der Woche im Lager beschäftigt ist. Seinen Entschluss, mit dem Wrestling aufzuhören, teilt er nun auch seinen Kollegen mit, die ihn schon fest für ein Rematch gegen seinen stärksten Konkurrenten „The Ayatollah“ anlässlich des 20. Jahrestages dieses damals spektakulären Matches eingeplant hatten.

Eines Abends verfällt er in sein altes Lebensschema. Nachdem er erneut von Cassidy abgewiesen wurde, fährt er abends frustriert zu einem Wrestling-Event und anschließend zu einer Party, nimmt Drogen und schläft mit einem weiblichen Fan. Als er später in seinem Zimmer erwacht, erkennt er, dass er sein vereinbartes Treffen mit seiner Tochter Stephanie verpasst hat. Er fährt sofort zu ihr, kann jedoch ihr Vertrauen nicht wiedergewinnen. Sie wirft ihrem Vater vor, dass er sie erneut im Stich gelassen habe, und schwört ihm unter Tränen der Wut, dass sie ihn nie wieder sehen will. Als ihn ein früherer Wrestling-Fan an der Fleischtheke trotz Schürze und Haarhaube erkennt, gerät Randy derart in Wut, dass er sich mit einer Wurstschneidemaschine eine Verletzung an der Hand zufügt, im Supermarkt randaliert und diesen schließlich blutverschmiert verlässt. Da er nun offenbar die Arbeitsstelle verloren hat und auch von Cassidy keine Zuneigung erwarten kann, sagt er trotz seiner Herzprobleme schließlich die Teilnahme am Rematch gegen „Ayatollah“ doch wieder zu. Cassidy reist ihm zum Veranstaltungsort nach und will ihn vom Kampf abhalten, da sie in ihm nun nicht mehr den Kunden, sondern den Geliebten sieht. Randy Robinson ist dennoch gewillt, das Match zu bestreiten. Er erklärt Cassidy, dass er in den Ring gehöre, wo ihm im Gegensatz zu vielen Menschen, denen er begegnete, seine Fans trotz allem treu geblieben sind und dass er ihnen daher den Auftritt schuldig sei.

Während des durchgesprochenen Matches bemerkt Randy Robinson immer deutlicher, dass er nah vor einem erneuten Herzinfarkt steht. Auch sein Gegner sieht, dass Robinson den vorher abgesprochenen Handlungsablauf so nicht durchhalten kann und bietet ihm an, sich von ihm zeitiger besiegen zu lassen. Randy Robinson schlägt jedoch diese Angebote und auch andere Hilfestellungen durch den Ringrichter aus. Als er schließlich zu seinem Finishing Move, dem sogenannten „Ram Jam“, auf das oberste Seil des Rings steigt, um von dort auf den am Boden liegenden „Ayatollah“ zu springen, kann er sich nur mühsam auf dem Seil halten. Randy bekommt Tränen in den Augen, während ihn die Fans feiern. Nach einem letzten Blick auf die Tür, in der Cassidy gestanden hatte, um ihn zurückzuhalten und die nun leer ist, springt er. Die Kamera blendet ab.

Andre Schneider