Berlin '36

Berlin '36 drama
Kinostart
16.09.2011
Produktionsland
Germany
Genre
Spache
German, English
Drehbuch
IMDB
6.4 (660 Stimmen)
Metascore
45
43 %
Cover: Berlin '36
Gretel Bergmann gewinnt in England die Meisterschaft im Hochsprung. Ihr Vater hatte die begabte Sportlerin, die als Jüdin zur Zeit des Nationalsozialismus nicht trainieren durfte, rechtzeitig in England in Sicherheit gebracht.

Da die Vereinigten Staaten ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen davon abhängig machen, dass jüdische Sportler(innen) und besonders die international bekannte Hochspringerin Gretel Bergmann gleichberechtigt teilnehmen können, gerät das „gleichgeschaltete“ Olympische Komitee in Berlin in Schwierigkeiten. Als ihre Familie bedroht wird, kehrt Gretel nach Deutschland zurück und wird scheinbar gleichberechtigt im olympischen Trainingslager der Hochspringer aufgenommen. Trainer Waldmann, der von Gretels Begabung, Leistungsfähigkeit und Disziplin begeistert ist, weigert sich, sportliche Fairness und Moral aufzugeben und sie gemäß Anweisung der Parteifunktionäre wettkampfunfähig zu machen. Er wird fristlos entlassen und durch den parteitreuen Trainer Kulmbach ersetzt.

Jetzt beginnt Gretels Leidensweg. Sie erlebt qualvolle Aussonderung, Hass und versuchte Zerstörung ihrer hervorragenden sportlichen Leistungsfähigkeit. Trainer Kulmbach versucht mit allen Mitteln, das Selbstbewusstsein der jungen Frau zu verunsichern und sie zum Aufgeben zu zwingen.

Ihre einzige Konkurrentin auf der sportlichen Ebene ist ihre Zimmergenossin Marie Ketteler. Diese ist in Wirklichkeit ein Mann, mit dem die Nazis unbedingt die Goldmedaille für Hochsprung in der Frauendisziplin gewinnen wollen. Zwischen Marie und Gretel entsteht trotz aller Bedrohung von außen eine solidarische Freundschaft.

Gretel wird unter vorgetäuschten Gründen, obwohl sie trainingsbeste Hochspringerin ist, von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Als Marie das erfährt, verreißt sie den Entscheidungssprung mutwillig. Die Latte fällt, und damit ist die Hoffnung auf einen Sieg für die entsetzten Parteifunktionäre dahin. Marie belegt nur den 4. Platz. Gretel verfolgt als Zuschauerin den Wettkampf, und ein Lächeln taucht heimlich zwischen den beiden auf, als Marie ihren gemeinsamen Widerstand in eine für die nationalsozialistischen Ambitionen beschämende Niederlage verwandelt.

Zum Ende des Films wird die echte Gretel Bergmann im Jahr 2009 gezeigt, die 1937 in die USA emigrierte und mit ihrem Mann Bruno Bergmann-Lambert in New York City lebt.

Andre Schneider