Trust - Die Spur führt ins Netz

Trust crime, drama, thriller
Kinostart
28.04.2011
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English
IMDB
6.9 (38566 Stimmen)
Metascore
60
78 %
Cover: Trust - Die Spur führt ins Netz
Die 14-jährige Annie Cameron führt das normale Leben eines Teenagers und lebt mit ihrer Familie glücklich in einem Vorort von Chicago. Sie hat ein gutes Verhältnis zu Vater und Mutter und auch zu ihren Geschwistern. Zu ihrem Geburtstag schenkt ihr ihr Vater Will Cameron den gewünschten Laptop. In einem Online-Chatroom lernt sie den 16-jährigen Charlie kennen. Beide schreiben sich regelmäßig Nachrichten und Annie verliebt sich in den Jungen. Nach einiger Zeit gesteht Charlie Annie in einer Nachricht, dass er nicht 16, sondern schon 20 Jahre alt sei. Annie ist zunächst enttäuscht, möchte Charlie aber nicht aufgeben, auch nicht als er ihr etwas später mitteilt, dass er auch nicht 20, sondern schon 25 Jahre alt sei. Nachdem sie sich über drei Monate Nachrichten geschrieben haben und sich dabei näher gekommen sind, beschließen sie, sich persönlich zu treffen. Sie verabreden sich in einem Einkaufszentrum. Während Annie noch mit Charlie telefoniert, spricht sie plötzlich ein Mann an, der sich als „Charlie“ vorstellt. Annie schaut ihn fassungslos an. „Du bist aber nicht 25!“ ist alles, was sie mit Tränen in den Augen herausbringt. Es gelingt dem so genannten Charlie, Annie zu besänftigen, er macht ihr Komplimente und redet auf sie ein, dass das Alter doch eigentlich egal sei, er sei doch der Mensch, dem sie seit Monaten schreibe und dem sie alles anvertraue. Annie beruhigt sich langsam wieder und Charlie bringt sie schließlich dazu, mit ihm ein Motel aufzusuchen. Auf seinen Wunsch zieht sie die von ihm mitgebrachten Dessous an, und es kommt zum Geschlechtsverkehr, wobei der Mann über Annies mehrmals geäußerte Worte: „Nein, bitte nicht“ hinweggeht.

In der Schule beichtet Annie ihrer besten Freundin Brittany, die von ihrem Chatfreund Charlie weiß, was im Motel geschehen ist. Brittany hatte Annie schluchzend in einer Zimmerecke entdeckt, wo Annie ihr auch gestand, dass sie seit jenem Vorfall kaum noch Kontakt zu Charlie bekomme. Brittany ist von der Nachricht überfordert und informiert die Schulleitung und diese schließlich die Polizei. Das FBI schaltet sich ein. Annies Eltern sind zutiefst erschüttert. Annie will das alles aber nicht wahrhaben, sie redet sich selbst ein, dass Charlie ihr Freund sei und sie liebe. Dass dieser Mann ihr Vertrauen ausgenutzt hat, um sie dann zu missbrauchen, will sie nicht wahrhaben. Da das FBI bei den Ermittlungen zunächst nicht weiterkommt, beschließt Annies Vater, selbst aktiv zu werden. Er steigert sich immer obsessiver in die Suche nach dem Täter hinein, was seine Frau Lynn und vor allem Annie immer mehr von ihm entfremdet. Die Rückkehr zu einem „normalen Leben“ scheint immer schwieriger. Während eines Gesprächs Annies mit der Psychologin Gail Friedman, wiederholt sie auf deren Frage, was sie davon halte, dass „Charlie“ sie wegen seines Alters immer wieder belogen habe, die Worte, die Charlie ihr gegenüber geäußert hat, dass sie Seelenverwandte seien und dass das Alter keine Rolle spiele, wenn man sich liebe. Annie reagiert aggressiv auf die Versuche ihrer Eltern, ihr klarzumachen, dass Charlie ein Sexualstraftäter sei. Der Psychologin gegenüber äußert sie, dass die Begegnung in dem Hotel ihr vorkomme, als sei das gar nicht ihr passiert, sie habe alles wahrgenommen, als sei es einer anderen widerfahren. Die Psychologin erklärt ihr, dass diese Reaktion ein natürlicher Schutzmechanismus sei, wenn man einer Situation nicht gewachsen sei oder ihr nicht entfliehen könne.

Als das FBI Annie schließlich mehrere Bilder von anderen Missbrauchsopfern von Charlie vorlegt, begreift sie, dass dieser Mann sich in ihr Vertrauen geschlichen hat und auf den Missbrauch hingearbeitet hat, indem er ihr Liebe und Verständnis vorgaukelte. Zutiefst verletzt gesteht Annie sich den Missbrauch ein. Vor allem Annies Vater quält sich mit Selbstvorwürfen, dass er seine Tochter nicht vor dem beschützen konnte, was man ihr angetan hat. Die Wut, die in ihm tobt, wirkt sich auf fast alle Bereiche seines Lebens aus. Bei einem Volleyballspiel seiner Tochter greift er einen Mann an, der Fotos von den Mädchen schießt. Es stellt sich jedoch heraus, dass dessen eigene Tochter in der Mannschaft spielt. Annie macht ihrem Vater bittere Vorwürfe. Sie meint, er solle aufhören, sie immer und immer wieder daran zu erinnern, dass sie vergewaltigt worden sei. Als Annie dann auch noch von ihrer Freundin Brittany auf eine Internetseite aufmerksam gemacht wird, die vermutlich einer ihrer Mitschüler als bösen Streich ins Internet gestellt hat, auf welcher Annie als Hure bezeichnet wird und die Fotomontagen von ihr enthält, die sie bei sexuellen Handlungen zeigen, weiß sie nicht mehr weiter und versucht sich mit Tabletten das Leben zu nehmen. Zum Glück findet ihr Vater sie rechtzeitig. Einige Zeit später entdeckt Annie ihren Vater frühmorgens einsam in einem Stuhl sitzend im herbstlichen Garten. In dem folgenden Gespräch mit ihrem Vater wird Annie klar, wie sehr er sie liebt. Beide finden wieder zueinander.

Im Abspann wird „Charlie“ mit seiner Frau und seinem Sohn gezeigt. Sie streifen fröhlich über einen Markt. Sein wirklicher Name ist Graham Weston, er arbeitet als Physiklehrer.

Andre Schneider