The best Offer - Das höchste Gebot

La Migliore offerta crime, drama, mystery, romance
Kinostart
01.01.2014
Produktionsland
Italy
Genre
Spache
English
IMDB
7.8 (91743 Stimmen)
Metascore
49
55 %
Cover: The best Offer - Das höchste Gebot
Der exzentrische Gutachter und Auktionator Virgil Oldman lebt ausschließlich für seine Kunstleidenschaft. In Absprache mit dem Künstler Billy Whistler sichert er sich unterbewertete Meisterwerke direkt im Auktionssaal. Virgil führt bereits über Jahre hinweg Auktionen so durch, dass Billy bestimmte Originalgemälde großer Künstler günstig ersteigern kann. Vor jeder Auktion hat Virgil als Gutachter für das Auktionshaus diese Originalgemälde bewusst als Replikate, Nachahmungen oder Fälschungen bewertet. Tatsächlich handelt es sich aber um Originalgemälde, die stets Frauen porträtieren. Für die in seinem Haus von unschätzbarem Wert schlummernde Kunstsammlung dutzender weiblicher Porträts hat Virgil einen Raum, der hinter einem Handschuhschrank und einer Stahltresortür gesichert liegt.

Indes liegt das Privatleben des überzeugten Misanthropen völlig brach. Mit seinen Mitmenschen, vor allem aber mit Frauen kann der 63-Jährige rein gar nichts anfangen. Er trägt im Alltag stets Lederhandschuhe, die verhindern sollen, dass seine Hände schmutzig werden und er meidet auch sonst jeglichen, sozialen Kontakt. Erst als eine gewisse Claire Ibbetson ihn telefonisch beauftragt, den Wert des Nachlasses ihrer verstorbenen Eltern in deren Haus zu schätzen und die Kunstwerke für eine Auktion zu katalogisieren, ändert sich seine Einstellung allmählich.

Denn Virgil ist vorrangig nicht an der Antiquitätensammlung interessiert, sondern an der unnahbaren Claire. Diese lässt sich stets entschuldigen, bis Virgil bei einem Telefonat im Haus feststellt, dass Claire im Haus leben muss. Claire leidet unter schwerer Agoraphobie und erträgt keine unbekannten Orte oder Menschen. Sie hat nach eigenen Aussagen das Haus der Familie Ibbetson seit 15 Jahren nicht mehr verlassen und will sich deshalb Virgil auch nicht persönlich zu erkennen geben.

Virgil setzt sich in den Kopf, der kunstgebildeten Frau zu helfen. Dazu holt er sich Rat beim jungen Mechaniker Robert in dessen Ladengeschäft um die Ecke. Dieser kennt sich nicht nur mit Mechanik bestens aus, sondern auch mit Frauen, wie Virgil sehr bald erkennt. Ganz nebenbei rekonstruiert Robert für Virgil unentgeltlich einen antiken Roboter, den Virgil ihm stückweise aus Claires Haus vorbeibringt.

Mittels einer Finte gelingt es Virgil, Claire erstmals im Haus direkt zu beobachten, ohne sich ihr selbst zu offenbaren. Hierbei fällt sie ihm als jung und überaus hübsch auf. Virgil beginnt, des Öfteren in eine Kaffeebar zu gehen, die genau auf der gegenüberliegenden Strassenseite von Claires Haus liegt, um den Hauseingang kontrollieren zu können. Hierbei wird er ungewollt auf eine missgebildete Frau aufmerksam, die stets in der Bar ist und merkwürdige Selbstgespräche führt.

Nach mehreren Besuchen bei Robert und dessen Tipps zum Thema Liebe und einigen verbalen Auseinandersetzungen mit Claire in deren Haus gelingt es Virgil endlich, sie persönlich zu sprechen. Spätestens nach diesem Treffen offenbart sich Virgil Robert ganz und spricht darüber, dass die Geschichte mit Claire ihn persönlich betrifft. Virgil geht nun regelmäßig zu Claire, kauft ihr Kleider und bringt ihr Essen mit.

Zwischenzeitlich arbeitet Virgil an der Katalogisierung aller antiquarischen Objekte aus Claires Haus. Seine eigentliche Arbeit als Auktionator leidet unter der Beziehung zu Claire, die ihn immer mehr beansprucht und aufwühlt. Er trägt sogar nicht einmal mehr seine obligatorischen Handschuhe.

Als Claire plötzlich nicht mehr auffindbar ist, sucht Virgil wie besessen nach ihr. Schließlich findet er sie auf dem Dachboden ihres Hauses, wo sie zusammengekauert sitzt und weint. Nachdem sie zur Beruhigung ein Bad genommen hat, schlafen Virgil und Claire miteinander. Auch dieses Ereignis trägt Virgil am nächsten Tag an Robert weiter. Am selben Abend wird Virgil vor Claires Haus von drei Unbekannten krankenhausreif verprügelt. Mit letzter Kraft verständigt er Claire, die einen Krankenwagen ruft.

Nach seiner Genesung führt Virgil Claire erstmals zu sich und zeigt ihr auch den verborgenen Raum mit den Gemälden. Nachdem sich die beiden nun gegenseitig ihre Zuneigung gestanden haben, treffen sie sich mit Robert und dessen Freundin zum Abendessen in einem Restaurant. Hierbei präsentiert Virgil den fertig gestellten Katalog für die Antiquitäten aus Claires Haus, die nun aber plötzlich nicht mehr verkaufen möchte. Dem Wunsch kommt Virgil nach und zerreißt den Katalog. Außerdem verkündet Virgil, dass er sich entschieden hat, am kommenden Wochenende die größte und zeitgleich letzte Auktion seines Lebens durchzuführen, um sich ganz Claire widmen zu können.

Nachdem Ende der Auktion teilt Billy Virgil mit, dass aus ihm ein großer Künstler hätte werden können, wenn Virgil an ihn geglaubt hätte. Doch es wird klar, dass Virgil nichts von den Künsten Billys hält. Zum Abschied sagt Billy zu ihm, dass er Virgil eines seiner Bilder geschickt habe.

Als Virgil bei sich zu Hause eintrifft, sucht er vergeblich nach Claire, die nach Aussage des Butlers ausgegangen ist, findet aber ein Portraitgemälde von Claire, das in einem Zimmer steht. Virgil bringt das Bild gleich in seinen Geheimraum, lässt dort das Gemälde aber entsetzt aus den Händen gleiten: sämtliche Bilder wurden aus dem Raum entwendet. Wie versteinert betrachtet Virgil die weißen Wände. Als er sich umdreht, entdeckt er in einer Ecke den von Robert fertiggestellten, antiken Roboter. Als Virgil darauf zuläuft, beginnt der Roboter zu sprechen: „Hinter jeder Fälschung verbirgt sich auch etwas Echtes, ganz ihrer Meinung. Deshalb werden sie mir fehlen, Mister Oldman.“

Virgil – mittlerweile in einer Psychiatrie – wurde Opfer eines undurchschaubaren und raffinierten Plans. Die missgebildete Frau in der Bar entpuppt sich als die wahre Claire Ibbetson, der das Haus gegenüber gehört. Virgil erfährt im Gespräch mit ihr, dass sie ihr Haus zuletzt an einen Techniker vermietet habe. Jetzt versteht Virgil, dass Claire und Robert ein gerissenes Gaunerpärchen sind und die Liebe und Zuneigung von ihr nur gespielt war.

Auch das Ladengeschäft von Robert steht inzwischen leer. Als Virgil zuhause das Gemälde der falschen Claire untersucht, findet er auf der hinteren Leinwand geschrieben: „Für Virgil mit Zuneigung und Dankbarkeit. Billy“ Damit ist klar, dass auch Billy an der Intrige gegen Virgil beteiligt ist. Ein GPS-Sender im Kofferraum seines Wagens gibt Virgil Gewissheit, dass die Beteiligten zu jederzeit wussten, wo er sich gerade aufhielt.

Verzweifelt erinnert sich Virgil an die intimen Momente mit der falschen Claire und fährt am Ende des Films mit dem Zug nach Prag, um in einem mit großen Uhren gespickten Cafe – quasi einem Cafe Zeitlos – auf seine große Liebe Claire zu warten.

Andre Schneider