Der große Trip - Wild

Wild adventure, biography, drama
Kinostart
19.12.2014
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English
Drehbuch
Vorlage
Cheryl Strayed
IMDB
7.1 (107341 Stimmen)
Metascore
76
90 %
Cover: Der große Trip - Wild
Nach einigen Schicksalsschlägen in ihrem Leben, unter anderem dem Tod ihrer Mutter Bobbi, Heroinkonsum, einem wahllosen Sexualleben und der Scheidung von ihrem Ehemann Paul beschließt die 26-jährige Cheryl einen neuen Lebensabschnitt zu starten.

Dazu möchte sie, angeregt durch einen zufällig in einem Outdoor-Geschäft gefundenen Reiseführer, allein und ohne Vorkenntnisse dem Pacific Crest Trail folgen, einem durch die Wildnis Kaliforniens, Oregons und Washingtons führenden Weitwanderweg. Auf dieser rund 1600 Kilometer langen Wanderung begegnet sie verschiedenen Personen, muss den Naturgewalten trotzen und mit den Strapazen der Wanderung fertigwerden. Vor allem muss sie in der Auseinandersetzung mit sich selbst ihr bisheriges Leben ordnen und eine positive Struktur finden.

Der Film beginnt während der Wanderung und bezieht Cheryls Vergangenheit durch Rückblenden nach und nach ein: die enge Beziehung zur alleinerziehenden Mutter, die Kindheit in materieller Armut mit einem gewalttätigen Vater, die gemeinsamen Schritte in Richtung sozialer Aufstieg. Die Rückblenden sind zunächst nur kurze Gedankensplitter, erst im Laufe des Films kann Cheryl sich auf ihre Vergangenheit ganz einlassen und findet Zusammenhänge. Diese führen zu einem verklärten Bild der Mutter Bobbi, die in Cheryls Erinnerung singt und tanzt, kitschige Lebensweisheiten verbreitet und die kleine Familie mit Großzügigkeit zusammenhält. Als Bobbi sich zusammen mit ihrer Tochter am College einschreibt und dank ihrer Lebenserfahrung und Energie nur Bestnoten schreibt, endet kurz danach der gemeinsame Weg durch den Krebstod der Mutter. Cheryls Leben bricht zusammen.

Ihren Exmann kann sie sich als Freund erhalten, die Scheidung feiern sie mit einem gemeinsamen Tattoo und er unterstützt sie auf der Wanderung durch Pakete mit abgesprochenem Inhalt, die sie an wichtigen Wegpunkten erwarten.

Cheryl schleppt sich mit einem viel zu großen und zu schweren Rucksack voll mit unnützer Ausrüstung, aber ohne Brennstoff für ihren Kocher durch die Wüste. Sie trifft Menschen, von denen sie Hilfe bekommt und solche, die bedrohlich wirken. Verschiedene andere Wanderer sind immer mal wieder Gesprächspartner nach langen Tagen allein. Wegen ungewöhnlich viel Schnee muss sie einen Teil der Strecke mit dem Bus fahren, wagt sich dann aber wieder in die schneereichen Hügelketten, die auf dem Weg nach Norden langsam in Urwälder übergehen. Der Film endet am Columbia River, der Grenze zwischen Oregon und Washington. An der Bridge of the Gods spricht Cheryl abschließend die letzten Worte aus dem Buch.

Andre Schneider