Bridge of Spies - Der Unterhändler

Bridge of Spies drama, history, thriller
Kinostart
16.10.2015
Schauspieler
Tom Hanks, Mark Rylance, Amy Ryan, Alan Alda, Domenick Lombardozzi, Brian Hutchison, Joshua Harto, Henny Russell, John Rue, Billy Magnussen, Eve Hewson, Austin Stowell, Michael Pemberton, Jesse Plemons, Michael Gaston, Dakin Matthews, Nolan Lyons, Ashlie Atkinson, Haley Rawson, Andy Schneeflock, James Lorinz, Hamilton Clancy, Greg Nutcher, Tracy Howe, Edward James Hyland, Steven Boyer, John Henry Cox, Mark Zak, Victor Schefé, Daniela Schulz, Greta Galisch de Palma, Nadja Bobyleva, David Wilson Barnes, Maik Rogge, Tim Morten Uhlenbrock, Rafael Gareisen, Radik Golovkov, Petra-Maria Cammin, Michael Schenk, Sebastian Koch, Ivan Shvedoff, Merab Ninidze, Steve Cirbus, Michael Kranz, Max Kidd, Nina Gummich, Burghart Klaußner, Max Mauff, Joachim Paul Assböck, Marko Caka, Yaz Canli, Peter Conboy, Doris McCarthy, Rainer Reiners, Chris Theisinger, Victor Verhaeghe, Mark Fichera, Rebekah Brockman, Jillian Lebling, Noah Schnapp, Joel Brady, Geoffrey Rude, Michael Rempen, Stephen Kunken, Scott Shepherd, Jon Curry, Wes McGee, Jim C. Ferris, Lucia Ryan, Hayley Feinstein, Victoria Leigh, Sawyer Barth, Laurie Dawn, Patricia Squire, Mario Corry, Donavon Dietz, Le Clanché du Rand, Mike Houston, Joe Starr, Jonathan Walker, Peter McRobbie, Will Rogers, Moritz Berg, Emma Nazahn, Matthias Scherwenikas, Matilda Palma Galisch, Kai Meyer, Kristoffer Fuss, Thomas Hacikoglu, Joe Forbrich, Henning Bormann, Ketel Weber, Matthias Gärtner, Nico Ehrenteit, Luce Dreznin, Michael Gor, Wanja Götz, Stefan Langel, Vladimir Vilanov, Konstantin Frolov, Frederic Heidorn, Nils Malten, Jon Donahue, Martin Dew, Xan Aspero, Marshall Axt, Guy Ayad, Stephen Badalamenti, Helen Brackel, Gregory M. Brown, Phil Cappadora, John Celentano, Ethan Coskay, Vincent Cucuzza, John Davis, Dennis Duswalt, Scott Eliasoph, James Farley, Cliff Ferraro, Keri Flaherty, Isaac Galizio, Michael Wren Gucciardo, Michael Simon Hall, Marc A. Hermann, Timothy Klein, Benjamin Kohzer, Ron Komora, Alex M. Kowall, David Lamberton, Lilianna LaVertu, Isabella LeBlanc, Paul Jude Letersky, Will MacAdam, Kevin Medina, Mdivani Monroe, Joseph Daniel Murphy, Jon Necaj, J. T. O'Connor, Phil Oddo, John Ohkuma, Jon L Peacock, Craig Joseph Pisani, Michael Power, Francis Gary Powers Jr., David L. Price, Casey Roberts, Zak Roland, Nancy Ellen Shore, Robert Shulman, D.J. Silver, Chris Sirois, Michael Szuslik, Nicholas Thomas, Paul Thornton, John Vaughan, Alexis Winter, Junes Zahdi, James Zeiss, Leonard Zimmerman
Produktionsland
USA, Germany, India
Genre
Spache
English, German, Russian
IMDB
7.6 (240419 Stimmen)
Metascore
81
91 %
Cover: Bridge of Spies - Der Unterhändler
Brooklyn, 1957: Der unscheinbare Rudolf Abel lebt als Kunstmaler in den Vereinigten Staaten, arbeitet jedoch im Geheimen als Spion für die Sowjetunion. Seine Tätigkeit ist den Behörden allerdings bekannt, so wird Abel beschattet, verhaftet und angeklagt. Die Beweislast ist erdrückend. Spionage ist ein Kapitalverbrechen, doch der Rechtsstaat stellt dem Angeklagten Abel einen Pflichtverteidiger: James Donovan, ein erfahrener Versicherungsanwalt, der sich in seinem ersten Spionagefall jedoch sehr unwohl fühlt.

Donovan nimmt sich Abels Fall eher widerwillig, aber pflichtbewusst und verantwortungsvoll an. Nach mehreren Gesprächen mit Abel fallen Donovan Rechtsbrüche bei der Verhaftung auf. So habe es nie einen Durchsuchungsbefehl gegeben, sämtliche sichergestellte Beweismittel aus Abels Wohnung dürften somit nicht vor Gericht gelten. Auch argumentiert er gegenüber dem Richter Mortimer Byers, dass Abel ein Ausländer sei (offiziell war er als britischer Staatsbürger registriert), somit also nicht wegen Landesverrats angeklagt werden könne. Byers entgegnet, dass die Interessen der USA Vorrang gegenüber derartigen Überlegungen haben müssten. Abel wird von der Jury und Richter Byers schuldig gesprochen. Vor der Verkündung des Strafmaßes kann Donovan den Richter allerdings in einer privaten Unterredung davon überzeugen, statt der Todesstrafe eine lange Gefängnisstrafe zu verhängen, um Abel für einen Austausch in Reserve zu halten, falls einmal ein US-Bürger in der UdSSR der Spionage beschuldigt würde. Abel wird zu 30 Jahren Haft verurteilt. Nach der Urteilsverkündung brechen Tumulte unter den Zuschauern aus, die ein Todesurteil fordern. Donovan legt wegen der unrechtmäßig erlangten Beweise Revision vor dem obersten Bundesgericht ein. Er verliert zwar nur knapp (4:5 Richterstimmen), doch sieht er sich Anfeindungen aus der Bevölkerung und in der Presse ausgesetzt, da er sich über seine Aufgabe als Pflichtverteidiger hinaus für den Spion Abel einsetzt. Unbekannte Täter beschießen sogar sein Haus und ein Polizist droht ihm Prügel an.

Zur gleichen Zeit lässt die U.S. Air Force in enger Kooperation mit der CIA Spionageflüge in sehr großer Höhe über der Sowjetunion durchführen; die Flugzeuge starten auf einer US-Basis bei Peschawar in Pakistan. Am 1. Mai 1960 wird dabei der Pilot Francis Gary Powers abgeschossen. Er schafft es nicht mehr, den Selbstzerstörungsmechanismus seiner Lockheed U-2 zu aktivieren und nutzt auch nicht die tödliche Giftnadel, obwohl ihm dies im Vorbereitungskurs für den Einsatz aufgetragen worden war. So wird auch Powers von einem sowjetischen Militärgericht als Spion verurteilt: zehn Jahre Haft, die ersten drei davon in einem Gefängnis, dann in einem Arbeitslager. Im Gefängnis wird er Opfer von Folter durch Schlafentzug, damit er den sowjetischen Geheimdiensten technische Informationen über sein Flugzeug verrät.

Donovan nimmt von der CIA den Auftrag an, als Unterhändler nach Ost-Berlin zu reisen und in der sowjetischen Botschaft einen Austausch von Abel gegen Powers auszuhandeln. Unmittelbar vor Donovans Ankunft wird jedoch mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen. Zeuge davon wird der amerikanische Student Frederic Pryor, welcher gerade in West-Berlin seine Dissertation im Fach Wirtschaftswissenschaften über die kommunistische Wirtschaftspolitik vollendet hat. Pryor, der sich im Moment der Abriegelung der Grenze im Ost-Sektor befindet, zudem einen Fotoapparat und seine Doktorarbeit bei sich trägt, wird ebenfalls als Spion bezeichnet und inhaftiert.

Donovan und der mitgereiste CIA-Agent Hoffman erfahren dies erst in Berlin. Hoffman fordert von Donovan, sich lediglich für Powers einzusetzen, da dessen Freilassung von wesentlich größerem Interesse für die CIA sei. Donovan wird in der sowjetischen Botschaft von dem stellvertretenden Gesandten empfangen (welcher von Hoffman später als Chef der Osteuropa-Abteilung des KGB identifiziert wird) und fordert die Freilassung beider Amerikaner. Da sich Pryor jedoch in Gewahrsam der DDR und nicht der sowjetischen Behörden befindet, erklärt sich der Sowjetdiplomat für nicht zuständig. Doch nennt er Donovan als Ansprechpartner Wolfgang Vogel, einen von der DDR-Führung zu Verhandlungen legitimierten Anwalt, der sich besonderer Privilegien erfreut. So fährt er einen neuen Sportwagen aus dem neutralen Westen, einen schwedischen Volvo P1800, er wird für Geschwindigkeitsüberschreitungen in Ost-Berlin nicht bestraft und darf ohne Beschränkungen in den Westteil der Stadt fahren.

Durch viel Überredungsarbeit gelingt es Donovan, die Freilassung beider Amerikaner zu erwirken. Er ignoriert dabei die Forderung Vogels, dass die US-Regierung die DDR als souveränen Staat anerkennt; in der sowjetischen Botschaft verweist er darauf, dass ein Scheitern der Verhandlungen auch künftige Austauschaktionen unmöglich machen würde. Doch beharrt die DDR-Führung darauf, als vorgeblich souveräner Staat Pryor direkt den Amerikanern zu übergeben. Die drei Seiten einigen sich schließlich darauf, dass Pryor am Checkpoint Charlie die Demarkationslinie überqueren soll, während Abel und Powers gleichzeitig über die Glienicker Brücke ausgetauscht werden sollen.

Am 10. Februar 1962 wird am frühen Morgen der Austausch abgewickelt; es kommt dabei zu einer Verzögerung, weil Vogel mit Pryor verspätet am Checkpoint Charlie eintrifft. Abel und Donovan treffen an der Brücke ein letztes Mal aufeinander; Abel dankt seinem Anwalt für alle seine Mühen und teilt ihm mit, dass er ihm ein Bild überlassen wolle, das er in der Haft gemalt habe. Es handelt sich um ein Porträt Donovans. Dieser kehrt mit Powers in die USA zurück. Dort wird er in den Medien als Held dargestellt. Der Film endet mit einer Szene, in der Donovan Jugendliche beim Überklettern eines Zaunes beobachtet und sich dadurch an Todesschüsse an der Berliner Mauer erinnert fühlt, deren Zeuge er wurde. Die Einblendung im Abspann informiert, dass Donovan auch nach der Invasion der Schweinebucht als Unterhändler fungierte und dabei bei der neuen kubanischen Führung statt der ursprünglich anvisierten rund 1100 mehr als 9000 Freilassungen erreichte.

Andre Schneider