Split

Split horror, thriller
Kinostart
20.01.2017
Produktionsland
Japan, USA
Genre
Spache
English
IMDB
7.3 (346272 Stimmen)
Metascore
62
77 %
Cover: Split
Das Leben der beiden in wohlbehüteten Verhältnissen aufgewachsenen Mädchen Claire und Marcia wird zum Albtraum, als sie nach Claires Geburtstagsparty im Auto ihres Vaters von einem unheimlichen Mann gekidnappt werden. Dabei ist auch die Außenseiterin Casey, die Claire nur aus Mitleid eingeladen hat und von Claires Vater überredet wurde, sich von ihm heimfahren zu lassen. Die Mädchen werden betäubt und wachen in einem Kellerraum auf. Der Entführer – Kevin Wendell Crumb – entpuppt sich als Person mit dissoziativer Identitätsstörung. Er beherbergt 23 verschiedene Persönlichkeiten in sich, die wechselweise sein Verhalten bestimmen. Seine Therapeutin Dr. Karen Fletcher ist davon überzeugt, dass bei Menschen mit dieser Störung auch körperliche Veränderungen mit dem Persönlichkeitswechsel möglich sind, und ist fasziniert von ihren Fähigkeiten. Sie erhält E-Mails von einigen der Persönlichkeiten Kevins, in denen diese jeweils um Hilfe bitten. Bei ihren Sitzungen tritt er als Persönlichkeit Barry auf, ein freundlicher junger Mann, der gern Modezeichnungen entwirft. Auf Fletchers Nachfragen, ob etwas passiert sei, gibt er keine Antwort.

Den Mädchen zeigt sich der Entführer als Dennis, Patricia oder als neunjähriger Junge Hedwig. Er verlangt von ihnen, einzelne Kleidungsstücke auszuziehen, und redet davon, die Mädchen der Bestie als Opfer darzubringen. Nach Fluchtversuchen werden Claire und Marcia getrennt in anderen Räumen untergebracht. Casey versucht vergeblich, Hedwig zu bewegen, ihnen die Flucht zu ermöglichen. Es stellt sich heraus, dass auch Kevin in den fensterlosen Kellerräumen wohnt. Hedwig zeigt Casey sein Zimmer und präsentiert ihr stolz ein Funkgerät. Sie versucht, damit Hilfe zu holen, und erreicht einen Mann, der aber glaubt, dass es sich nur um einen Scherz handelt.

Die Persönlichkeit Dennis offenbart sich auch Dr. Fletcher. Sie sprechen über Die Bestie, eine übersinnliche, gottähnliche Gestalt, die von Dennis und Patricia regelrecht verehrt wird und sich in einem Zug befinden soll, da Kevins Vater einst mit einem Zug verschwand. Sie ist die 24. Persönlichkeit, wird von Dr. Fletcher zunächst aber für eine bloße Fantasiefigur gehalten. Nach einer weiteren Hilfe-E-Mail fährt Dr. Fletcher zu Kevin und findet eines der entführten Mädchen, worauf sie selbst betäubt und eingesperrt wird.

Kevin sucht einen Zug in einem Bahnhof auf und verwandelt sich in die grauenerregende Bestie, die überlegene körperliche Fähigkeiten besitzt. Als er zurückkommt, tötet er Dr. Fletcher, Claire und Marcia. Dr. Fletcher konnte aber noch den vollen Namen Kevins, der für ihn einen Trigger darstellt, auf einen Zettel schreiben, den Casey findet. Sie spricht die Bestie mit diesem Namen an, woraufhin diese sich für eine kurze Zeit in Kevin selbst zurückverwandelt. Nachdem er hört, was er getan hat, fordert er Casey auf, ihn zu erschießen, und sagt ihr, wo eine Schrotflinte und Munition aufbewahrt ist. Er wird jedoch wieder zur Bestie und verfolgt Casey. Casey, die als Kind jagen gelernt hat, versucht die Bestie zu erschießen, doch diese scheint unverwundbar zu sein. Als die Bestie die Narben sieht, die Casey auf ihrem Körper hat, wird sie von ihr jedoch verschont. Denn als Opfer waren nur Mädchen vorgesehen, die kein Leid kennen, keine „gebrochenen“ Persönlichkeiten, wie Kevin selbst eine ist. Casey wird von einem Mitarbeiter des Zoos, in dessen Technikbereich sich die Kellerräume befinden und wo Kevin arbeitet, entdeckt und gerettet.

In der letzten Szene mit Casey kündigt ihr eine Polizistin an, dass ihr Onkel, der seit dem Tod ihres Vaters auch ihr Vormund ist, sie abholen werde, und fragt, ob sie so weit sei. Da über den ganzen Film hinweg in Rückblenden angedeutet wurde, dass ihr Onkel sie seit ihrer Kindheit sexuell missbraucht, erhält diese Frage eine doppelte Dimension: Der Film erzählt von Anfang an die Geschichte eines Gewaltopfers, das gelernt hatte, durch gespieltes Wohlverhalten gegenüber dem Täter zu überleben, aber gleichzeitig im Laufe der Handlung der eigenen Situation bewusst wurde und nun möglicherweise bereit ist, den Missbrauch durch ihren Onkel nicht länger hinzunehmen.

In einer kurzen Schlussszene sehen mehrere Gäste in einem Restaurant einen Fernsehbericht über Kevins Taten. Eine Frau weist auf die Parallelen zu anderen Verbrechen hin, die von einem Mann im Rollstuhl vor 15 Jahren geplant wurden, dessen Name ihr aber nicht mehr einfällt. Der Gast neben ihr mit dem Namensschild Dunn erinnert sie daran, dass der Rollstuhlfahrer ein gewisser „Mr. Glass“ war.

Andre Schneider