The Ballad of Buster Scruggs

The Ballad of Buster Scruggs comedy, drama, musical, mystery, romance, western
Kinostart
09.11.2018
Produktionsland
USA
Genre
Spache
English, French
IMDB
7.3 (105643 Stimmen)
Metascore
79
91 %
Cover: The Ballad of Buster Scruggs
Der Film umfasst sechs im Wilden Westen angesiedelte, in sich abgeschlossene Episoden.

The Ballad of Buster Scruggs
The Ballad of Buster Scruggs handelt von den Erlebnissen des Songsters Buster Scruggs. In der Wildnis möchte dieser in einer kleinen Bar etwas trinken, stößt jedoch bei allen Anwesenden auf Feindseligkeit. Sein Aufenthalt endet damit, dass er alle Gäste sowie den Barkeeper erschießt. Anschließend kommt er im Ort Frenchman's Gulch an, wo er sich in den örtlichen Saloon begibt, um endlich etwas zu trinken zu bekommen. Am Eingang gibt er gemäß der Hausregeln seine Waffen ab. Er nimmt den Platz eines geflohenen Spielers an einem Pokertisch ein und sieht, dass er die so genannte Dead Man’s Hand übernommen hat. Er wird von einem großen Mann namens Joe darüber aufgeklärt, dass er nun, da er die Hand gesehen, auch zu spielen hat. Joe bedroht Buster mit seinem Colt, und der waffenlose Sänger tritt mehrmals auf eine lose Holzlatte des Tisches, was auf der anderen Seite Joes Hand dazu bringt, mehrmals in sein eigenes Gesicht zu schießen. Nach kurzer Stille singt Buster ein fröhliches Lied, und der Rest der Anwesenden stimmt ein. Der Bruder des toten Joe fordert ihn dann zu einem Duell auf der Hauptstraße des Ortes auf. Der geschickte Revolverheld schafft es, seinem Kontrahenten alle fünf Finger der Schusshand wegzuschießen und ihn schließlich mit der sechsten Kugel – mit dem Rücken zum Ziel und mithilfe eines Taschenspiegels – niederzustrecken. Dann taucht ein höflicher junger Mann auf, und auch er fordert Buster zum Duell. Doch der Mann zieht noch schneller als der Songster und gewinnt das Duell per Kopfschuss. Busters Seele erhebt sich aus seinem Leichnam und steigt mit einer Lyra in der Hand und Flügeln auf dem Rücken gen Himmel auf, ein Lied im Duett mit dem siegreichen Schützen singend.

Near Algodones
Ein junger Cowboy betritt eine Bank im Nirgendwo und will den einzigen Angestellten überfallen. Dieser bückt sich hinter dem Tresen und feuert schnell drei dahinter versteckte Schrotflinten ab, ohne jedoch den Räuber zu treffen. Dieser klettert hinter den Schalter und nimmt das Geld an sich. Draußen trifft ein Schuss seinen Geldsack, den er zurücklassen und sich hinter einem Brunnen verstecken muss. Da taucht der Bankangestellte auf, geschützt durch eine Waschwanne, Pfannen und Töpfe. Er kann unbeschadet bis zum Räuber vordringen und diesen außer Gefecht setzen. Der Cowboy findet sich, wieder bei Bewusstsein, auf seinem Pferd wieder, ihm gegenüber eine Gruppe Gesetzeshüter, sein Hals steckt in einer Schlinge, die an einen Baum geknüpft ist. Plötzlich taucht eine Horde Comanchen auf und tötet alle Gesetzeshüter, lässt den jungen Mann jedoch zurück. Dessen Pferd bewegt sich nun immer weiter vorwärts auf der Suche nach Nahrung auf dem Boden, und er droht, herunterzurutschen. In der Ferne sieht er einen Viehtreiber anreiten, den er ruft und der ihn schließlich rettet. Die beiden reiten zusammen, werden aber relativ schnell von einer anderen Gruppe Gesetzeshüter gestoppt, da es sich bei dem Unbekannten um einen gesuchten Viehdieb handelt. Im nächstgelegenen Ort steht der Cowboy nun mit einigen anderen Verbrechern am Galgen und sieht seinem Ende entgegen. Bevor er hingerichtet wird, erblickt er eine hübsche junge Frau unter den Zuschauern, die ihn anlächelt. Dann setzt ihm der Scharfrichter eine Kapuze auf, und sein Leben findet ein Ende.

Meal Ticket
Ein alternder, wortkarger Impresario reist mit seinem Theaterwagen und seinem einzigen Künstler, Harrison, durch die Prärie und macht in verschiedenen Siedlungen Halt. Harrison, der weder Arme noch Beine hat, sitzt stets auf einem Stuhl und rezitiert immer wieder Gedichte wie Percy Bysshe Shelleys Ozymandias, die Geschichte von Kain und Abel oder Shakespeares Sonette. Nach dem Ende einer jeden Vorstellung geht der Impresario unter den Zuschauern herum und sammelt Geldspenden ein. Davon kauft er Nahrung für sich und den Jungen oder bezahlt Prostituierte für Sex, während sich Harrison im Raum befindet, aber nicht zusehen darf. Nach einem Auftritt, bei dem lediglich drei Leute zuschauen und keiner von ihnen etwas spendet, fällt dem Impresario eine andere fahrende Attraktion auf, die alle Einwohner des Ortes in ihren Bann zieht. Ein Huhn kann einfache Rechenaufgaben lösen und pickt auf die richtige einer Reihe aufgehängter Tafeln, auf die Zahlen gemalt wurden. Er kauft das Huhn seinem Besitzer ab und zieht weiter. An einer Brücke, die über einen tosenden Fluss verläuft, macht er Halt und wirft einen großen Stein nach unten ins Wasser. Er kehrt zu seinem Wagen zurück. Anschließend sieht man ihn davonreiten, im Wagen befindet sich nur noch seine neue Attraktion, das Huhn.

All Gold Canyon
Ein namenloser Prospektor kommt in einem Tal an, in welchem er Gold vermutet. Nach mehreren Tagen harter Arbeit kann er schließlich einen Bereich eingrenzen und gräbt ein tiefes Loch, will sich dann aber zur Nachtruhe begeben. Bevor er sich schlafen legt, erblickt er einen Virginia-Uhu. Am nächsten Tag macht er auf einem hohen Baum das Nest des Uhus aus und entwendet die vier darin befindlichen Eier. Von einem gegenüber liegenden Baum aus beobachtet ihn die Mutter der noch nicht geschlüpften Vögel und der Prospektor legt drei der Eier wieder zurück. Am dritten Tag im Tal ist das Loch endlich tief genug, so dass der Mann auf eine Goldader stößt. Doch plötzlich taucht hinter ihm ein junger Mann auf, der ihn schon länger zu beobachten scheint und der ihm in den Rücken schießt. Während der Goldsucher mit dem Gesicht voran in der Erde liegt, raucht der Mörder genüsslich eine Zigarette und springt dann in das Loch. Doch der Alte ist nicht tot und ringt mit dem Angreifer. Schließlich kann er dessen Waffe an sich reißen und ihn erschießen. Er säubert seine anscheinend nicht tödliche Wunde im angrenzenden Bach und verlässt mit zwei vollen Goldsäcken das Tal.

The Gal Who Got Rattled
Ein Treck ist Richtung Oregon unterwegs, mit dabei sind auch die junge Alice Longabaugh und ihr älterer Bruder Gilbert, ein ungeschickter Geschäftsmann. Am Zielort wartet ein wohlhabender Mann, den Alice heiraten soll. Doch eines nachts verstirbt Gilbert an Cholera und lässt seine Schwester allein zurück. Da Gilberts Hund, nach dem Präsidenten Franklin Pierce President Pierce genannt, die Kolonne mit seinem Gebell an den Rand des Wahnsinns treibt, will ihn einer der beiden Treckführer, Billy Knapp, erschießen. Doch der Hund überlebt und läuft davon. Das nächste Problem besteht darin, dass Matt, ein Junge, den Gilbert angeheuert hatte, um den Wagen zu fahren, noch 400 $ bekommt. Der Tote hatte ihm die Hälfte davon bei der Ankunft in Fort Laramie zugesichert. Alice vermutet, dass das Geld entweder gar nicht existiert oder mit ihrem Bruder begraben wurde und offenbart sich Billy, der sich zu der Frau hingezogen fühlt. Billy bietet Alice an, sie in Fort Laramie zu heiraten, den Treck seinem Partner Mr. Arthur zu überlassen, Matt auszuzahlen und mit ihr auf einer Farm zu leben. Alice akzeptiert das Angebot und Billy unterrichtet Mr. Arthur davon, dass dies ihre letzte gemeinsame Reise wäre. Eines Morgens ist Alice unauffindbar. Mr. Arthur, der auf seinem Pferd nach ihr suchen geht, trifft dann aber in einiger Entfernung auf die Frau, die von President Pierce aufgespürt wurde. Da nähert sich eine Gruppe Indianer und Arthur stattet Alice mit einem Revolver aus, damit sie sich im Notfall selbst erschießen könnte, um nicht gefangen genommen zu werden, da die Indianer viel schlimmeres mit ihr anstellen würden. Mr. Arthur liefert sich einen erbitterten Kampf mit den Indianern, kann aber alle bis auf einen, den er mit seinem Gewehr erschießt, vertreiben. Als er zu Alice zurückkehrt, hat sich diese wie geheißen erschossen. Mit einem mulmigen Gefühl geht der Mann zurück zum Treck.

The Mortal Remains
Ein Engländer (Thigpen), ein Ire (Clarence), ein Franzose (René), eine feine Dame (Mrs. Betjeman) und ein Trapper befinden sich in einer Kutsche auf dem Weg nach Fort Morgan. Auf dem Dach befindet sich eine Leiche, deren Identität nur Thigpen und Clarence kennen. Der Trapper erzählt von seiner Beziehung zu einer amerikanischen Ureinwohnerin, welche sich in Ermangelung an den jeweiligen Sprachkenntnissen lediglich durch das Äußern von Emotionen am Leben erhielt. Er zieht einen Vergleich der Menschen, die sich in ihren Grundbedürfnissen alle gleichen würden, mit den Tieren, die er jagt. Mrs. Betjeman, eine fromme Christin, entgegnet, sie unterscheide die Menschen in zwei Gruppen – Aufrichtige und Sünder. Sie begründet dies damit, dass ihr Ehemann, von dem sie für drei Jahre getrennt war und den sie in Fort Morgan treffen will, ein ehemaliger Wander-Chautauqua sei, der sich viel mit Moral und Spiritualität beschäftigte. René hingegen findet, dass sich Menschen je nach ihren individuellen Erfahrungen entwickeln. Er führt an, in den drei Jahren der Trennung könnte sich der Begriff von Liebe für Mr. Betjerman geändert haben, je nachdem, ob er in der Zeit fremdgegangen war oder nicht. Mrs. Betjerman wird wütend und René fordert den Kutscher zum Anhalten auf, doch dieser fährt unbeirrt weiter. Laut Thigpen hätte dieser die strikte Anweisung, bis zur Ankunft am Zielort niemals anzuhalten. Der Ire singt ein melancholisches Lied und kann die Frau so beruhigen. Anschließend geben sich Thigpen und Clarence als Kopfgeldjäger zu erkennen. Während Thigpen stets die Gesuchten in Gespräche verwickelt und so ablenkt, ist sein Partner der Vollstrecker, welcher die Ziele ausschaltet. In einem Hotel in Fort Morgan angekommen, holen die Kopfgeldjäger ihre Beute vom Dach und bringen sie unter den geschockten Augen der anderen ins Gebäude.

Andre Schneider